Börsen News Aktien New York Ausblick: Zinsängste treiben Anleger in die Flucht
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende dürften die US-Aktienmärkte am Dienstag mit einem dicken Minus starten. Grund dafür sind zunehmende Spekulationen auf Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed aufgrund der anhaltend hohen Inflation. Dies sorgt für deutlich steigende Anleiherenditen und für entsprechende Verluste bei Aktien. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq dürften unter Verkaufsdruck geraten. Auch der Bankensektor könnte Federn lassen, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs schlechter als von Analysten erwartet ausgefallene Quartalszahlen veröffentlicht hatte.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine halbe Stunde vor Handelsstart 0,78 Prozent tiefer bei 35 632 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde zuletzt rund 1,5 Prozent niedriger erwartet.
Angesichts der hohen US-Inflation von derzeit sieben Prozent wird ein Gegensteuern der Fed immer wahrscheinlicher. An den Märkten werden für dieses Jahr bis zu vier Zinsanhebungen um je 0,25 Prozentpunkte erwartet. Einzelne Marktteilnehmer können sich sogar stärkere Zinsschritte vorstellen. Ansonsten drohe der Fed ein Glaubwürdigkeitsverlust, wird mitunter argumentiert. Im Blick steht auch die Möglichkeit, dass die Fed ihre auf etwa 8,8 Billionen Dollar aufgeblähte Bilanz bald zurückführen könnte.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Activision Blizzard im Mittelpunkt des Anlegerinteresses stehen. Sie reagierten mit einem vorbörslichen Kurssprung von 37 Prozent auf die Nachricht, dass Microsoft den Videospieleanbieter in einem fast 70 Milliarden Dollar schweren Deal übernehmen will. Der Software-Riese, der hinter der Xbox-Spielekonsole steht, sichert sich damit populäre Spiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush". Die Microsoft-Titel sanken hingegen vorbörslich um 1,1 Prozent.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat angesichts schwächerer Erlöse im Handelsgeschäft im vierten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. In den drei Monaten bis Ende Dezember verdiente der Finanzkonzern unter dem Strich 13 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Vor allem die wichtige Handelssparte musste mit dem Abklingen des Börsenbooms in der Corona-Krise Abstriche machen. Der Kurs der Goldman-Aktie sackte vorbörslich um 4,1 Prozent ab.