Devisen: Euro steigt erstmals seit November über 1,09 US-Dollar

11.03.2025, 16:52

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag erstmals seit November wieder über 1,09 US-Dollar gestiegen. Sorgen um die US-Wirtschaft belasten weiterhin den Dollar. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0913 Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch bei 1,0840 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0912 (Montag: 1,0845) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9164 (0,9220) Euro.

t-online aktuell 11.03.2025

Die Schwäche des Dollar verschärfte sich. Vor allem die von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelskonflikte belastet auch den Dollar. Trump will jetzt Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada mit zusätzlichen Zöllen belegen. Er habe seinen Handelsminister angewiesen, auf solche Einfuhren von dort Zölle von weiteren 25 Prozent zu erheben, sodass der Gesamtzoll 50 Prozent betrage.

Die Sorgen um die US-Wirtschaft wachsen unterdessen. Laut Ökonomen verschärft das Hin und Her bei den Zöllen die Unsicherheit. Dies zeigt sich auch an den weiteren Kursverlusten an den US-Aktienmärkten nach dem schwachen Wochenstart. Aus jüngsten Äußerungen von Trump wurde nach Einschätzung von Experten der Dekabank deutlich, dass kurzfristig eine Rezession toleriert werde, um die mittelfristigen Ziele für die US-Wirtschaft zu erreichen.

Darüber wird am Devisenmarkt auch die Lage in Deutschland beachtet. Die Aussicht auf milliardenschwere schuldenfinanzierte Programme für mehr Verteidigung und eine bessere Infrastruktur schürten die Hoffnung auf mehr Wachstum der deutschen Wirtschaft. Die Äußerungen der Grünen, dem Finanzpaket von Union und SPD nicht zustimmen zu wollen, dürften kaum das "letzte Wort" sein, betonte die Dekabank. Die Grünen dürften den Maßnahmen am Ende doch zustimmen, wenn ihnen Entgegenkommen gezeigt werde. Die Union machte den Grünen Angebote. Seit Bekanntgabe der Pläne von Union und SPD hat der Euro zum Dollar um mehrere Cent aufgewertet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84374 (0,83849) britische Pfund, 161,52 (159,39) japanische Yen und 0,9608 (0,9512) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.915 Dollar. Das waren etwa 28 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jha/

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