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Ansturm auf Zapfsäulen mit sinkender Energiesteuer erwartet: "Tank nicht leer fahren"


Wegen sinkender Energiesteuer
Tankbranche warnt vor Engpässen an Zapfsäulen

Von dpa
Aktualisiert am 20.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Tankstelle (Symbolbild): Die Spritpreise dürften ab Juni sinken.Vergrößern des Bildes
Tankstelle (Symbolbild): Die Spritpreise dürften ab Juni sinken. (Quelle: Geisser/imago-images-bilder)

Entlastungen für Autofahrer: Ab Juni wird Tanken billiger, die Energiesteuer auf Sprit sinkt dann auf das Mindestmaß der EU. Doch die Branche erwartet Probleme – Benzin und Diesel könnten knapp werden.

Die Tankstellenbranche stellt sich im Zuge der geplanten Entlastungen bei der Energiesteuer für Benzin und Diesel ab 1. Juni auf mögliche Engpässe an den Zapfsäulen ein. "Eine hohe Nachfrage der Autofahrer wird auf ein niedriges Angebot stoßen", warnte der Vorsitzende des Bundesverbandes Freier Tankstellen, Duraid El Obeid, in der "Rheinischen Post" (Freitag).

Bei Aral hieß es den Angaben zufolge: "Wir sind vorbereitet, die Logistikketten sind robust aufgestellt, sodass auch kurzfristige Belieferungen von Tankstellen möglich sind." Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen rät, wegen drohender Engpässe am 1. Juni "sollte niemand seinen Tank davor fast komplett leer fahren".

Steuerentlastung noch größer

Von Anfang Juni bis Ende August soll Tanken durch eine Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das in der EU erlaubte Mindestmaß billiger werden. Der Steuersatz für Benzin soll so um fast 30 Cent sinken, für Diesel um 14 Cent.

Dabei geht die Steuerbelastung sogar noch weiter zurück – denn auf den entfallenen Teil der Energiesteuer wird auch keine Mehrwertsteuer mehr fällig. Wie das Bundesfinanzministerium bestätigte, liegt die steuerliche Entlastung insgesamt also bei 35,2 Cent pro Liter Benzin und 16,7 Euro pro Liter Diesel. Nach Zustimmung des Bundestags sollte am Freitag auch der Bundesrat über die Koalitionspläne abstimmen.

"Vorübergehende Engpässe"

Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Fuels und Energie, Christian Küchen, sagte der "Rheinischen Post", die starke Senkung der Energiesteuern stelle die Tankstellenfirmen vor eine doppelte Herausforderung. Einerseits würden diese versuchen, ihre Bestände bis zum 1. Juni stark herunterzufahren, um so wenig hoch versteuerten Sprit wie möglich ab Juni billiger weiterverkaufen zu müssen.

Andererseits sei damit zu rechnen, dass die Autofahrer ausgerechnet ab 1. Juni massenhaft an die Zapfsäulen fahren, um leere Tanks aufzufüllen. "Daher sind vorübergehende Engpässe an den Stationen nicht komplett auszuschließen", sagte Küchen.

Die Energiesteuer auf Treibstoff wird den Angaben zufolge an den Raffinerien und Tanklagern erhoben und nicht an den Tankstellen selbst. Jeder Liter Diesel, den die Tankstellen sich vor dem 1. Juni liefern lassen, kostet sie also mehr als ab dem 1. Juni. Doch ab Juni sind dann insgesamt deutlich niedrigere Verkaufspreise zu erwarten, völlig unabhängig davon, was die Ware beim Einkauf gekostet hat.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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