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Aktien Frankfurt Schluss: Dax-Rally geht vor EZB-Entscheid zu Ende


Börsen News
Aktien Frankfurt Schluss: Dax-Rally geht vor EZB-Entscheid zu Ende

Von dpa-afx
02.02.2022Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Erholungspotenzial beim Dax war am Mittwoch zunächst ausgeschöpft. Nach zwei freundlichen Handelstagen in dieser Woche konnte der Leitindex seine nochmaligen, frühen Gewinne nicht über die Ziellinie bringen. In der Spitze war er mit knapp 15 737 Punkten auf den höchsten Stand seit fast zwei Wochen gestiegen, am Ende gab er aber um 0,04 Prozent auf 15 613,77 Punkte nach. Der MDax legte hingegen um 0,89 Prozent auf 34 037,44 Zähler zu.

Starke Quartalsberichte wie etwa vom Google -Mutterkonzern Alphabet waren am Mittwoch zunächst nochmals als positiver Kurstreiber angesehen worden. Laut dem Marktbeobachter Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets kehrte im Verlauf aber wieder Ernüchterung ein vor dem Zinsentscheid der EZB, der am Donnerstag ansteht. Dabei beschäftigte ein Inflationsrekord in der Eurozone die Anleger.

"Der Inflationsdruck hat sich im Euroraum entgegen den Erwartungen zum Jahresauftakt 2022 weiter erhöht", kommentierte Chefvolkswirt Christian Lips von der NordLB. "Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt bereits in diesem Jahr hat zugenommen", sagte er weiter. In den USA zeichnet sich ein solcher schon für März ab. Auch an den tonangebenden New Yorker Börsen ließen es die Anleger am Mittwoch langsamer angehen.

Die Rally ging auch bei einigen zuletzt besonders stark erholten Aktien von Pandemie-Gewinnern aus dem Online-Business zu Ende. Die Titel des Essenslieferdienstes Delivery Hero erreichten zuerst das höchste Niveau seit dem Kursrutsch, den sie Am Beginn der Vorwoche mit dem Gesamtmarkt erlebt hatten. Am Ende büßten sie dann aber knapp zwei Prozent ein. Die Aktien von Shop Apotheke drehten nach einem Spitzenplus von fast fünf Prozent noch mit 1,8 Prozent in die Verlustzone.

Stattdessen positionierten sich die Anleger vor dem EZB-Entscheid etwas defensiver, wie Kursgewinne bei RWE , Deutsche Telekom , Vonovia , Deutsche Post und Beiersdorf zeigten. Deren Aktien legten um 0,3 bis 1,6 Prozent zu. Zum Spitzenreiter wurde der Aromenhersteller Symrise, dessen Aktien neuerdings ihrer Talsohle entkommen. Sie schlossen 2,7 Prozent höher.

Kursmäßig sorgte vor allem Teamviewer mit einem Sprung um 16,3 Prozent nach oben für Furore. Der Spezialist für die Fernwartung von Computern hatte Zahlen vorgelegt und dabei angekündigt, bis zu knapp zehn Prozent der eigenen Aktien zurückkaufen zu wollen. Das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen kehre langsam zurück, urteilte daraufhin Analyst Armin Kremser von der DZ Bank. Er empfahl die Aktie nun zum Kauf.

Ansonsten ließ sich Siltronic in die Bücher schauen. Der Waferhersteller rechnet mit einem guten Start in das Jahr. Nach anfänglichen Gewinnen drehte der Kurs des Chip-Industrie-Zulieferers jedoch mit 1,1 Prozent ins Minus. Die Aktien des Chipkonzerns Infineon schlossen zwar im Dax mit 0,6 Prozent im Plus, entfernten sich aber auch deutlich von ihrem Tageshoch.

Unter den kleineren Titeln im SDax zogen SGL Carbon um fast zwei Prozent an. Die britische Bank HSBC hatte am Mittwoch ihre bisherige Verkaufsempfehlung für die Aktien des Kohlenstoffspezialisten gestrichen. Mittlerweile sei die Bewertung wieder auf akzeptablem Niveau angekommen, schrieb Analyst Richard Schramm.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,06 Prozent tiefer bei 4222,05 Zählern, in Paris gewann der Cac 40 hingegen 0,2 Prozent. Der britische FTSE 100 ging 0,6 Prozent höher aus dem Handel. Die New Yorker Leitindizes Dow Jones Industrial und Nasdaq 100 bewegten sich dagegen zuletzt moderat im Minus.

Der Euro setzte seine Erholung fort, zuletzt wurden 1,1299 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1323 (Dienstag: 1,1260) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8831 (0,8880) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,13 Prozent am Vortag auf minus 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 142,90 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,02 Prozent auf 168,76 Zähler nach./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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