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DAX: Wo seine Rendite wirklich herkommt


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Auf Rekordjagd
Wo die Rendite im Dax wirklich herkommt

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 18.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Dax-Schriftzug vor Euromünzen (Symbolbild): Hohe Renditen locken die Anleger.Vergrößern des Bildes
Dax-Schriftzug vor Euromünzen (Symbolbild): Hohe Renditen locken die Anleger. (Quelle: Skywalker_ll/getty-images-bilder)

Anfang Februar fehlten nur noch wenige Hundert Punkte bis zu einer neuen Dax-Bestmarke. Gerade Neulinge auf dem Parkett sollten aber genauer hinschauen.

Nüchtern betrachtet fällt die Erfolgsgeschichte des deutschen Aktienmarktes eher dürftig aus. Aber während Volkswirte noch darüber rätseln, wie kräftig die sich anbahnende Rezession ausfallen könnte, sind Anleger schon wieder in Feierlaune.

Dem Dax fehlen nur rund fünf Prozent bis zum Rekordhoch. Ob es dann wieder eine Torte auf dem Parkett geben wird, wissen wir nicht. "Fakt ist aber, dass man die satten Aufschläge seit Januar nicht so fortschreiben sollte", erklärt Dennis Austinat, Deutschlandchef der Multi-Assetplattform Trive. Ein wenig Demut sei angebracht, denn in einem normalen Börsenjahr seien acht Prozent bereits eine ordentliche Ausbeute.

Zumindest, wenn man den omnipräsenten Dax-Performance-Index als Grundlage nimmt. Doch es gibt Unterschiede zu den international bekannten Indizes. Denn Dow Jones, Nasdaq 100, CAC 40 und EuroStoxx 50 sowie fast alle anderen Indizes haben eine Gemeinsamkeit: Im medialen Fokus steht jeweils der Kursindex, beim Dax ist es der Performance-Index, der die Dividendenausschüttungen berücksichtigt. Er nimmt also unter den stark beachteten Börsenbarometern eine Sonderrolle ein.

Dividenden machen den Unterschied

Wer im Jahr 2000 an der Börse unglücklich eingestiegen ist, kaufte den Dax-Kursindex damals bei knapp 6.300 Punkten. Aktuell steht das Barometer wieder bei 6.300. Bedeutet: In 23 Jahren haben jene Anleger nichts verdient. Von Vermögensverlusten aufgrund der Inflation wollen wir erst gar nicht anfangen. Selbst mit dem völlig zu Recht kritisierten Sparbuch wäre etwas mehr drin gewesen. Zugegeben, man musste schon sehr viel Pech und einen einmaligen Kaufzeitpunkt erwischt haben, um derart mau dazustehen.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Aber wie sieht es beim Dax-Performance-Index aus? 8.100 Punkte wurden Anfang 2000 aufgerufen, macht unter dem Strich ein Plus von gut 90 Prozent oder 3,5 Prozent pro Jahr. Die Bedeutung der Dividende wird meist belächelt, zeigt sich langfristig aber besonders deutlich. Vor allem bei den europäischen Indizes, die eine höhere Verzinsung aufweisen als die amerikanischen Barometer. "Fast die Hälfte der Rendite rührt von der Dividende her", so Experte Austinat.

Statt in den Dax-Performance-Index zu investieren, können Anleger auch direkt in dividendenstarke Aktien investieren, etwa mit dem J.P. Morgan Investment Funds – Global Dividend Fund (ISIN: LU0714179727) oder dem Fidelity US Quality Income-ETF (ISIN: A2DWQ0).

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Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Kurse bei substanzstarken Aktien
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,35 Prozent, sparplanfähig
Für wen geeignet? Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet? Steigende Kurse bei dividendenstarken Aktien
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 1,77 Prozent

"Vergleicht man Dax-Performance-Index und S&P-500-Kursindex seit dem Jahr 2000, liegt der US-Indizes mit gut vier Prozent pro Jahr bereits knapp in Führung", erklärt Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades. "Etwa 6,5 Prozent sind es, wenn die zum Dax korrespondierende Performance-Variante des US-Barometers herangezogen wird", ergänzt Evangelista.

Tech-Aktien pushen US-Indizes

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn bis Anfang 2015 lagen Dax und S&P 500 noch gleichauf. Erst seit rund acht Jahren geht die Schere zugunsten der Amerikaner deutlich auseinander. Damals begann allmählich der Siegeszug von Apple, Alphabet, Microsoft und Meta. Mit der starken Performance nahm auch die Gewichtung der Tech-Titel zu, ein sich selbst verstärkender Effekt setzte ein.

In Deutschland hingegen sucht man neue Tech-Pioniere vergeblich, was sich nun besonders deutlich in der Performance niederschlägt. Und wenn man sie findet, dann gehören sie eher zur zweiten oder dritten Liga und finden sich demzufolge in MDax oder TecDax.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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