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Mobiles Banking: Verlieren Sie niemals Ihr Smartphone


Meinung
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Mobile Bankgeschäfte
Zerstören Sie niemals Ihr Smartphone

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

14.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Banklogo auf einem kaputten Smartphone: Bei manchen Banken kann der Verlust des Handys zu einer kleine Odyssee werden.Vergrößern des Bildes
Das Banklogo auf einem kaputten Smartphone: Bei manchen Banken kann der Verlust des Handys zu einer kleinen Odyssee führen. (Quelle: IMAGO/Nikolas Kokovlis/imago-images-bilder)
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Nutzen Sie Ihr Smartphone fürs Banking oder Trading? Dann sollten Sie auf das Unmögliche vorbereitet sein. Ein unfreiwilliger Test zeigt, was passieren kann.

Smartphone, Apps und FaceID sind mittlerweile nicht mehr nur für Chat-Programme oder die alltäglichen Dinge des Lebens unerlässlich. Sehr viele Kunden nutzen auch verschiedene Apps, Gesichtserkennung oder Passwörter für ihre Bankgeschäfte. Was passiert aber eigentlich, wenn Ihr Smartphone unwiderruflich zerstört oder das Gerät gestohlen wird? Ich habe nicht ganz freiwillig einen Test gemacht, und der begann kurios. Das passiert, wenn Ihre Bank nicht mehr erreichbar ist.

Besserer Mobilfunk im Oman als in Frankfurt

Eine Reise in den Oman ist heutzutage kein Problem, wenn man weiter aktiv Aktien handeln möchte oder mobil Bankgeschäfte erledigen will. Selbst zwanzig Kilometer vor der jemenitischen Grenze im Süden des Oman ist die Mobilfunkverbindung perfekt und erinnert nicht an den Frankfurter Feldberg oder die ICE-Tunnel rund um Kassel.

Fatal ist jedoch, wenn man ein Smartphone oder Laptop auf dem Dach des Mietwagens liegen lässt und bei der Fahrt auf der Stadtautobahn von Salalah das Gerät vom Dach auf die linke Fahrbahn fliegt. Schon bei mittlerem Verkehrsaufkommen wird das geliebte Handy von einem Dutzend SUVs überrollt. Genauso sieht ein iPhone dann auch aus, und ans Anschließen an einen Laptop ist nicht mehr zu denken.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Bitte gut merken: Hotlines, Online-Pins, TANs

Nun lassen sich mit einem neuen Mobiltelefon die Daten schnell wiederherstellen, dafür hat Apple ja die iCloud erfunden. WhatsApp, Fotos oder E-Mails sind sofort wieder da. Aber wie sieht es mit den Finanzen aus?

Genau dort beginnt entweder überraschend guter Service oder eine grausame Odyssee. Sowohl privat als auch beruflich nutze ich verschiedene Broker und Angebote, und so durfte ich im Oman die lokale Bank, vertreten durch die 1822 Sparkasse, ausprobieren und einige Aktienbroker testen. Die Wiederherstellung meiner Kontofunktionen bei der Sparkasse war dabei gar nicht so kompliziert.

Natürlich funktioniert die FaceID auf einem neuen Gerät nicht mehr und muss neu eingerichtet werden, doch dies klappt bei 1822, sofern man seinen Brief zur Kontoeröffnung noch parat hat. Ist dem so, hat man die App und die zugehörige App mit Smart-TAN plus rasch wieder flottgemacht.

Bei der Consorsbank verhält es sich mit der App ähnlich, eine neue FaceID ist nötig. Dazu habe ich die Hilfe der Hotline in Anspruch genommen, die mit Geduld und konkreter Hilfe innerhalb weniger Minuten den Zugang zum Konto ermöglichte. Die recht frische App von Trade Republic war ohne weiteres Zutun wieder verfügbar, lediglich die Online-Pin sollte man sich gemerkt haben.

Gleiches gilt für den Smartbroker, bei dem der Kontoeröffnungsprozess seit Neuaufstellung des Brokers nach anfänglichen Kinderkrankheiten reibungslos funktioniert. Bei den Berlinern klappte die Wiederherstellung der Kontofunktionen genauso gut wie die Erreichbarkeit ihres Kundenservices.

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Lahme Post und abgelaufene Passwörter

Abenteuerlich wurde es dann mit dem Konto bei der DKB, das ich seit fast zwanzig Jahren nutze. Nicht nur, dass die Bank seit der Umstellung auf eine neue App reichlich Kundenbeschwerden kassiert – kompliziert war auch das Wiedererlangen der Kontozugänge. Zwischen FaceID und Login dreht man sich so lange im Kreis, bis man erkennt, dass ohne das Anfordern neuer Kontodaten nichts geht. Sprich: neue Überweisungen sind bei der DKB nach einem Handy-Verlust erst dann möglich, wenn man den Umweg über die Post genommen hat. Was im Zweifelsfall einige Tage dauern kann. Und auf Auslandstour wenig hilfreich ist.

Die Krone setzt dem Ganzen jedoch die ING auf, die Anfang der 2000er-Jahre das Nonplusultra unter den Trading-Häusern war. Wer im Jahr 2023 sein Handy zerstört, benötigt bei der ING ein Einmalpasswort, um die Funktionen wiederherzustellen. Ende November forderte ich dies an, es lag am Abend des 9. Dezember, einem Samstag, im Briefkasten. Also machte ich mich am Montagmorgen bei Börseneröffnung daran, endlich wieder Zugriff auf mein Konto und meine Aktien- und Zertifikatepositionen zu bekommen. Aber nicht mit der ING.

Das erforderliche Einmalpasswort war am 10. Dezember – einen Tag nach Zustellung durch die Post – um 23.59 Uhr abgelaufen. So bleibt als Fazit eines unfreiwilligen Tests über verschiedene Broker und Banken: Gehen Sie vorher den Worst Case einmal genau durch und erkundigen Sie sich gegebenenfalls rechtzeitig, wie lange ihr Kontozugang gesperrt sein könnte. Meine Brokerwahl hat der Test jedenfalls beeinflusst. Smarte Broker sind mir in Zukunft lieber als ehemalige oder aktuelle Marktführer.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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