Aktien Frankfurt Schluss: KI-Konkurrenz aus China bremst Dax nach Rekord

27.01.2025, 17:45

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der jüngste Erfolg des chinesischen Start-ups DeepSeek rund um Künstliche Intelligenz (KI) hat am Montag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt getrübt. Der Dax war zwischenzeitlich um fast 1,5 Prozent abgesackt, bevor er sich etwas fing und letztlich 0,53 Prozent tiefer bei 21.282,18 Punkten aus dem Handel ging. Erst am Freitag hatte der deutsche Leitindex bei 21.520 Zählern ein Rekordhoch erreicht. Der VDax als sogenanntes Angstbarometer legte zum Wochenbeginn kräftig zu. Er spiegelt die Unsicherheit unter den Investoren wider. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,02 Prozent auf 26.104,10 Punkte nach.

t-online aktuell 27.01.2025

DeepSeeks neuestes KI-Modell soll kosteneffizient sein und womöglich mit weniger starken Chips auskommen als die großen Modelle der etablierten Konkurrenz. Experten wollen die jüngsten Entwicklungen zwar nicht überbewerten, sehen aber dennoch Risiken für die US-Dominanz beim Trendthema KI. "Plötzlich wirkt die Euphorie um Künstliche Intelligenz wie ein Kartenhaus im Wind und die hohen Bewertungen werden kritisch hinterfragt", kommentierten die Experten von Index-Radar mit Blick auf die großen Technologiekonzerne in den Vereinigten Staaten. Diese gerieten im frühen US-Handel teils deutlich unter Druck.

In den kommenden Tagen legen passend dazu unter anderem Microsoft, Apple und Meta Quartalszahlen vor. Außerdem stehen Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank an. "Die große Frage für diese Woche ist nun, ob sich ein zweiter Abverkauf nach den Quartalszahlen und den Notenbank-Sitzungen einstellt oder ob sich die Schnäppchenjäger bereits so sicher fühlen, dass sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen und schon wieder im Rally-Modus sind", schrieb Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets.

Ein zum Jahresstart leicht verbessertes Ifo-Geschäftsklima geriet angesichts der KI-Sorgen in den Hintergrund. Während sich die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage etwas aufhellte, blicken die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen noch pessimistischer in die Zukunft. "Selbst mit der Perspektive der nahen Bundestagswahl findet sich von Aufbruchsstimmung in der deutschen Wirtschaft keine Spur", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank./niw/he

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