ANALYSE: Jefferies positiv für Nachzügler - SMA und PVA Tepla haben Potenzial

13.01.2025, 13:42

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach vier Jahren unterdurchschnittlicher Kursentwicklung haben Aktien kleiner und mittelgroßer europäischer Unternehmen (Small- und Mid-Caps, SMID) laut dem Investmenthaus Jefferies 2025 bessere Aussichten. Im vergangenen Jahr spiegelten sich die Abweichungen ganz klar am deutschen Aktienmarkt wider, wo der Dax runde 19 Prozent gewann, während die Indizes in der zweiten und dritten Börsenreihe Verluste einstecken mussten. Der MDax hatte 2024 sogar fast sechs Prozent verloren.

t-online aktuell 13.01.2025

Die Experten des US-Analysehauses befürchten laut einem am Montag vorliegenden Ausblick keine "harte Landung" des globalen Wirtschaftswachstums. Daher hätten vor allem zyklische Aktien Potenzial für eine deutliche Erholung. Chancen böten zudem das Ende des Zinszyklus und die Entwicklung der Barmittelflüsse (Cashflows) der Unternehmen.

Ihre neue Kaufempfehlung für PVA Tepla rechtfertigen die Analysten mit dem verbesserten Profil von Chancen und Risiken nach dem jüngsten Kursrückgang. Das Technologieunternehmen aus dem deutschen Nebenwerte-Index SDax sei ein Erholungskandidat, der von der Zertifizierung von Messtechnik-Geräten bei Großkunden und insgesamt höheren Ausgaben der Halbleiterindustrie profitieren sollte.

Dass auch Index-Nachbar SMA Solar nun ein Kauf ist, wird mit dem historisch niedrigen Aktienkurs nach einem Wertverlust von drei Vierteln im vergangenen Jahr begründet. Angesichts deutlich gesunkener Konsensschätzungen für 2025 erscheine die nicht vor dem dritten Quartal zu erwartende Nachfrageerholung bei den Titeln des Photovoltaikkonzerns eingepreist. Gleichzeitig sehe die Jahres-Pipeline ordentlich aus. Trotz der verbleibenden Risiken etwa durch politische Veränderungen in den USA blieben die lokalen Branchenvertreter optimistisch, was den Markt für Batteriespeicher angehe.

Positiv gestimmt bleibt Jefferies für Nordex und Sixt. Der Windturbinenhersteller aus dem MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen biete dank eines gut gefüllten Auftragsbuchs, einer verbesserten Profitabilität und rekordhoher Barmittelbestände ein attraktives Chancen-Risiken-Profil. Beim Autovermieter Sixt konstatieren die Experten angesichts guter Aussichten der Reisebranche und der günstigen Bewertung eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Dagegen strich Jefferies die bisherigen Kaufvoten für Verbio, SGL und Flatexdegiro. Beim Biokraftstoffe-Hersteller Verbio sehen die Experten Bilanzrisiken durch mögliche Abschreibungen auf Emissionszertifikate. Zwar spreche die Kursschwäche eigentlich dafür, dass die Chancen und Risiken mittlerweile ausgewogener seien. Die Zertifikate-Preise blieben indes trotz der klimapolitischen Bemühungen der scheidenden deutschen Regierung auf einem niedrigen Niveau. Zudem sei nicht bekannt, wie viele dieser Zertifikate Verbio halte.

Für den Kohlefaserspezialisten SGL werden die Analysten zunehmend vorsichtig, weil sie erst einmal keine Nachfrageerholung erwarten. Das Unternehmen selbst rechne mit weiter niedrigen Preisen und erwäge einen Verkauf des Karbonfasergeschäfts. Beim Online-Broker Flatexdegiro rechnen die Experten 2025 mit einem Übergangsjahr mit einem mäßigen Gewinnpotenzial, zumal auch der nachlassende Zinsüberschuss für Gegenwind sorgen sollte.

Entsprechend der Einstufung "Buy" erwarten die Analysten von Jefferies, dass die Aktie auf Zwölfmonatssicht eine Gesamtrendite (Kursgewinn Dividende) von mindestens 15 Prozent erreichen wird. Mit "Hold" wird eine Gesamtrendite von bis zu 15 Prozent, aber auch einen Kursverlust von bis zu 10 Prozent für möglich gehalten./gl/tih/mis

Analysierendes Institut Jefferies.

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.01.2025 / 13:53 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 12.01.2025 / 19:00 / ET

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