Teure Rohstoffe und Energie Bierbrauer wollen Preise bald deutlich anheben
Radeberger, Krombacher, Veltins: Deutsche Brauereien wollen ihre Preise erhöhen. Ein Kasten Bier könnte dann einen Euro mehr kosten, schätzen Branchenexperten.
Bier wird voraussichtlich schon bald auf breiter Front teurer. Eine Reihe großer Brauereien hat angesichts gestiegener Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten Preiserhöhungen für das kommende Frühjahr angekündigt. Neben Deutschlands größter Brauereigruppe Radeberger wollen auch Pils-Marktführer Krombacher sowie Veltins ihre Preise für Fass- und Flaschenbier erhöhen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bestätigten. Zuvor hatte der Branchendienst "GetränkeNews" über die Pläne berichtet.
Eine Sprecherin der Radeberger-Gruppe begründete die Preiserhöhungen mit massiven Kostensteigerungen bei Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.
Auch der Deutsche Brauerbund geht von höheren Preisen aus. "In der gesamten Branche sind die Kostensteigerungen auf vielen Feldern so massiv, dass sie sich über kurz oder lang wahrscheinlich auf die Preise auswirken werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Holger Eichele, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Vor allem Braugerste sei derzeit teuer und knapp. "Auf Jahressicht sind die Preise um etwa 50 Prozent gestiegen", so Eichele.
So viel teurer wird das Bier
Krombacher verwies indes darauf, dass die letzte große Preisanpassung immerhin drei Jahre zurückliege. Nach Schätzungen von "GetränkeNews" dürfte das Glas Bier in der Kneipe durch die Preiserhöhung zwischen 30 und 50 Cent teurer werden, der Kasten Bier im Getränkemarkt um rund 1 Euro.
Allerdings haben die Bierliebhaber noch eine Schonfrist: Radeberger will nicht vor Februar mit den Preisanhebungen beginnen. Die Preise für den Einzelhandel sollen sogar erst im Mai steigen. Krombacher und Veltins wollen Anfang April an der Preisschraube drehen.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP