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Cardano-Prognose: Das steckt hinter dem "Ethereum-Killer"


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Plötzlicher Boom
Hat Cardano das Zeug zum "Ethereum-Killer"?


12.03.2021Lesedauer: 6 Min.
Das digitale Geld: Cardano möchte mithilfe der Blockchain Transaktionen für alle in der Welt sicherer und schneller machen.Vergrößern des Bildes
Das digitale Geld: Cardano möchte mithilfe der Blockchain Transaktionen für alle in der Welt sicherer und schneller machen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Mit Cardano erobert eine der bislang unbekannteren Kryptowährungen die Schlagzeilen. Der günstige Preis und die steigenden Kurse wecken die Neugierde. Was steckt hinter dem Coin, der Ethereum überholen will?

Die Kryptowährung Cardano feiert im Frühjahr 2021 neue Allzeitrekorde. Mittlerweile ist Cardano die drittgrößte Kryptowährung, nachdem der Kurs des Coins Anfang des Jahres schlagartig in die Höhe schoss und über Wochen nur eine Richtung zu kennen schien: immer weiter nach oben.

Dabei lief der Coin lange Zeit unter dem Radar. Zu Unrecht? Eines ist zumindest klar: Cardano unterscheidet sich in einigen Punkten stark von den bisherigen Platzhirschen – und will mit Ethereum gleich eine der größten Währungen vom Thron stürzen. t-online erklärt Ihnen, was hinter Cardano steckt.

Was ist Cardano?

Die Kryptowährung Cardano bildet eine Konkurrenz zu Ethereum. In Fachkreisen bekam die aufstrebende Kryptowährung bereits den Spitznamen "Ethereum-Killer" – obwohl sie davon aktuell noch weit entfernt ist.

Wie andere Kryptowährungen funktioniert der 2015 veröffentlichte Coin auf einer dezentralen Blockchain. Doch der Ansatz der Kryptowährung ist ambitioniert. Cardano schickt sich an, das bessere Ethereum sein: neuer, sicherer und skalierbarer. Zudem bietet Cardano eine weitere Besonderheit: Hinter der Technik steht die Arbeit mehrerer Wissenschaftler, die ihre Blockchain immer wieder überarbeiten und anpassen.

Ihr Ziel ist es nach eigener Aussage, dass "die Welt für alle besser funktioniert." Dafür haben sie mit Cardano ein Krypto-Ökosystem geschaffen. Das Zahlmittel des Ökosystems ist der Coin ADA. Wie Ethereum ist also auch Cardano ein Bausatz für andere Krypto-Produkte, etwa für die DeFis die Abkürzung für dezentralisierte Finanzmärkte.

DeFis würden die heutige Finanzwelt auf eine Blockchainbasis umstellen. Aktienwerte wie Microsoft, Tui oder Tesla könnten dann zum Beispiel bequem mit der Blockchain-Technologie gehandelt werden – einen Mittelsmann wie die Börse bräuchte es dann nicht mehr.

Doch die Entwickler hinter Cardano hören nicht beim Finanzsystem auf. Von der Blockchain-Technologie sollen alle Lebensbereiche profitieren. Die Entwickler geben etwa folgende Aspekte als weitere mögliche Nutzungsmöglichkeiten für ihre Technologie an:

  • Sicherung vor Fälschungen, etwa bei Markenprodukten oder Kunstwerken
  • Zertifizierung und Überprüfung von Lieferketten
  • Datenschutz bei staatlichen Behördengängen, etwa die sichere Digitalisierung von behördlichen Daten, zum Beispiel Steuerdaten, Impfpässen oder Krankenkassendaten; Behörden und Staaten sollen mit der Nutzung der Cardano-Technik auf private Drittanbieter verzichten können.
  • Regulierung in der Pharmabranche: Schutz vor gefälschten oder gestreckten Medikamenten
  • Beglaubigung von Zertifikaten, etwa Abschlüssen und Zeugnissen

Das Krypto-System Cardano hat also nicht nur individuelle Nutzer als Zielgruppe, sondern richtet sich mit seiner Technologie bewusst auch an Unternehmen, Banken und sogar Staaten. Ob es damit erfolgreich sein kann, wird allerdings nur die Zukunft zeigen.

Die Hoffnung scheint bei den Anlegern da zu sein: Wie viele andere Kryptowährungen auch erlebt die Cardano-Währung ADA seit der Corona-Pandemie einen Höhenflug und überholte sogar Binance Coin als drittgrößte Kryptowährung.

Wo kaufe ich Cardano?

ADA, den Währungscoin des Cardanosystems, können Sie an mehreren Krypto-Börsen kaufen. Seit dem 18.März bieten alle der drei größten Börsen bieten drei ADA zum Kauf an:

Mit Binance und Kraken haben sich die größte und die drittgrößte Krypto-Börse weltweit für Cardano geöffnet. Die zweitgrößte Krypto-Börse Coinbase ließ sich dagegen mehr Zeit.

Im Sommer 2020 gaben die Entwickler hinter Cardano bekannt, dass es eine Einigung mit Coinbase gebe – am 18. März nahm die amerikanische Börse den aufstrebenden Coin dann schließlich in ihre Börse Coinbase Pro auf.

Der Handel soll langsam in drei Phasen starten. Wenige Tage später war der Handel mit ADA auch auf ihrer Börse Coinbase möglich. Coinbase richtet sich in erster Linie an Einsteiger, während Coinbase Pro die fortgeschrittenen Anleger anspricht.

Welche Börse sich für welchen Anleger am besten eignet, haben wir in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Kauf von Kryptowährungen erklärt. Hier finden Sie alle Informationen sowie wichtige Tipps und Tricks zum Kauf von Cardano, Ethereum, Bitcoin und Co.

Für Anfänger lässt sich festhalten: An einer großen Börse wie Kraken, Coinbase Pro oder Binance können Sie unkompliziert ADA kaufen und verkaufen, ohne sich hohen Risiken eines Hacking-Angriffes oder eines Betruges auszusetzen.

Was macht Cardano besser als Ethereum?

Ob Cardano tatsächlich ein besseres Ethereum ist, kann sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Fakt ist: Hinter Cardano steht ein Team aus Forschern, das mit wissenschaftlichen Methoden die Fehler bestehender Kryptowährungen analysieren und mit Cardano eine besser Alternative erstellen will. Die Kryptowährung steht dabei auf drei Säulen:

  • Die Cardano Foundation: Die gemeinnützige Stiftung kontrolliert die Entwicklung des Krypto-Ökosystems Cardano.
  • Input-Output-Hongkong: Ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern um Charles Hoskinson, einer der Co-Gründer von Ethereum, und Jeremy Wood, der ebenfalls vor der Gründung Cardanos für Ethereum arbeitete. Das Team aus Wissenschaftlern treibt die Entwicklung des Krypto-Ökosystems Cardano voran.
  • Emurgo: Das Unternehmen kümmert sich um wirtschaftliche Kooperationen zwischen Unternehmen und Cardano und integriert Unternehmen in das Blockchainsystem.

Außerdem setzt Cardano bei der Verschlüsselung der Blockchain auf ein anderes System. Während Ethereum und Bitcoin mit ihrer Verschlüsselungsstrategie "Proof of Work" einen hohen Stromverbrauch haben und als Umweltsünder gelten, arbeitet Cardano mit dem System "Proof of Stake".

Hier arbeiten nicht Tausende Rechner an einer Aufgabe, sondern ein Rechner wird zufällig ausgewählt, um einen Block zu verschlüsseln. Um ausgewählt zu werden, müssen Nutzer ADA als Pfand hinterlegen. Je mehr ein Nutzer hinterlegt, umso wahrscheinlicher ist es, dass er ausgewählt wird.

Dieses Verfahren gilt als deutlich effizienter und energiesparender als ein "Proof of Work", bei dem alle Rechner eines Netzwerkes die Lösung zu einer komplexen mathematischen Aufgabe suchen. Nur wer die Aufgabe zuerst löst, wird beispielsweise mit einem Ether belohnt. Die Leistung der restlichen Computer war damit umsonst.

Wie lange Cardano den Proof of Stake unter den großen Kryptowährungen als Alleinstellungsmerkmal haben wird, ist dabei allerdings ungewiss. Denn auch Ethereum will seit längerer Zeit auf das sparsamere System umsteigen.

Wie entstehen ADAs?

Bei Cardano gibt es kein klassisches Mining, also Schürfen, der Coins wie etwa bei Bitcoin. Stattdessen können Nutzer über das sogenannte "Staking" neue Coins durch die Verschlüsselung der einzelnen Blöcke auf der Blockchain erwerben.

Bei dem Verfahren "Proof of Stake" steigt die Wahrscheinlichkeit, zur Verschlüsselung eines Blocks ausgewählt und damit entlohnt zu werden, mit der Zahl der eingesetzten ADAs (siehe oben). Da es für eine einzelne Person aber schwierig ist, so viele Coins als Pfand einzusetzen, um ausgewählt zu werden, gibt es sogenannte "Staking Pools".

Hier werfen Nutzer ihre Coins in einem Pool zusammen, um eine höhere Zahl an ADAs für das Staking einsetzen zu können und so mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zum Verschlüsseln eines Blocks ausgewählt zu werden. Wenn dies der Fall ist, wird die anschließende Belohnung in Form weiterer Coins an alle Teilnehmer im Pool ausgeschüttet.

Gibt es eine WKN für Cardano?

Nein, da Cardano eine Kryptowährung ist und kein Wertpapier wie eine Aktie oder ein Fonds hat Cardano beziehungsweise ADA keine Wertpapierkennnummer. Anders als bei Ethereum oder Bitcoin gibt es bei ADA auch noch nicht die Möglichkeit, in ein gekoppeltes Börsenprodukt zu investieren.

Bei Bitcoin können Sie als Anleger etwa mit dem Kauf eines Bitcoin-ETP und bei Ethereum mit einem ETN, beides Schuldverschreibungen, indirekt vom Kursverlauf profitieren. Wenn Sie in ADA investieren möchten, geht das allerdings aktuell nur über Krypto-Börsen wie Binance oder Kraken.

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Hat Cardano Zukunft?

Das ist im dynamischen Kryptomarkt schwer vorhersehbar. Es gibt aber einige Aspekte, die dafür sprechen, dass Cardano sich am Markt etablieren könnte – und Gründe für das Gegenteil.

Chancen für Cardano sind etwa:

  • Die Transaktionskosten bei Ethereum steigen weiter an. Hier könnten die Nutzer bald günstigere Wege suchen, etwa Cardano, meint Krypto-Experte Timo Emden.
  • Cardano ist nach Ethereum das am zweithäufigsten verwendete Protokoll. Viele Krypto-Produkte nutzen Cardano also bereits als Baukasten-Alternative zu Ethereum.
  • Die wissenschaftliche und professionelle Herangehensweise des Entwicklerteams gibt Cardano in der Szene einen guten Ruf.

Es gibt aber auch einige Risiken für Cardano:

  • Ethereum ist aktuell noch ein übermächtiger Konkurrent. Viele institutionelle Investoren legen mittlerweile Geld in Ethereum an und bauen damit den Vorsprung der Nummer zwei des Kryptomarktes weiter aus.
  • Die vorsichtige und wissenschaftliche Herangehensweise des Cardano-Teams kann ihnen zum Nachteil geraten. Die Krypto-Branche schläft nicht und auch der Konkurrent Ethereum entwickelt sich weiter.
  • Zögerliche Listungen: Einige große Börsen bieten den Handel mit ADA bisher nicht an. Wenn das Zögern größerer Börsen nicht endet, könnte der große Anlegerboom ausbleiben.

Fazit: Cardano ist ein Projekt, das viel verspricht und mit großen Idealen vorangeht. Ob das ausreicht, um sich langfristig am Markt zu behaupten, ist aktuell noch ungewiss.

Fakt ist: Ein Großteil der Kryptowährungen wird sich im Markt nicht durchsetzen können, die anderen werden dafür Platzhirsche sein. Mit seiner aktuellen Platzierung als viertwichtigste Kryptowährung weltweit hat Cardano zumindest großes Potenzial, den heiß umkämpften Markt zu überstehen. Ob es aber tatsächlich das Zeug zum "Ethereum-Killer" hat – wie es in der Branche von manchen beschworen wird – muss Cardano erst noch beweisen.

Verwendete Quellen
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