Börsen News Die Tops und Flops im MDax 2021
FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den MDax der mittelgroßen deutschen Aktien endete das Börsenjahr mit einem Plus von gut 14 Prozent auf 35 123,25 Punkte. Trotz anhaltender Corona-Krise und zunehmender Inflationssorgen schlug sich der Index beachtlich. Größte Veränderung war die im September vollzogene Index-Reform der Deutschen Börse. Der MDax verlor seine zehn größten Titel an den Dax und zählt seitdem nur noch 50 Werte.
Das Börsenjahr 2021 verlief unterdessen nicht so dramatisch wie das Vorjahr. Der MDax zog nach wechselhaftem Start im Spätsommer auf ein Rekordhoch von 36 428,86 Punkte an, konnte dieses Niveau nach der Korrektur im Schlussquartal aber nicht ganz bis zum Jahresende verteidigen.
Die größten MDax-Gewinner und -Verlierer des Jahres im Überblick:
1. Hugo Boss +96,0% - Die Aktie des Bekleidungsherstellers hat eine längere Schwächephase hinter sich. Lockdown-Maßnahmen setzten dem Modeunternehmen zu und machten es im Vorjahr zum schwächsten MDax-Wert. Zuletzt überzeugte Hugo Boss aber wieder mit starken Zahlen. Ein neuer Vorstandsvorsitzender und Hoffnungen auf eine Neupositionierung der Marke sorgten für positive Analystenkommentare.
2. K+S +95,0% - Nach einer Durststrecke in den Vorjahren hat die volatile Aktie des Düngemittelherstellers 2021 wieder Boden gut gemacht und den zweiten Platz im MDax errungen. Analysten rechnen damit, dass das positive Umfeld in den kommenden 12 bis 15 Monaten für anhaltende Investitionen von Landwirten sorgen wird. Zuletzt konnte das Unternehmen einen millionenschweren Streit mit dem Land Thüringen für sich entscheiden. Zudem darf K+S die Salzentsorgung in die Werra bis 2027 fortsetzen.
3. Nemetschek +86,8% - Auf dem dritten Platz liegt eine Aktie, die schon in den vergangenen Jahren überzeugte. Starke Zahlen für das dritte Quartal zeigten einmal mehr, dass das Geschäft des Anbieters von Bausoftware rund läuft. Angesichts der starken Nachfrage nach Immobilien und dem Trend zur Digitalisierung gestalten sich die Aussichten günstig. Lediglich die hohe Bewertung gibt Analysten Anlass zur Skepsis.
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48. Knorr-Bremse -22,2% - Die glücklosen Übernahmepläne für den Autozulieferer Hella, die später ad acta gelegt wurden, belasteten den Wert. Zudem korrigierte der Bremsenspezialist wegen der schleppenden Erholung im Geschäft mit Schienenfahrzeugen sein Profitabilitätsziel. Außerdem verstarb mit Heinz Hermann Thiele der Patriarch des Unternehmens.
49. Auto1 -64,7%, bezogen auf den ersten Kurs von 55 Euro beim Börsengang Anfang Februar. Für die Papiere des nach eigenem Bekunden größten Gebrauchtwagenhändlers in Europa ging es mehr oder weniger kontinuierlich bergab. Im Mai lastete der abgesagte Börsengang des Online-Neuwagenhändlers MeinAuto auch auf Auto1. Im August senkte das Unternehmen das Ziel für die Profitabilität, der Kurs rutschte daraufhin deutlich unter den Ausgabepreis von 38 Euro beim Börsengang.
50. Teamviewer -73,0% - Mit Abstand auf dem letzten Platz im MDax liegt ausgerechnet einer der Gewinner der Corona-Krise. Der Anbieter von Software für den Fernzugriff sowie die Fernsteuerung und -wartung von Computern und anderen Endgeräten ist eigentlich prädestiniert für die starke Ausweitung des Home-Office. Doch allzu zuversichtliche Prognosen, die dann nicht eingehalten wurden, und teure Sponsorenverträge ließen den Wert nach dem Höhenflug 2020 einbrechen.