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Rendite bei Aktien, Fonds und Co.: Welche Erträge kann ich erwarten?


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Welche Erträge kann ich erwarten?


Aktualisiert am 16.03.2022Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau arbeitet an einem Laptop (Symbolbild): Je nach Geldanlage sind unterschiedliche Renditen zu erwarten.Vergrößern des Bildes
Eine Frau arbeitet an einem Laptop (Symbolbild): Je nach Geldanlage sind unterschiedliche Renditen zu erwarten. (Quelle: marchmeena29/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Versprechen vom schnellen Geld begegnen einem im Netz zuhauf. Doch realistisch sind die angepriesenen Renditen nicht. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Erträgen Sie wirklich rechnen können.

Die Zeiten, in denen selbst sichere Anlageformen wie Sparbücher ordentliche Zinsen abwarfen, sind lange vorbei. Üppige Renditen – das geht nicht ohne Risiko, auch wenn das nicht groß sein muss.

Doch wie groß können die Erträge in der aktuellen Niedrigzinsphase überhaupt werden? Wir zeigen Ihnen, mit welchen Erträgen Sie bei welchen Anlagearten realistischerweise rechnen können.

Girokonto: Sparer erhalten in der Regel gar keine Zinsen auf das eingezahlte Geld – im Gegenteil. Viele Banken verlangen inzwischen sogar Negativzinsen. Das heißt, Sie müssen noch etwas dafür bezahlen, dass Sie Ihr Erspartes auf dem Konto liegen lassen. Unter dem Strich ergibt sich also eine negative Rendite. Ihr Geld wird nicht mehr, sondern weniger.

Sparbuch: Auch hier herrscht Zinsflaute. Der einstige Anlagefavorit der Deutschen kommt im Schnitt auf einen Zins von 0,02 Prozent pro Jahr. Also: nicht der Rede wert. Die Entwertung des Geldes, gemessen in der Inflationsrate, ist selbst in Zeiten geringen Wachstums und in Krisenzeiten deutlich höher. Die Folge: Trotz geringer Zinserträge verlieren Sie am Ende Geld.

Tagesgeld: Auch hier wird es kaum besser. Gerade einmal 0,03 Prozent Zinsen sind jährlich im Schnitt als Rendite bei Tagesgeldkonten drin. Allerdings kann sich ein Vergleich verschiedener Angebote lohnen – manche Banken bieten Ihnen immerhin bis zu 0,5 Prozent. Für Neukunden gibt es zudem oft zeitlich begrenzt bessere Zinsen oder sie fallen je nach Kontostand unterschiedlich hoch aus.

Festgeld: Hier erkaufen Sie sich eine höhere Rendite mit einer schlechteren Verfügbarkeit Ihres Geldes. Das heißt: Je länger die Laufzeit, desto höher fallen die Zinsen aus. Für die Dauer der zu Beginn fixierten Laufzeit kommen Sie dann aber auch nicht an Ihr Erspartes heran. Ist das kein Problem für Sie, bekommen Sie im Schnitt 0,3 Prozent Zinsen pro Jahr, wenn Sie Ihr Geld für zwei Jahre fest anlegen. Bei einzelnen Angeboten sind sogar bis zu 1,25 Prozent möglich.

Aktien: Vermutlich haben Sie es schon einmal gehört. Am Aktienmarkt kommen Sie nicht mehr vorbei, wenn Sie passable Erträge möchten. Die Rendite einzelner Aktien ist aber nicht festgelegt und schwankt von Jahr zu Jahr. Die durchschnittlichen Erträge hängen dabei stark von der Entwicklung der einzelnen Aktie sowie der des gesamten Finanzmarktes ab.

Renditerechner: Rendite einfach berechnen
Berechnung
Endkapital13.159
Zinsen3.159

Die Rendite setzt sich zusammen aus Kursgewinnen oder -verlusten und einer eventuell bezahlten Dividende, also dem Teil des Gewinns, den Unternehmen an die Anleger ausschütten. Die Dividendenrendite, also die jährliche Ausschüttung im Verhältnis zum aktuellen Wert einer Aktie, betrug bei den Unternehmen, die im internationalen Aktienindex MSCI World gelistet sind, in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt drei Prozent.

Je höher die Dividendenrendite, desto eher kann es sich für Sie lohnen, die Aktie zu kaufen. Generell ist es für Privatanleger aber nicht ratsam, ausschließlich einzelne Aktien ausgewählter Firmen zu kaufen, weil das Ihr Risiko erhöht, Verluste zu machen.

Allerdings kann man auch einen Glücksgriff machen: Wer 1997 Amazon-Aktien gekauft hat, musste pro Stück nur 18 US-Dollar bezahlen. Im August 2020 war die Aktie mehr als 3.000 Dollar wert. Andersherum kann es aber auch ziemlich schiefgehen – wie etwa beim dramatischen Absturz der Wirecard-Aktie im Sommer 2020.

Aktienfonds: Diese Fonds bündeln viele verschiedene Aktien. Genau wie einzelne Aktien schwanken auch hier die Kurse und damit die Renditen. Langfristig erreichen Sie mit Aktienfonds-Sparplänen gute Erträge – und sie streuen Ihr Risiko.

Berechnungen des Investment-Branchenverbands BVI zufolge erhielten Anleger, die in den zurückliegenden 20 Jahren einen Sparplan mit Aktienfonds hatten, die in deutsche Unternehmen investierten, eine durchschnittliche jährliche nominale Rendite von 5,2 Prozent. Nominal bedeutet, dass Kosten wie Verwaltungsgebühren abgezogen wurden, die Inflation aber nicht.

Wichtig: Historische Daten zu Renditen sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Sie geben allenfalls einen Hinweis, aber keine Garantie dafür, wie es weitergehen könnte.

ETFs: Da es sich hier um eine spezielle Form von Aktienfonds handelt, schwankt die Rendite ebenfalls von Jahr zu Jahr und das durchaus erheblich. Wichtig ist deshalb eine langfristige Anlagestrategie von mindestens zehn, besser 15 Jahren, um kurzfristige Verluste über einen längeren Zeitraum wieder auszugleichen. Im Vergleich zu klassischen Investment- oder Aktienfonds haben ETFs den Vorteil, dass sie deutlich günstiger sind.

Sie müssen also weniger Gewinn einfahren, um auf die gleiche Rendite nach Abzug aller Kosten zu kommen. Wer in den vergangenen Jahrzehnten beliebige 15 Jahre in einen ETF auf den internationalen Aktienindex MSCI World investiert hat, erzielte im Schnitt eine Jahresrendite von 7,9 Prozent.

Rohstoffe: Edelmetalle wie Gold, aber auch Silber und Platin, werden gerne als Schutz gegen Inflation angepriesen. Doch die Anlage in Barren und Münzen ist auch riskant, denn physisches Gold wirft weder Zinsen noch Dividenden ab. Gewinne machen Sie nur, wenn der Preis steigt. Eine Alternative für Privatanleger sind sogenannte Gold-ETC, spezielle Wertpapiere, die den Goldpreis nachempfinden.

Anleihen: Anleihen von Staaten mit Top-Bewertung – wie zum Beispiel die Bundesrepublik – gelten als sicherer Hafen für Anleger. Rendite ist damit derzeit aber kaum zu machen. Teilweise sind sogar Negativzinsen fällig.

Achtung: Kosten wie Kontoführungsgebühren, Verwaltungs- oder Ordergebühren und die Inflation sind nicht die einzigen Faktoren, die Ihre Rendite schmälern. Je nach Höhe der Erträge fällt auch noch Abgeltungssteuer an.

Immobilien: Oft ist von Maklern und Projektentwicklern zu hören, dass mit vermieteten Häusern und Wohnungen eine Rendite zwischen 4 und 6 Prozent pro Jahr möglich sei. Das funktioniert aber meist nur, wenn der Wert der Immobilie und die Miete bis zum Verkauf deutlich steigen und Sie wenig Geld für die Instandhaltung ausgeben müssen. Fallen Mieten aus oder verkaufen Sie die Immobilie später zu einem niedrigeren Preis, könnte die Rendite auch nur bei 1 Prozent liegen.

Alternativ können Sie auch über einen Fonds in Immobilien investieren, einen sogenannten Immobilienfonds. Dieser investiert dann beispielsweise in ganze Wohnkomplexe, Bürogebäude oder Seniorenresidenzen. Hier können Sie mit durchschnittlichen Renditen von etwa 3 Prozent rechnen.

Alternative Anlagen: Abseits der klassischen Investments gibt es weitere Möglichkeiten. Manch einer steckt sein Geld in Sammlerstücke wie Uhren, Gemälde, Oldtimer, Handtaschen oder Briefmarken. Es ist jedoch schwer vorhersehbar, wie viel Geld Sie damit verdienen können. Experten raten Privatanlegern von solchen Investments ab, weil es schwierig sein kann, Käufer zu finden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Verbraucherzentrale
  • Finanztip
  • Finanztest
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