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Schufa will zukünftig Kontoauszüge checken – Datenschützer entsetzt


Datenschützer entsetzt
Schufa will auch Kontoauszüge checken

Von t-online, cho

Aktualisiert am 27.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau kauft mit dem Smartphone ein (Symbolbild): Die Schufa hat vor, die Konten der Deutschen zu durchstöbern.Vergrößern des Bildes
Eine Frau kauft mit dem Smartphone ein (Symbolbild): Die Schufa hat vor, die Konten der Deutschen zu durchstöbern. (Quelle: Guido Mieth/getty-images-bilder)
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Die Wirtschaftsauskunftei Schufa plant offenbar, Verbraucher auch danach zu bewerten, was auf ihren Konten ein- und abgeht. Die Schufa verkauft das als zweite Chance, Datenschützer befürchten aber Nachteile für Kunden.

Wer nur schwer an Kredite oder Verträge kommt, weil seine Bewertung bei der Schufa schlecht ist, für den klingt es verlockend: Die Schufa will einen neuen Service anbieten, mit dem sie die Kreditwürdigkeit noch einmal unter die Lupe nimmt – um am Ende womöglich festzustellen, dass sie doch besser ist, als es der sogenannte Schufa-Score bisher vermuten ließ.

"Check Now" heißt das Angebot, das Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei Berichten zufolge zusammen mit dem Telefonanbieter Telefónica/O2 derzeit testet. Eine zweite Chance für Verbraucher mit schlechter Bonität – so verkauft es die Schufa. Nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" hat die Sache aber einen Haken.

Schufa könnte sehen, wie viel Sie verdienen

Man muss einwilligen, dass die Schufa die eigenen Kontoauszüge systematisch auswerten, zwölf Monate lang speichern und weiterverarbeiten darf. Damit könnte sie einen detailgenauen Einblick in Millionen Kontobewegungen bekommen, heißt es in den Berichten, also etwa sehen, wie viel Gehalt jemand bekommt, was er für Versicherungen hat, wie viel Geld er für Einkäufe ausgibt und was ihn der Unterhalt seiner Kinder kostet. Das Wissen daraus könnte dann in einer Art Super-Score münden. Datenschützer sind alarmiert.

So sagte der frühere Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, er befürchte Nachteile für die Betroffenen, wenn sehr viele, auch höchstpersönliche Informationen genutzt würden, um die Bonität zu bewerten. "Ich mache mich da wirklich nackig." Zudem könnte die Schufa so auch an Daten von Dritten gelangen, deren Buchungen in den Kontoauszügen auftauchen.

Landesdatenschützer prüfen die Schufa-Pläne

Die Schufa betont, in der derzeitigen Testphase keine Daten zu speichern – wie "Check Now" später aussehen werde, darüber könne sie aktuell aber noch keine Auskunft geben. Theoretisch wäre es der Schufa mit den Daten auch möglich, eigene Produkte zu entwickeln.

Bisher kennt die Auskunftei nach eigenen Angaben weder das Einkommen noch das Vermögen der Menschen. Mit den neuen Plänen würde sich das ändern. Die zuständigen Landesdatenschützer in Bayern prüfen den Fall derzeit.

Verwendete Quellen
  • SZ-Bericht: "Schufa will Konten der Deutschen durchstöbern"
  • tagesschau.de: "Schufa will Kontoauszüge durchleuchten"
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