FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer viertägigen Rekordserie des Dax dürfte sich der Leitindex am Dienstag zunächst schwerer tun. Die scharfe Rhetorik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum Amtsantritt könnte an den Finanzmärkten für Zurückhaltung sorgen. Knapp eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax den Dax 0,3 Prozent niedriger bei 20.925 Punkten. Am Vortag hatte der Dax mit 21.054 Zählern einen weiteren Rekord aufgestellt.
Der neue US-Präsident inszenierte sich mit einer "America First"-Politik als Heilsbringer für die USA und versprach einen neuen Aufschwung für das Land. In seiner Antrittsrede versprach er, die Inflation zu senken, die Energieproduktion anzukurbeln und Einfuhrzölle zu erheben. Hohe Zölle kündigte er für Einfuhren aus Kanada und Mexiko an.
"Gestern haben wir (...) eine Antrittsrede gehört, die derartig spaltend war, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte", schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Selbst seine Rede am 20. Januar 2017 war nicht derartig aggressiv wie die gestrige, so scheint mir." Damals trat Trump seine erste Amtszeit als Präsident der USA an.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen wie der Dax etwas leichter indiziert.
Im Dax könnten RWE und Eon nachgeben. Grund sind Wertberichtigungen des dänischen Windenergiekonzerns Orsted auf sein Portfolio in den USA. Das lasse auch für die beiden deutschen Versorger nichts Gutes erwarten, sagte ein Händler. Vorbörslich auf Tradegate tat sich bei RWE und Eon noch wenig.
Unter den Nebenwerten verteuerten sich Kontron vorbörslich um gut 3 Prozent. Der Technologiekonzern rechnet in diesem Jahr mit steigendem Umsatz und Ergebnis./bek/jha/
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