Eulenspiegel-Verlag DDR-Satire-Verlag meldet Insolvenz an
Er war der wichtigste Satire-Verlag in der DDR. Nun hat die Eulenspiegel-Verlagsgruppe Insolvenz angemeldet.
"Der Betrieb geht aber weiter, die Leute bekommen ihr Geld", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Torsten Martini. Der Anwalt zeigte sich zuversichtlich, einen Investor zu finden. Der Verlag mit 13 Mitarbeitern agiere nicht nur in Ostdeutschland. "Er ist breiter aufgestellt, als man denkt." Auslöser der finanziellen Schwierigkeiten soll eine Forderung der Verwertungsgesellschaft Wort sein, wie der "Tagesspiegel" berichtet.
"Wir geben alles", sagte eine Verlagssprecherin. In diesem Jahr seien rund 60 Bücher herausgegeben worden. Rund 1000 Lesungen jährlich würden organisiert. Die Lage kleiner Verlage werde aber immer schwieriger.
Nach eigener Darstellung haben sich in der Eulenspiegel-Gruppe mehrere kleinere Verlage zumeist mit linken oder DDR-Wurzeln zusammengefunden, die Belletristik und Sachbücher anbieten. Der Eulenspiegel Verlag und die Verlage Neues Leben und Das Neue Berlin schlossen sich nach 1990 zusammen. Fortgeführt wurden sie 1993 durch eine neue Verlagsgesellschaft. Hinzu seien weitere Gründungen, Kooperationen und Zukäufe gekommen.