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Altersvorsorge: Geplante Reform von Lindner bringt bis zu 165.000 Euro mehr


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Eine Altersgruppe profitiert besonders
Rente: Lindner-Gesetz bringt bis zu 165.000 Euro mehr


20.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Christian Lindner: Der Bundesfinanzminister hat einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, um die private Altersvorsorge zu stärken.Vergrößern des Bildes
Christian Lindner: Der Bundesfinanzminister hat einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, um die private Altersvorsorge zu stärken. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)
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Die geplante Reform der privaten Altersvorsorge soll Sparpläne deutlich attraktiver machen. Berechnungen zeigen, wie enorm der Vorteil sein kann.

Wer im Alter ohne finanzielle Sorgen leben möchte, sollte nicht allein auf die gesetzliche Rente setzen. Altersvorsorge fußt in Deutschland noch auf zwei weiteren Säulen: der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge. Doch insbesondere Letztere brachte mit der Riester-Rente nicht die erhofften Erträge.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat daher einen Vorschlag vorgelegt, wie die staatlich geförderte private Altersvorsorge reformiert werden kann. Neben dem grundsätzlichen Erhalt von Riester-Verträgen mit Garantien soll es ab 2026 auch ein sogenanntes Altersvorsorgedepot geben.

Berechnungen zeigen enorme Vorteile

Lindner selbst spricht von einem "Gamechanger", da bei diesem Fördermodell das Geld nicht in Versicherungen steckt, sondern am Kapitalmarkt angelegt wird – etwa in breit gestreute Indexfonds, sogenannte ETFs, oder auch in Einzelaktien. Das soll langfristig deutlich höhere Renditen bringen als die bisherige Riester-Rente. Aber auch gegenüber einem Sparplan ohne staatliche Förderung würde das Altersvorsorgedepot enorme Vorteile bringen.

Grund dafür ist, dass sich die Einzahlungen ins Depot – anders als bei einem klassischen Sparplan – von der Steuer absetzen lassen und bis zur Auszahlung keine Kapitalertragsteuer anfällt. Außerdem gibt es staatliche Zuschüsse in Höhe von 20 Prozent der Einzahlungen sowie für Kinder, Berufsanfänger und Mindestverdiener (mehr dazu hier). Diese Zulagen werden allerdings – wie bei der bisherigen Riester-Rente – auf den Steuervorteil angerechnet.

Doch wie viel mehr Geld hätten Sie dadurch konkret bis zur Rente? Das zeigen jetzt Berechnungen des digitalen Vermögensverwalters Growney – angefangen beim jungen Single über die Familie mit zwei Kindern bis zum 50-jährigen Paar.

Video | Anja Schulz über das Altersvorsorgedepot
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Quelle: t-online

165.000 Euro mehr als mit normalem Sparplan

Junge Menschen profitieren demnach besonders stark. Wer mit 20 Jahren anfange, das Altersvorsorgedepot mit 150 Euro im Monat zu besparen, erreiche bis zum Alter von 67 Jahren ein Depotvolumen von mehr als 510.000 Euro. Angenommen wurde dabei, dass die besparten Anlagen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6,5 Prozent erwirtschaften. Der Steuervorteil – berechnet für ein Monatsbruttoeinkommen von 2.500 Euro – und die nachträgliche Besteuerung bei Auszahlung wurden bereits berücksichtigt.

Ein identischer Sparplan ohne Altersvorsorgedepot würde hingegen "nur" einen Betrag von rund 345.000 Euro ergeben. Lassen Sie sich das Vermögen aus dem Altersvorsorgedepot später über 25 Jahre als monatliche Rente auszahlen, stünden Ihnen jeden Monat rund 3.500 Euro netto zur Verfügung – gegenüber 2.300 Euro monatlich bei einem ungeförderten Sparplan.

Video | Hier verraten fünf Personen ihr Nettogehalt – wo liegen Sie?
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Quelle: t-online

So profitieren Gutverdiener und Familien

Aber auch für Gutverdiener und Familien kann sich das Altersvorsorgedepot auszahlen. 30-Jährige mit einem Monatsbruttogehalt von 6.000 Euro und einem Sparplan über 300 Euro pro Monat dürfen sich nach der Growney-Rechnung über knapp 145.000 Euro mehr Kapital freuen – im Vergleich zu einem Sparplan ohne Steuerbegünstigung. Ihnen würde der Lindner-Plan also etwa 1.000 Euro mehr Nettozusatzrente pro Monat bringen.

Für ein Paar mit zwei Kindern (beide 40 Jahre und 4.000 Bruttomonatsgehalt), das jeden Monat 200 Euro pro Elternteil im Altersvorsorgedepot anlegt, ergibt sich ein Mehrbetrag von knapp 130.000 Euro im Depot. Heißt für die Rente: 1.277 Euro monatliche Rente je Elternteil. Ohne Zuschläge und Steuerbegünstigung bringt derselbe Sparplan nur 827 Euro monatliche Rente je Elternteil.

Altersvorsorgedepot im Vergleich zu einem normalen Sparplan

BeispielfallKapital bis 67 Jahre mit klassischem SparplanMonatliche Nettorente p.P. mit klassischem SparplanKapital bis 67 Jahre mit AltersvorsorgedepotMonatliche Nettorente p.P. mit AltersvorsorgedepotVorteil durch Neuregelung
Single (20 Jahre), 2.500 Euro Bruttogehalt, 150 Euro Sparplan-Einzahlung345.193 Euro2.318 Euro510.987 Euro3.515 Euro165.794 Euro; 1.196 Euro monatlich
Single (30 Jahre), 1 Kind, 2.000 Euro Bruttogehalt, 100 Euro Sparplan-Einzahlung138.422 Euro930 Euro199.048 Euro1.366 Euro60.626 Euro; 437 Euro monatlich
Single (30 Jahre), 6.000 Euro Bruttogehalt, 300 Euro Sparplan-Einzahlung381.041 Euro2.559 Euro525.912 Euro3.586 Euro144.871 Euro; 1.027 Euro monatlich
Paar (40 Jahre), 2 Kinder, je 4.000 Euro Bruttogehalt, 200 Euro Sparplan-Einzahlung246.407 Euro827 Euro375.864 Euro1.277 Euro129.457 Euro; 450 Euro monatlich
Paar (50 Jahre), je 5.000 Euro Bruttogehalt, 250 Euro Sparplan-Einzahlung151.406 Euro508 Euro198.091 Euro664 Euro46.685 Euro; 156 Euro monatlich

Quelle: Growney

Keine Zeit verlieren

"Sparpläne sind schon jetzt für Millionen Deutsche ein zentrales Element zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge. Mit dem Altersvorsorgedepot wird sich das deutlich verstärken", sagt Growney-Geschäftsführer Thimm Blickensdorf. "Die Beispiele zeigen: Die Steuerfreiheit bis zum Rentenalter wird den Zinseszinseffekt deutlich verstärken." Lesen Sie hier, wie der Zinseszinseffekt genau funktioniert.

Wer noch keinen Sparplan besitzt, braucht nicht auf das Altersvorsorgedepot ab 2026 zu warten. Schon jetzt können Sie Ihr Geld in einen weltweiten Aktien-ETF stecken, um keine Zeit zu verlieren und den Zinseszinseffekt bestmöglich auszunutzen. Sobald das Altersvorsorgedepot da ist, lässt sich das Geld immer noch umziehen oder beim selben Anbieter per Vertragsänderung fortführen, wenn dieser die nötige Zertifizierung erhält.

Für Privatanleger, die fürs Alter sparen wollen, empfehlen Experten einen ETF auf einen breit gestreuten Index wie zum Beispiel den MSCI World (mehr dazu hier). Damit legen Sie Ihr Geld auf einen Schlag in rund 1.600 Unternehmen in der industrialisierten Welt an. Lesen Sie hier, wie Sie ganz einfach einen ETF-Sparplan aufsetzen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Berechnungen der Geldanlageplattform Growney
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