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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krypto-Börsen In drei Schritten zum Bitcoin – so gelingt Ihnen der Start
Die Nachfrage nach Kryptowährungen ist hoch, viele neue Anleger wollen vom Boom profitieren. Doch wie investiere ich in Bitcoin und welche Krypto-Börse ist die richtige? t-online klärt die wichtigsten Fragen.
Kryptowährungen wie Bitcoin sind schon lange nicht mehr nur ein Tipp für Technikbegeisterte – auch immer mehr professionelle Anleger entdecken die digitale Währung für sich. Mittlerweile plant selbst der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock Fonds mit Bitcoin-Investment in den USA anzubieten. Handeln will der Finanzriese an der Technologiebörse Nasdaq.
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Immer mehr Produkte strömen weltweit auf die Märkte, mit denen in Kryptowährungen wie Bitcoin investiert werden kann. Doch auch Betrüger lassen den Boom nicht tatenlos an sich vorbeiziehen.
t-online erklärt Ihnen deshalb, wie Sie in Kryptowährungen investieren können und wie Sie dabei eine seriöse Börse von einem Betrug unterscheiden können.
Sollte ich in Bitcoins investieren oder nicht?
Die Entscheidung muss jeder Anleger und jede Anlegerin selbst treffen. Fakt ist: Der Kurs für Bitcoins ist zuletzt wieder stark gestiegen – innerhalb der letzten 12 Monate steigerte sich Bitcoin um 100 Prozent. Besonders bei diesem Boom ist, dass viele professionelle Anleger mittlerweile in Bitcoin investieren und der Währung ihr Vertrauen aussprechen.
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Tatsache ist aber auch: Mit Bitcoin können Anleger viel Geld verlieren, denn der Kurs der Kryptowährung schwankt stark. "Die Volatilität ist wirklich heftig und kann an die Nerven gehen", gibt auch Ben Bilski, Chef des Hamburger Fintech-Unternehmens "NAGA", zu bedenken. Auf der Tradingplattform können neben Aktien und Fonds auch Kryptowährungen gekauft werden.
Wo kann ich in Bitcoins investieren?
Wer in Bitcoins investieren möchte, kann entweder über dezentrale oder zentrale Krypto-Börsen gehen. Dezentrale Börsen lagern die Bitcoins auf den Geräten und nicht an einem zentralen Server. Sie sind daher weniger anfällig für Hackerattacken, aber auch schwieriger für Neueinsteiger zu nutzen.
Die meisten Kunden legen aber in zentralen Börsen an. Hier haben Sie mit einem Onlinekonto überall Zugriff auf ihre Bitcoins, die von den Börsen wiederum verwaltet werden.
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Auch bei den Börsen gibt es schwarze Schafe. Hier bietet es sich an, bei den großen Namen zu bleiben. Diese sind etwa Kraken, Coinbase, eToro, Binance und die Börse Stuttgart mit der App Bison. Vor dem Anlegen sollte Sie einige Checkpunkte überprüfen, um zu wissen, welche Börse die richtige für Sie ist:
- Wo hat die Börse ihren Sitz?
- Wird die Börse von einer staatlichen Behörde reguliert?
- Hat die Börse genug Volumen und Liquidität?
- Hat das Unternehmen ein gängiges Impressum?
Auch Neobroker wie das österreichische Fintech Bitpanda, das inzwischen über 200 Kryptowährungen und außerdem Aktien, ETFs, Rohstoffe und Edelmetalle anbietet, bedient seine Kunden über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und mit einer BaFin-Lizenz.
Die Bedeutung des Börsen-Standorts
Nur wenige der großen Börsen haben ihren Hauptsitz in Deutschland. Von den oben genannten Beispielen ist dies etwa nur die Börse Stuttgart. Kraken und Coinbase sind amerikanische Unternehmen.
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"Coinbase und Kraken haben IBAN-Konten, die in Europa geführt werden und es gibt eine Einlagensicherung. US-Firmen, bei denen man etwas in die USA sendet, wären problematischer", erklärt "NAGA"-Chef Bilski. Von Börsen, die in Asien oder auf den karibischen Inseln sitzen, rät er ab. Das sieht auch der Verbraucherschutz so. "Bei der Durchsetzung seiner Rechte ist es einfacher, wenn das Unternehmen im eigenen Land sitzt", sagt Jennifer Kaiser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
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Binance und eToro haben ihren Firmensitz zumindest in Europa: auf Zypern und Malta. Laut Bitcoin-Experte Timo Emden von Emden Research sind die europäischen Inseln allerdings "Flecke, die nicht einer europäischen Aufsichtsbehörde unterliegen". Tatsächlich unterliegt Binance keiner Regulierung, E-Toro wird von der weit entfernten britischen FCA kontrolliert.
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Regulierung der Börse wichtig
Generell sei das europäische Ausland aber kein Ausschlusskriterium, betont Kaiser. Wichtig sei die Regulierung: "Wenn ein Unternehmen eine Lizenz der BaFin trägt, ist es auch kein Problem, wenn es in Spanien sitzt."
Die amerikanischen Börsen Kraken und Coinbase sind durch die amerikanische Behörde FinCen reguliert. Nur der Handelsplatz der Stuttgarter Börse steht unter Aufsicht der BaFin. Der amerikanische Anbieter Coinbase bemüht sich nach eigenen Angaben zumindest um eine BaFin-Lizenz.
Handelsvolumen und Liquidität spielen Rolle
Wichtig ist neben der Lizenz aber auch das Handelsvolumen. Wenn kaum Nutzer auf der Handelsplattform sind, haben Anleger auch weniger Käufer und Verkäufer, mit denen sie handeln können. Umso höher das Volumen, umso einfach können Nutzer aber kaufen und verkaufen.
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Fintech-Gründer Bilski schätzt daher Binance auch trotz mangelnder Regulation als vertrauenswürdige Börse ein. "Binance hat 'the Power of the platform', die sind so groß und liquide, dass man der Börse vertrauen kann", sagt er.
Impressum und Service einer Krypto-Börse berücksichtigen
Verbraucherschützerin Kaiser rät dazu, die Online-Börsen auf ein Impressum zu überprüfen. "Bei Internetseiten, die kein Impressum haben, sollten die Alarmglocken klingeln."
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Bitcoin-Experte Emden verweist zudem auf den Service, auf den Anleger achten sollten: Wird er in meiner Sprache angeboten? Werden E-Mails beantwortet? Diese Aspekte sollten Sie vor einer Anmeldung prüfen.
Gut zu wissen: Bei zentralen Börsen werden die Bitcoins nicht auf dem eigenen Gerät gespeichert, sondern von dem Unternehmen verwaltet. Wie dieses die Coins der Kryptowährungen schützt, unterscheidet sich vom Anbieter. Coinbase verwaltet etwa alle Währungseinheiten in einem Offlinespeicher, sodass diese nicht durch Hackerangriffe gestohlen werden können. Bison von der Börse Stuttgart lässt die Coins von einem Treuhändler verwahren.
Wie kaufe ich Bitcoins?
Wer sich nach dem Abwiegen der möglichen Risiken für das Anlegen in Bitcoins entschieden hat, muss nur noch eine Börse wählen. Dann ist der Weg zu den eigenen Bitcoins nicht mehr weit. Mit diesen drei Schritten kommen Sie leicht zu Ihren Bitcoins.
1. Kontoeröffnung: Zuallererst muss ein Konto bei der Börse der Wahl eröffnet werden. Bei allen, bis auf Binance, muss die neue Kundin sich dabei auch per Video identifizieren. Dafür reicht etwa ein Reisepass, ein Führerschein oder der Personalausweis aus.
2. Überweisung: Anschließend müssen Sie das Geld, das Sie investieren möchten, auf das Konto des Börsenanbieters überweisen. Einige Börsen bieten auch Lastschriftmandate, Paypal oder Kreditkarten an – diese Möglichkeiten sind aber mit teils hohen Gebühren verknüpft. Wie lange der Transfer dauert, hängt von der Plattform ab. Die Börse Stuttgart gibt etwa an, dass das Geld nach einem Werktag auf dem Konto ist.
3. Auswahl: Dann ist es fast geschafft: Jetzt muss der Nutzer nur noch angeben, für viele Euro er Bitcoin – oder eine andere Kryptowährung – kaufen möchte. Der aktuelle Kurs wird dabei von den Börsen angezeigt.
Anleger müssen keinen ganzen Bitcoin kaufen – stattdessen wird genau heruntergerechnet, wie viele Anteile eines Bitcoins ein Nutzer für die gewünschte Summe erhält. Die Börse Stuttgart gibt mit der Bison App anschließend die Möglichkeit, jederzeit das eigene Investment mobil zu überprüfen. Auch Coinbase, Kraken, Binance und eToro bieten mit ihren Apps mobiles Trading an.
Das sollten Sie bei der Anmeldung beachten
Für die Anmeldung nutzen die meisten Anbieter eine Zwei-Fakor-Authentifizierung. Ähnlich wie bei einer Banking-App müssen sich Nutzer beim Anmelden daher zum Beispiel mit ihrer Handynummer verifizieren.
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Nach der Eingabe des Passwortes sendet der Anbieter eine SMS an die gespeicherte Nummer mit einem Code. So ist das eigene Investment auch sicher, wenn das Passwort einmal gehackt sein sollte.
Wie verkaufe ich Bitcoins?
Auf demselben Weg, wie Sie die Coins gekauft haben. Bei den Börsen müssen Sie die Verkaufsorder eingeben und die Bitcoins werden wieder in Euro auf das Nutzerkonto umgeschrieben. Anschließend können Sie sich den Gewinn auf ihr Konto auszahlen lassen.
Was kostet der Handel mit Bitcoins?
Kostenlos ist das Handeln allerdings nicht: Wie an jeder anderen Börse fallen auch bei den Kryptobörsen Gebühren an, die sich je nach Anbieter stark unterscheiden können.
Bison nimmt für eine Order zwischen 0,2 und 0,35 Prozent Gebühren, Coinbase verlangt dagegen für eine 1,49 Prozent. Es lohnt sich daher für Anleger, die Gebührenmodelle der verschiedenen Börsen aufmerksam zu vergleichen.
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Jennifer Kaiser
- Gespräch mit Ben Bilski
- Gespräch mit Timo Emden
- Internetpräsenzen der Online-Börsen
- Handelsblatt