FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Verzicht des IT-Dienstleisters Nagarro auf eine Übernahme und einen anschließenden Börsenabschied ist am Donnerstag gut angekommen. Als Kurstreiber hinzu kamen Pläne für eine nachhaltige Dividende, Aktienrückkäufe sowie eine Kaufempfehlung.
Um die Mittagszeit gewannen Nagarro unter den besten Werten im Nebenwerteindex SDax 3,1 Prozent auf 82,50 Euro. Die 200-Tage-Linie, die als längerfristiger Trendindikator gilt und derzeit bei 81,25 Euro verläuft, ließen die Titel damit hinter sich. Von ihrem im November mit fast 103 Euro erreichten höchsten Kurs seit April 2023 sind sie aber noch deutlich entfernt.
Das Ende der Gespräche um eine mögliche Privatisierung sei keine wirkliche Überraschung, schrieben die Experten der Investmentbank Oddo BHF. Sie hätten schon bei Bekanntwerden der Pläne darauf hingewiesen, dass der IT-Dienstleister nicht wirklich ins Private-Equity-Profil eines möglichen Käufers passe.
Die soliden Ziele für 2025 dürften die Anleger beruhigen und die Bewertung biete viel Spielraum, hieß es weiter. Ihr bisheriges Votum "Neutral" drehten die Experten bei einem Kursziel von weiterhin 107 Euro auf "Outperform".
Nagarro will statt einer Privatisierung nun in den kommenden Jahren Aktien zurückkaufen und nachhaltig Dividenden zahlen. Am Markt wurde bislang offenbar kaum mit der Zahlung von Dividenden gerechnet.
Aus operativer Sicht hatten die Analysten von Warburg Research bereits am Vortag angemerkt, dass die Ausgabebudgets von Unternehmen für IT eine Talsohle gefunden haben dürften. Steigende Ausgaben im Laufe des Jahres sollten folglich für Wachstum sorgen. Nach der Wahlentscheidung in den USA dürften Unternehmen aufgeschobene IT-Projekte nun verstärkt umsetzen./ajx/bek/mis
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