Börsen News Aktien Frankfurt Schluss: Jahresendrally treibt Dax nahe 16 000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Jahresendspurt am Aktienmarkt hat den Dax am Dienstag wieder dicht an die runde Marke von 16 000 Punkten gebracht. Das deutsche Leitbarometer gewann 0,81 Prozent auf 15 963,70 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es um 0,68 Prozent auf 35 301,02 Zähler nach oben.
Die Hoffnung, die Corona-Variante Omikron verlaufe für Erkrankte vergleichsweise mild, Kursgewinne an den US-Börsen sowie Schnäppchenjäger geben dem Dax schon seit Tagen Auftrieb. Auch die Charttechnik stützt, die Hürde im Bereich 15 800 Punkte nahm der Index bereits zu Wochenanfang. "Der kurzfristige Aufwärtstrend ist klar intakt", konstatierten die Experten der UBS. Hinzu kommt nun das sogenannte "Window Dressing". Der Terminus bezeichnet Aktienkäufe von Investoren kurz vor dem Jahresende, um vor allem im Jahresverlauf gut gelaufene Papiere noch im Portfolio vorweisen zu können.
Es war für den Dax am Dienstag der fünfte Handelstag in Folge mit Gewinnen. Seit seinem Zwischentief am Montag vor Weihnachten hat er um sechs Prozent zugelegt. Die Handelsumsätze kurz vor dem Jahresende sind allerdings dünn. Es bleibe abzuwarten, ob die Rally nachhaltig sei, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Denn es reichten derzeit schon wenige Käufer, um den Markt zu bewegen. Omikron jedenfalls spiele auf dem Parkett im Moment nur eine untergeordnete Rolle. Börsianer gingen davon aus, dass die Omikron-Welle bald abebben werde, und zwar ohne allzu großen Schaden für die Wirtschaft.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Dienstag um 0,56 Prozent auf 4311,93 Punkte. Der Cac 40 in Paris schloss mit einem ähnlich hohen Plus. Die Börse in London blieb auch am Dienstag geschlossen. In den USA gewann der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,4 Prozent.
Die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh - am Vortag noch der größte Verlierer im Dax - waren diesmal Spitzenreiter mit plus 2,1 Prozent. Das ändert aber nichts daran, dass sie seit Monatsanfang stark eingebüßt haben.
Die Aktien des Versorgers RWE , der am Markt als Profiteur der Klimawende wahrgenommen wird, gewannen 1,8 Prozent. Die Anteile des Pandemie-Gewinners Deutsche Post rückten um 1,5 Prozent vor.
Der im Nebenwerteindex SDax notierte IT-Dienstleister S&T lässt die vor kurzem von dem Finanzinvestor Viceroy Research erhobenen Vorwürfe extern prüfen. Viceroy Research habe in seinem Report zahlreiche weitreichende Fehleinschätzungen getroffen, die einer objektiven Prüfung nicht standhalten würden, hieß es von S&T. Das half dem Aktienkurs von S&T aber am Dienstag nicht nachhaltig, sie verloren 4,6 Prozent. Allerdings hatten sie sich in den vergangenen Tagen bereits kräftig erholt, nachdem die Vorwürfe von Viceroy sie Mitte des Monats hatten einbrechen lassen.
Die Papiere des Lasertechnikspezialisten LPKF legten an der SDax-Spitze nach ihrem hohen Vortageszuwachs um weitere 7,2 Prozent zu. In nur zwei Handelstagen haben sie damit gut 17 Prozent gewonnen.
Der Euro wurde nach Börsenschluss mit 1,1312 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1331 (Montag: 1,1312) Dollar festgesetzt, somit hatte der Dollar 0,8825 (0,8840) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,32 Prozent am Vortag auf minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,06 Prozent auf 144,47 Punkte nach. Der Bund-Future notierte mit minus 0,01 Prozent auf 172,31 Punkte./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---