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Konjunktur – einfach erklärt | Definition


Konjunktur
Wie steht es um die Wirtschaft?

Von t-online, mak

Aktualisiert am 13.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Containerschiff (Symbolbild): Die Konjunktur verläuft in wiederkehrenden Zyklen.Vergrößern des Bildes
Containerschiff (Symbolbild): Die Konjunktur verläuft in wiederkehrenden Zyklen. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)

"Die Konjunktur zieht an", "die Konjunktur bricht ein": Nachrichten wie diese bestimmen häufig die Schlagzeilen. Doch was genau ist mit dem Begriff eigentlich gemeint?

Wer regelmäßig die Wirtschaftsnachrichten verfolgt, kommt um einen Begriff kaum herum: die Konjunktur.

Sie bricht mal ein, zieht mal an – doch was heißt das eigentlich genau? Warum ist sie so wichtig? Und was habe ich mit der Konjunktur zu tun? t-online erklärt es Ihnen.

Was bedeutet Konjunktur?

Verkürzt gesagt versteht man unter der Konjunktur die Lage der Wirtschaft. Sie gibt also an, wie es gerade um die Volkswirtschaft eines Landes oder einer Region steht – und welcher Trend sich für die Wirtschaft ablesen lässt.

Der Theorie zufolge verläuft sie in mehreren Phasen, die sich immer wiederholen, mal mehr – mal weniger regelmäßig, in der Praxis gibt es sogenannte Konjunkturschwankungen. Die Phasen der Konjunktur heißen auch Konjunkturzyklen (siehe unten).

Wie läuft der Konjunkturzyklus ab?

Die Konjunkturzyklen kann man sich am besten als Wellenbewegung vorstellen. Insgesamt gibt es vier Phasen des Konjunkturzyklus.

Wenn es mit der Wirtschaft bergauf geht, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Gradmesser der Wirtschaftsleistung wächst, spricht man auch vom Aufschwung oder Expansion. Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wird größer, die Arbeitslosigkeit geht zurück, die Löhne steigen.

Der Höhepunkt, also der Punkt, an dem die Wirtschaft perfekt läuft, heißt Boom oder Hochkonjunktur. Die Nachfrage ist in dieser zweiten Phase auf einem Hochpunkt, es herrscht Vollbeschäftigung. Gleichzeitig stellt dieser Zeitraum aber auch einen Wendepunkt da. Denn nach dem Boom geht es mit der Wirtschaft früher oder später bergab.

Ein wirtschaftlicher Abschwung heißt in der Fachsprache auch Rezession. Die Wachstumskurve des BIP geht in Phase drei nach unten, die Nachfrage sinkt, die Investitionen etwa in neue Fabriken oder Anlagen sind rückläufig. Die Unternehmen stellen dabei in der Regel weniger Menschen ein oder bauen Jobs ab, so sinkt die Beschäftigung.

Die Phase im Konjunkturzyklus, wenn die Kurve ganz unten angekommen ist, heißt Tiefphase oder Depression. Ein wichtiges Kennzeichen dieses Zyklus-Abschnitts ist eine hohe Arbeitslosigkeit, meist fallen aufgrund der geringeren Nachfrage auch die Preise vieler Produkte. Letzteres ist wichtig, damit das Wachstum wieder anziehen kann. Denn: Von hier aus startet der Zyklus – in der Theorie – wieder von vorne.

Wie ist der Zusammenhang zwischen der Konjunktur und der Inflation?

Mit dem konjunkturellen Aufschwung ziehen auch die Preise an. Der Grund: Die Nachfrage nach Produkten steigt. Wenn das allgemeine Preisniveau steigt, spricht man von einer steigenden Inflation, auch Teuerung genannt. Durch die steigenden Preisen wird das Geld weniger wert.

In der Hochkonjunktur ist auch die Inflation auf hohem Niveau. Geht es mit der Wirtschaft wieder bergab, verharrt die Inflation oft zunächst auf hohem Niveau, geht jedoch allmählich wieder zurück. Hintergrund dafür ist die sinkende Kaufkraft der Verbraucher und Unternehmen – die häufig durch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgelöst oder verstärkt wird.

Wie misst man die Konjunktur?

Um Konjunktur zu messen, nutzen Wirtschaftsforscher den sogenannten Auslastungsgrad. Was kompliziert klingt, ist die Antwort auf zwei einfache Fragen: Wie sehr ist die Wirtschaft aktuell ausgelastet? Und: Wie viel wird zur Zeit produziert – im Verhältnis zu dem, was produziert werden könnte?

Dazu vergleichen Ökonomen die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) mit einem langfristigen Wachstumstrend.

Ein Beispiel für den Auslastungsgrad: In Folge der Finanzkrise fiel die Kapazitätsauslastung 2009 laut Münchner Ifo-Institut auf unter 80 Prozent. Knapp zehn Jahre später war die deutsche Wirtschaft wieder mehr als 88 Prozent ausgelastet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Ifo-Institut
  • wirtschaftslexikon.gabler.de
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