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EZB und Fed basteln am Weltwunder für Anleger: Dax auf neuem Rekordhoch


Meinung
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Aktien im Aufwind
EZB und Fed basteln am Weltwunder für Anleger

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 14.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Blick auf den Skytower der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main: Gemäß einer Umfrage der EZB sind die Banken weniger bereit, Risiken in der Kreditvergabe einzugehen.Vergrößern des Bildes
Blick auf den Skytower der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main: Gemäß einer Umfrage der EZB sind die Banken weniger bereit, Risiken in der Kreditvergabe einzugehen. (Quelle: Christian Ender/imago-images-bilder)

Deutlich anziehende Zinsen haben den Dax nicht daran gehindert, auf ein neues Rekordhoch zu klettern. In den USA eskalieren die Tech-Kurse. Gelingt den Notenbanken ein Weltwunder?

Stellen Sie sich vor, die beiden größten Notenbanken der Welt, die Fed in den USA und die Europäische Zentralbank, erhöhen die Zinsen immer weiter und immer weiter. Auch im Juni geben sie keine Signale, dass der Weg bald wieder retour führen könnte – und am Aktienmarkt interessiert es niemanden. Im Gegenteil.

"Eigentlich sollte man meinen, dass die Aktienmärkte angesichts der Zinsdynamik eine gewisse Risikoprämie verlangen, denn ein derart rasanter Zinsanstieg zieht nach der reinen Lehre stets eine Rezession nach sich", sagt Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Doch die nackten Zahlen sehen anders aus. Die Volatilität, ausgedrückt über den Index VIX in den USA und den VDax in Deutschland, liegt mit 14 Punkten auf einem Mehrjahrestief. Anleger sind sorglos wie in den Zeiten vor Corona. "Auch der Fear & Greed-Index in den USA ist für viele ein Maßstab und er liegt mit 80 Zählern so extrem im Euphoriebereich wie seit Jahren nicht mehr", sagt Molnar.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Korrektur wirklich nötig?

Nun ist das Problem im Frühsommer 2023, dass Aktienmärkte nicht auf Befehl fallen. Alle Skeptiker, die im Laufe des Jahres noch Recht bekommen könnten, gucken erst mal in die Röhre. Denn ein Rekordhoch im Dax lässt sich nicht wegdiskutieren. "Im Spätsommer 2022 rutschte der Dax unter 13.000 Zähler und mancher Optimist konnte damals nicht verstehen, warum der Markt so weit durchgereicht wurde", sagt Dennis Austinat, Deutschlandchef beim Asset-Manager Trive.

Langfristig bekamen die Optimisten in ihrer Analyse und Bewertung des Marktes Recht. Kurzfristig hinderte es den Dax aber auch nicht daran, zunächst einen Ausflug nach unten bis 11.800 Zähler zu unternehmen. "Märkte können länger irrational bleiben als man selber liquide", ruft Jürgen Molnar eine Börsenweisheit von Anlagelegende André Kostolany in Erinnerung.

Euphorie muss groß sein

Die Profi-Trader bei Robomarkets folgen häufig Trends, spekulierten zuletzt aber auch verstärkt immer wieder auf fallende Kurse. Dieses Phänomen ist auch zu beobachten, wenn man am Börsenparkett in Frankfurt mit erfahrenen und alten Hasen spricht. Viele schütteln seit Wochen über die Kursrally den Kopf, es werden mitunter Parallelen zur Euphorie des Neuen Marktes gezogen. Vor allem dann, wenn es um das Hypethema Künstliche Intelligenz geht.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse bei Unternehmen aus dem Bereich der E-Automobilindustrie
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,5 Prozent, sparplanfähig
Für wen geeignet? Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse bei Unternehmen aus den Schwellenländern
Risikoklasse: Mittel bis Hoch
Laufende Gebühren: 0,36 Prozent

Nachhaltig einbrechen werden Aktienmärkte aber erst dann, wenn die letzten Bären das Handtuch geworfen haben. Aktienmarktrallys entstehen in Panik, klettern entlang einer Mauer aus Angst und sterben in Euphorie. Der Hoffnungsschimmer für die Skeptiker könnte sein, dass bei Nvidia, Adobe, Palantir und wie die KI-Titel alle heißen, zuletzt wirklich Euphorie und Gier zu fühlen waren. Der Sommer könnte also noch spektakulär werden. Einen weiteren und sehr großen Vorteil gibt es zudem für alle, die nicht daran glauben, dass die Notenbanken das Weltwunder schaffen und die Aktienmärkte die extreme Zinsphase unbeschadet überstehen.

Diejenigen, die ihr Depot für den Sommer hedgen, sprich absichern möchten, haben den großen Volatilitätsvorteil. Put-Optionsscheine sind günstig wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Einen Dax-Put mit der Wertpapierkennnummer KH1YR8, einer Basis von 16.000 Punkten und einer Laufzeit bis März 2024 kann man zu Kursen unter sieben Euro unbedenklich zur Absicherung empfehlen. Ebenso gut ist die Wertpapierkennnummer SN725C für alle, deren Absicherung eher Richtung Nasdaq zielt.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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