MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Südzucker-Konzern ist im dritten Geschäftsquartal wegen schwacher Zuckerpreise in die Verlustzone gerutscht. Die niedrigeren Verkaufspreise konnten die Mannheimer auch durch deutlich gestiegene Absatzmengen nicht wettmachen, wie sie am Dienstag mitteilten. Die Zuckerpreise auf dem EU-Markt gingen im Verlauf des Geschäftsjahres immer stärker zurück und fielen zu Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres nach Angaben des Unternehmens nochmals deutlich. Zugleich muss Südzucker auch mit deutlich angestiegenen Herstellkosten zurechtkommen. Die im SDax notierte Aktie legte zuletzt moderat zu.
Der Kurs notierte mit 0,7 Prozent im Plus auf 10,23 Euro. Das Papier hat über die vergangenen zwölf Monate rund 23 Prozent eingebüßt. Der Marktwert beträgt damit knapp 2,1 Milliarden Euro. Laut Warburg-Analyst Oliver Schwarz sind die Resultate in der Zuckersparte erwartungsgemäß schwach ausgefallen. Abseits davon seien die Zahlen vor allem bei der Biokraftstofftochter Cropenergies etwas schlechter als gedacht, merkte der Branchenexperte an. Das Fruchtgeschäft habe dagegen die Erwartungen übertreffen können.
Der operative Konzernverlust lag in den drei Monaten September bis November bei 33 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Südzucker im Tagesgeschäft noch 268 Millionen Euro Gewinn gemacht. Der Vorstand hatte bereits im Oktober vor deutlichen Rückgängen beim operativen Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr gewarnt. Der Konzernumsatz lag im vergangenen Quartal mit 2,37 Milliarden Euro gut 12 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Verlust von 119 Millionen Euro nach einem Gewinn von 171 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Dabei belasteten auch erheblich gestiegene Sonderkosten für den Konzernumbau. Vor allem kamen dabei Abschreibungen auf ein gestopptes Investitionsvorhaben bei der britischen Cropenergies-Tochter Ensus UK zum Tragen. Hier hatte der Konzern eigentlich ein Proteinfuttermittel herstellen wollen. Die aktuell herausfordernde Lage am Markt sowie gestiegene Investitionskosten hätten eine Neubewertung der gesamten Projektpipeline erfordert, hieß es von Südzucker.
Die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (Ende Februar) bestätigte das Südzucker-Management um Vorstandschef Niels Pörksen. So erwarten die Mannheimer für den Umsatz einen Rückgang auf 9,5 und 9,9 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis dürfte mit 175 bis 275 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 947 Millionen liegen./men/tav/mis
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