SEATTLE (dpa-AFX) - Tech-Milliardär Elon Musk soll dafür sorgen, dass Donald Trump schneller ein neues Präsidentenflugzeug bekommt. Nach jahrelangen Verzögerungen ist unklar, ob wenigstens eine der zwei bestellten 747-Maschinen noch in Trumps Amtszeit übergeben wird. "Der Präsident will die Flugzeuge schneller", sagte Boeing-Chef Kelly Ortberg im US-Sender CNBC. Deswegen arbeite man mit Musk und dessen Team daran, den Zeitplan zu beschleunigen.
Musk wurde im Wahlkampf ums Weiße Haus zu einem Vertrauten von Trump und wurde nun damit betraut, die Staatsausgaben zu kürzen. Er war kürzlich bei Boeing zu Besuch. Musks Team sehe sich unter anderem die Anforderungen an, die das Projekt bremsten, sagte Ortberg.
Präsidentenmaschinen aus den 90er Jahren
Aktuell werden als Air Force One zwei umgebaute Boeing 747 eingesetzt, die noch von Präsident Ronald Reagan in Auftrag gegeben und Anfang der 90er Jahre in Dienst gestellt wurden.
Trump hatte in seiner ersten Amtszeit 2019 zwei neue Maschinen bestellt. Er gab später bei Auftritten vor Anhängern oft damit an, dass er Boeing um eine Milliarde Dollar runtergehandelt habe. Der Flugzeugbauer ging zugleich einen Deal mit einem Festpreis von rund vier Milliarden Dollar ein und verpflichtete sich, eventuell anfallende Mehrkosten zu tragen. Inzwischen kosten die Maschinen Boeing schon über zwei Milliarden Dollar mehr als geplant.
Neues Aussehen für Air Force One
Trump wollte den neuen Präsidentenflugzeugen ursprünglich ein anderes Aussehen verpassen. Seit den 60er Jahren haben die Maschinen ein markantes Design in den Farben Weiß und Hellblau. Trump bestellte hingegen Flugzeuge mit einer dunkelblauen Unterseite, einem roten Streifen in der Mitte und einer weißen Oberseite.
Unter Präsident Joe Biden wurde das Farbschema wieder zum klassischen Design umgeändert. Zur Begründung hieß es damals, mit dem dunklen Blau würden sich einige Bauteile stärker aufheizen und das hätte zusätzliche Technik-Tests erfordert.
Musk ist eigentlich Boeing-Rivale
Boeing und die von Musk geführte Weltraumfirma SpaceX sind direkte Konkurrenten: Beide bauen Raumschiffe. Während die Kapseln von SpaceX regelmäßig unterwegs sind, erlebte Boeing beim ersten Flug seines Starliners mit Menschen an Bord im vergangenen Jahr eine Blamage. Nach Problemen wurde beschlossen, dass die Astronauten lieber auf der Internationalen Weltraumstation ISS bleiben sollen und die Boeing-Kapsel leer zur Erde zurückkehrt. Sie landete ohne Probleme./so/DP/zb
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