Nachtfahrten und europäische Ziele Postbus will Angebot massiv ausbauen
Ab April heißt der ADAC Postbus nur noch Postbus und rollt als eigene Marke über die Straßen. Der ADAC hatte vor Monaten seinen Ausstieg aus dem Fernbusgeschäft bekannt gegeben. Die Deutsche Post kündigte zugleich eine Ausweitung des Streckennetzes an.
Statt bisher 60 wollen die Bonner künftig 120 Städte anfahren. Hinzu kommen erstmals Strecken ins europäische Ausland, Nachtfahrten auf ausgewählten Routen und eine Erhöhung der Taktfrequenzen auf besonders beliebten Linien.
Die Fahrzeuge werden umgestaltet und erhalten das Posthorn der Muttermarke, teilte die Post außerdem mit.
Postbus ist nach der Fusion der beiden Branchen-Riesen MeinFernbus und Flixbus der drittgrößte Anbieter. Sein Marktanteil lag nach einer Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts IGES zuletzt bei rund acht Prozent. Der ADAC hatte ein Jahr nach dem Start im vergangenen November seinen Rückzug aus dem Gemeinschaftsunternehmen angekündigt.
Konkurrenz ist hellwach
Auch Marktführer Mein Fernbus/Flixbus will sein Angebot in 2015 nahezu verdoppeln und rund 1000 Busse auf die Straße schicken. Der Fernbusgigant beherrscht drei Viertel des Marktes. Die Deutsche Bahn geht ebenfalls in die Offensive und will ihr Angebot bis 2016 sogar vervierfachen. Die Busse der Bahn haben derzeit noch einen Anteil von unter zehn Prozent.
Zum Schutz der Deutschen Bahn war der Fernbus-Verkehr in Deutschland bis 2012 per Gesetz weitgehend verboten. Seit der Freigabe boomt der Markt mit immer neuen Anbietern. Einige, wie city2city, haben sich werden des Preiskampfes bereits wieder zurückgezogen.