Bilanzskandal Bericht: Ex-Wirecard-Vorstand will sich Ermittlern doch nicht stellen
Der Wirtschaftskrimi des Dax-Konzerns Wirecard geht weiter: Der Ex-Vorstand Jan Marsalek will sich offenbar nicht den Ermittlungsbehörden stellen. Derweil ist unklar, wo er sich überhaupt aufhält.
Das ehemalige Vorstandsmitglied des Zahlungsabwicklers Wirecard will sich offenbar doch nicht den Ermittlungsbehörden stellen. Das meldet der Rechercheverbund aus "Süddeutscher Zeitung", "WDR" und "NDR".
Gegen Marsalek läuft derzeit ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft München. Die Ermittlungsbehörde war für ein Statement bislang nicht zu erreichen.
Marsalek hatte über seinen Anwalt in der vergangenen Woche zunächst erklären lassen, er werde nach München kommen, um sich dort vernehmen zu lassen. Dies soll dem Bericht zufolge nun nicht stattfinden.
Marsalek galt als rechte Hand des Ex-Wirecard-Chefs Markus Braun. Er leitete das umstrittene Asien-Geschäft des Zahlungsdienstleisters Wirecard. Braun selbst stellte sich bereits Anfang vergangener Woche der Justiz.
Marsalek ist womöglich in China
Der laut deutschen Medienberichten per Haftbefehl gesuchte Österreicher Marsalek hält sich derweil möglicherweise in China auf. Der philippinische Justizminister Menardo Guevarra teilte mit, Marsalek sei vergangene Woche auf die Philippinen eingereist und habe das Land kurz darauf Richtung China wieder verlassen.
Wirecard hatte eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen und das Geld bei zwei philippinischen Banken vermutlich gar nicht existiert. Der Börsenkurs des Dax-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an.
- Eigene Recherche
- Süddeutsche Zeitung: "Wirecard-Vorstand Marsalek will sich nicht der Justiz stellen"
- Nachrichtenagentur AFP