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Zinsen: So werden sie zum Geschäftsmodell


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Signifikante Erträge
Diese Zinsen machen überraschend glücklich

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Vermittlungsplattform Airbnb hat nach der Einführung strengerer Regeln etwa 80 Prozent seiner Adressen in Amsterdam verloren.Vergrößern des Bildes
Die Online-Buchungsplattform Airbnb: Das Unternehmen arbeitet erfolgreich mit seinen Einnahmen am Geldmarkt. (Quelle: Friso Gentsch/dpa./dpa)
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Nie zuvor in der Geschichte sind die Zinsen derart schnell geklettert. Was den Häusermarkt in Stress versetzt, entpuppt sich anderswo als Geschäftsmodell.

Haben Sie schon einmal bei Airbnb gebucht und ihre Reise lag mehrere Monate in der Zukunft? Dies ist beim Online-Reiseportal eher die Regel als die Ausnahme, denn vor allem Haus- oder Wohnungsbuchungen zur Hauptreisezeit sollte man weit im Voraus vornehmen. Südfrankreich im August, Südafrika Ende Dezember oder Thailand im Spätherbst macht man am besten frühzeitig fix.

Da in der Regel die Hälfte, mitunter aber auch die gesamte Summe sofort fällig wird, kann Airbnb mit dem Geld arbeiten. Und das ziemlich erfolgreich. So investierte der Konzern im vierten Quartal in Geldmarktfonds und konnte so allein über 100 Millionen Dollar einnehmen. Das klingt bei einem Konzern mit hoher zweistelliger Milliardenbewertung nicht viel. Ist es aber, denn 100 Millionen machen mehr als ein Drittel des Quartalsgewinns aus.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Zinsen an ungeahnten Ecken

Insofern lohnt es sich, beim Thema Zinsertrag zweimal hinzuschauen und dann ist man rasch bei den Onlinebrokern. Diese verwalten eine hohe Summe an Kundengeldern und wer nicht gleichzeitig Kunden mit hohen Zinsen anlocken muss, der kann seinen Konzern mit Zinserträgen stärken und die Aktionäre belohnen. Der Smartbroker aus Berlin könnte so ein Beispiel sein. Operativ hat der Relaunch der Plattform oberste Priorität, wie der Vorstand jüngst verlauten ließ. Im gleichen Statement gab man bekannt, dass man sich nicht als Tages- oder Festgeldanbieter versteht.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Für wen geeignet?Kurz- bis Mittelfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse bei der Deutschen Bank
Risikoklasse:Hoch
Laufende Gebühren: Keine
Für wen geeignet?Mittelfristigorientierte Anleger
In welcher Marktsituation geeignet?Leicht steigende Aktienkurse bei Airbnb
Risikoklasse: Moderat
Laufende Gebühren: Keine

Da der Smartbroker aber mehrere Milliarden Euro an Kundenvermögen betreut – das übrigens weitaus höher ausfällt als beispielsweise beim Konkurrenten Trade Republic – könnten signifikante Zinserträge in Millionenhöhe auftreten. Ähnliches gilt für den Broker Lang & Schwarz aus Düsseldorf. Das Spannende an der Smartbroker-Aktie haben am Markt womöglich einige schon bemerkt. Denn seit Jahresbeginn ist die Aktie von sechs auf 10 Euro geklettert. Der Zinsertrag wird beim Unternehmen vor allem deshalb interessant, weil die Marktkapitalisierung insgesamt nur 160 Millionen Euro beträgt.

Die kommende Quartalssaison wird also bei Airbnb nicht nur zeigen, ob die Buchungen hohe Nachfrage nach sich ziehen und wie Verbraucher gestimmt sind, sondern auch Einblick geben, ob das Geschäftsmodell Geldmarktfonds nachhaltig und beständig ist. Denn die Zinsen in den USA sind seit dem vierten Quartal weiter geklettert. In Deutschland dürften sich neben den Brokern auch weitere Firmen zeigen, die vom stark veränderten Zinsmarkt profitieren. Spannung ist vorprogrammiert.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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