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Handyversicherung: Ist das sinnvoll? Was sind Alternativen?


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Lohnt nicht
Darum können Sie sich eine Handyversicherung sparen


Aktualisiert am 27.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Kaputtes Telefon: Wer auf ein neues Gerät von seiner Versicherung hofft, kann unter Umständen eine Überraschung erleben.Vergrößern des Bildes
Kaputtes Telefon: Wer auf ein neues Gerät von seiner Versicherung hofft, kann unter Umständen eine Überraschung erleben. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Display kaputt, Smartphone in der Toilette versenkt: Da freut man sich über eine Handyversicherung. Doch ist die wirklich sinnvoll?

Die Preise für Smartphones sind mittlerweile in verrückte Höhen geklettert. Für Top-Modelle können schon mal mehr als 1.000 Euro fällig werden. Da liegt es nahe, das teure Gerät gegen mögliche Schäden zu versichern.

Doch lohnt sich das überhaupt? Wir erklären, wie sinnvoll eine Handyversicherung ist, welche Leistungen sie abdeckt und welche günstigeren Möglichkeiten Sie haben, Ihr Smartphone zu schützen.

Wie sinnvoll ist eine Handyversicherung?

Eine Handyversicherung können Sie sich in der Regel sparen. Nur unter ganz bestimmten Umständen haben Sie unterm Strich etwas davon, meist zahlen Sie drauf. Denn der Schutz ist oft teuer, läuft zu lange und deckt nicht alle Schadensfälle ab.

Verlieren Sie Ihr Smartphone oder ist es so stark beschädigt, dass Sie es reparieren oder ersetzen müssen, bedrohen die Kosten zudem nicht Ihre wirtschaftliche Existenz. Doch nur wenn das der Fall ist, lohnt sich grundsätzlich eine Versicherung.

Was deckt eine Handyversicherung ab?

Eine Handyversicherung zahlt in der Regel bei folgenden Schadensfällen:

  • Bruch und Sturz
  • Flüssigkeitsschaden
  • Überspannungsschaden beim Akku-Aufladen
  • Brand
  • Bedienungsfehler
  • Vandalismus

Was häufig fehlt, ist der Diebstahlschutz. Diesen können Sie zwar oft gegen eine zusätzliche Gebühr erwerben, nicht selten aber verdoppeln sich die Versicherungsbeiträge dadurch.

Und selbst mit Diebstahlschutz kann die Versicherung Ihnen die Leistung noch verweigern. Einige Versicherer zahlen nämlich nur, wenn Sie das Handy ständig beaufsichtigt haben. Ein Nickerchen in der Bahn kostet dann schnell den Versicherungsschutz.

Handyversicherung zahlt nur Zeitwert

Enttäuscht sind viele Versicherte über die Höhe der Zahlung, die sie im Schadensfall bekommen. Denn Handyversicherungen decken in der Regel nur den Zeitwert eines Gerätes ab. Das heißt, Sie bekommen meist nicht den kompletten Kaufpreis erstattet, sondern nur den oft deutlich geringeren aktuellen Wert des Telefons. Und der Wertverfall von Handys ist hoch.

Als Richtlinie gilt, dass die Versicherungen Ihnen im ersten Jahr den Kaufpreis, im zweiten Jahr 80 Prozent und im dritten Jahr 60 Prozent erstatten. Später gibt es normalerweise gar nichts mehr zurück. So haben Sie am Ende der Laufzeit oft mehr Beiträge gezahlt, als das Handy noch wert ist.

Zudem wird im Schadensfall meist eine Selbstbeteiligung fällig, die sich an der Höhe des Kaufpreises orientiert und etwa 10 Prozent davon beträgt. Bei einem 1.000-Euro-Handy also bereits 100 Euro. Für den Diebstahlschutz gilt meist eine separate, noch höhere Selbstbeteiligung.

Was kostet eine Handyversicherung?

Das hängt vom Kaufpreis und Gerätetyp ab. Laut Stiftung Warentest variieren die Preise für eine Handyversicherung ohne Diebstahlschutz zwischen 26,40 Euro und 132 Euro jährlich für die Versicherung. Mit Diebstahlschutz wird es in der Regel teurer.

Bei einem Smartphone für 800 Euro findet man beim Vergleichsportal Verivox beispielsweise Angebote mit Diebstahlschutz zwischen 95,88 Euro 239,76 Euro jährlich.

Was sind Alternativen zur Handyversicherung?

Statt Ihr Handy teuer zu versichern, können Sie selbst einiges tun, um es zu schützen. Die häufigsten Schäden am Smartphone erfolgen durch Wasser oder Feuchtigkeit und Stürze, sogenannte Fallschäden. Um Letztere zu vermeiden, helfen bereits einfache Mittel: Panzerglasfolie und eine Handyhülle.

Flüssigkeitsschäden sind da schon schwieriger zu beheben. Zwar halten viele neue Handys Spritzwasser gut aus und manchen kann selbst ein Sturz in seichtes Wasser nichts anhaben, aber ist die Feuchtigkeit einmal drin, sollten Sie das Handy umgehend ausschalten und trocknen lassen – am besten in einer Dose mit ungekochtem Reis. Der saugt nämlich Flüssigkeit an.

Hausrats- und Haftpflichtversicherung helfen besser

Dass Smartphones Feuer fangen, durch Vandalismus beschädigt werden oder beim Laden überspannen, kommt nur äußerst selten vor. Ist ein Blitzeinschlag der Grund für die Überspannung oder wird das Handy von Einbrechern in der eigenen Wohnung beschädigt, zahlt die Hausratversicherung.

Das gilt meist auch, wenn das Smartphone dabei gestohlen oder geraubt wird. Und die Hausratversicherung erstattet Ihnen dann den Neuwert – nicht bloß den Zeitwert.

Lässt ein Freund Ihr Handy aus Versehen fallen, braucht es ebenfalls keine Handyversicherung, um den Schaden zu beheben. Die Privathaftplichtversicherung des Freundes springt dann ein. Hat er keine, hilft eventuell Ihre eigene weiter – wenn Sie die eine "Deckung gegen Forderungsausfall" mitversichert haben. Lesen Sie hier, wie viel eine gute Haftpflichtversicherung kostet.

Wie kündige ich eine Handyversicherung?

Eine Handyversicherung können Sie bei klassischen Versicherungen, den Herstellern oder direkt beim Verkäufer abschließen. Es gibt durchaus unseriöse Händler, die Ihnen eine solche Versicherung unterjubeln.

Fällt Ihnen kurz nach dem Handykauf auf, dass man Ihnen eine Versicherung angedreht hat, können Sie noch von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen. Die Frist endet 14 Tage nach dem Kauf. Für den Widerrufgenügt eine E-Mail mit Angabe der Versicherungsnummer.

Ist die Frist bereits abgelaufen, sollten Sie sich die Vertragsdetails zur Kündigung anschauen. Manche Tarife sind monatlich kündbar, andere erst nach dem ersten Versicherungsjahr.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bund der Versicherten
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