t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Banken droht Schließungswelle – 40 Prozent der Filialen betroffen


Aktuelle Studie
40 Prozent der Bankfilialen droht die Schließung

Von dpa
08.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Wenig Betrieb: Laut einer aktuellen Studie dürfte für Banken bald das Online-Marketing wichtiger als die Lage sein.Vergrößern des Bildes
Wenig Betrieb (Symbolbild): Laut einer aktuellen Studie dürfte für Banken bald das Online-Marketing wichtiger als die Lage sein. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Die europäischen Privatbanken stehen unter Kostendruck: Viele Banken müssen laut einer Studie bis 2023 fast die Hälfte ihrer Filialen schließen. Deutsche Banken stehen besonders schlecht da.

Auf Mitarbeiter und Kunden der europäischen Banken kommt nach einer neuen Studie die bisher größte Welle von Filialschließungen zu. Bis 2023 könnten die Privatbanken bis zu 40 Prozent ihrer Geschäftsstellen schließen.

Das prophezeien die Finanzfachleute der Unternehmensberatung PwC Strategy& in einer am Dienstag erschienenen Analyse des Bankensektors.

t-online sprach dazu bereits mit traditionellen Banken, neuen Wettbewerbern und Experten, mit welchen Strategien die Banken den aktuellen Branchenwandel überstehen – und welche Banken scheitern werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Deutscher Bankensektor steht besonders schlecht da

Laut der Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& ist der Durchschnittsgewinn pro Kunde im Coronajahr 2020 um acht Prozent auf 193 Euro abgesackt, auch die Umsätze gingen zurück.

Ursachen sind demnach die gesunkene Zahl internationaler Transaktionen und Kreditkartenzahlungen sowie weniger Nachfrage bei Verbraucherkrediten.

Die Lage ist keineswegs überall gleich, doch gerade der deutsche Bankensektor steht demnach ziemlich schlecht da: In der Schweiz brachte ein Kunde im Schnitt 444 Euro Gewinn, in Österreich leicht überdurchschnittliche 208 Euro, in Deutschland dagegen unterdurchschnittliche 172 Euro.

Viele Banken kämpften schon vor Corona

Studienautor Andreas Pratz und seine Kollegen betrachteten rund 50 Privatkundenbanken und Bankengruppen mit insgesamt 690 Millionen Kunden sowie geschätzten Privatkundeneinlagen und Kreditvolumina in Höhe von 18 Billionen Euro.

Einbezogen wurden Banken aus 15 Ländern in Europa sowie zu Vergleichszwecken auch in Nordamerika und Australien.

Viele europäische Geldhäuser litten demnach auch vor Corona schon unter dem grundsätzlichen Problem schrumpfender Umsätze. Allerdings gilt das nicht generell, laut Studie schafft es etwa ein Viertel der Banken, die Umsätze zu steigern.

Bis 2023 nur noch 36.000 Bankfilialen in Europa?

Die sinkenden Margen verstärken nach Einschätzung der Unternehmensberater den Kostendruck ganz erheblich. Sie verweisen auf die bereits angekündigten umfangreichen Stellenstreichungsprogramme vieler Großbanken von der Deutschen Bank bis zur französischen Societé Generale.

Die Zahl der Bankfilialen in Europa könnte demnach bis 2023 von knapp 60.000 auf nur noch 36.000 sinken.

Online-Marketing ersetzt A-Lage

Das traditionelle Geschäftsmodell, demzufolge die Banken in ihren Filialen auf die Kundschaft warten, wird sich laut Studie in Zukunft quasi umkehren.

"Anstatt durch die besten Standorte möglichst viele Kunden in die Filialen zu locken, werden zukünftig durch gezieltes Online-Marketing Kundenkontakte gewonnen", sagte Studienautor Pratz laut Mitteilung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen



TelekomCo2 Neutrale Website