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"Tiny Houses": Erste Siedlungen mit winzigen Heimen geplant


Baustein gegen Wohnungsnot?
"Tiny Houses": Erste Siedlungen mit winzigen Heimen geplant

Von dpa
Aktualisiert am 30.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Blick in ein "Tiny House": Die Idee der winzigen Häuschen stammt ursprünglich aus den USA.Vergrößern des Bildes
Blick in ein "Tiny House": Die Idee der winzigen Häuschen stammt ursprünglich aus den USA. (Quelle: Martin Schutt/dpa)
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Kleinstwohnhäuser sind in Deutschland zunehmend gefragt: Sie brauchen nur wenig Platz und könnten den Immobilienmarkt revolutionieren. Ein Unternehmen aus Hamm kommt mit der Produktion kaum hinterher.

Angesichts steigender Mieten und Immobilienpreise, Wohnungsnot und knappen Baulands werden sogenannte Tiny Houses auch als Eigenheim für viele immer interessanter, berichten die Bauwirtschaft und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Planungen für Tiny-House-Siedlungen liefen etwa in Dortmund oder Hannover. Der kommunale Spitzenverband sieht in solchen Projekten einen "spannenden Ansatz".

Tiny Houses könnten geeignet sein, Wohnraum etwa für Studenten oder Single-Haushalte zu bieten und Städte und Gemeinden in der aktuellen Wohnungsnot zu entlasten, betont der Verband. Ein Hersteller in Hamm – die Schreinerei Tiny House Diekmann – hat seit drei Jahren volle Auftragsbücher. Das 40-Personen-Team hat sich spezialisiert auf die Kleinstwohnhäuser, die mit Anhängern mobil sind, mit denen man aber auch sesshaft werden kann. "Ausgestattet sind sie nicht im Campingstandard, sondern im normalen Hausstandard", sagt Firmenchef Stefan Diekmann.

So clever sind Tiny Houses eingerichtet

Ein Blick in seine Werkstatt in Westfalen zeigt: Die Minis mit meist 22 bis 25 Quadratmetern Wohnfläche und auf anderthalb Ebenen sind clever eingerichtet. Vieles wird mehrfach genutzt: Ein Raumteiler zwischen Wohnraum und Küche fungiert zugleich als Treppe und Stauraum. Küchenzeile, Waschmaschine, Baderaum mit Dusche – alles drin. Die Versorgung mit Strom, Frisch- oder Abwasser funktioniere wie im Standardhaus, betont Diekmann.

Bundesweit gebe es rund 20 Tiny-House-Anbieter, sagt Isabella Bosler, Geschäftsführerin von Tiny Houses Consulting. Dazu kommen noch Firmen aus dem benachbarten EU-Ausland. "Die Firmen sprießen gerade wie Pilze aus dem Boden, daher ist es schwierig, einen kompletten Überblick zu bekommen." Boslers Firma aus Bayern berät zu Fragen des Baurechts und bei der Planung. Ein Verband zum Thema habe sich bislang nicht gebildet, sagt Bosler.

Was kosten die kleinen Eigenheime?

"Die Nachfrage ist enorm", berichtet Vera Lindenbauer, Sprecherin der Schreinerei Diekmann, die Kunden aus ganz Deutschland beliefert. Allerdings: Will man die Tinys – Kostenfaktor im Schnitt zwischen 60.000 und 65.000 Euro – als Eigenheim und festen Wohnsitz nutzen, gelten dieselben Regeln wie beim Einfamilienhaus. Es brauche also Baugrund und eine Baugenehmigung, Anforderungen an Statik oder Brandschutz seien einzuhalten, wie der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DSTGB) erläutert.

Und wer will in die Zwergenhäuser – ursprünglich aus den USA stammend, dort aber vornehmlich auf Rädern gebaut – einziehen? Lindenbauer zufolge sind es oft Menschen, die minimalistisch leben, auf Überflüssiges bewusst verzichten wollen. "Und wir haben eine große Kundengruppe, die ihren ökologischen Fußabdruck verringern möchte."

Auch in Umbruchphasen – nach Trennungen oder einem Jobwechsel – werde so mancher zum Tiny-Freund. Interessiert seien auch junge Leute, die sich für ein Eigenheim nicht gleich über Jahrzehnte verschulden wollen. "Und Mieter, die für 65 Quadratmeter nicht weiter 1.200 Euro zahlen wollen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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