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Aktien Frankfurt: Dax klettert in Richtung 15 600 Punkte


Börsen News
Aktien Frankfurt: Dax klettert in Richtung 15 600 Punkte

Von dpa-afx
22.10.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag frischen Schwung erhalten und ist in Richtung 15 600 Punkte geklettert. Anleger reagierten vor allem erleichtert darauf, dass die Stimmungsdaten aus der deutschen Industrie besser als erwartet ausgefallen waren. Stützend wirkten zuvor bereits positive Signale vom schwer angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande und kamen auch von den US-Börsen. Dort hatte der marktbreite S&P 500 tags zuvor ein Rekordhoch erreicht.

Zur Mittagszeit legte der deutsche Leitindex um 0,60 Prozent auf 15 565,71 Punkte zu. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein minimaler Verlust ab. Der MDax gewann am Freitag 0,28 Prozent auf 34 813,75 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,0 Prozent vor.

Zwar sanken die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone und in Deutschland im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht, doch Analysten hatten deutlichere Rückgänge befürchtet. Zudem sei es in Anbetracht von Belastungsfaktoren wie Knappheit der Vorprodukte und Rohstoffe sowie gestiegener Energiepreise sogar erstaunlich, dass die Indizes für die Industrie nicht noch deutlicher nachgäben, konstatierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Mit Blick auf Deutschland sagte er: "Die Freude über die vollen Auftragsbücher ist groß und überwiegt die derzeit schwierigen Produktionsbedingungen."

Eine gegenwärtige Abschwunggefahr für die Wirtschaft sieht Gitzel nach den Daten daher nicht. "Löst sich der Knoten beim Materialfluss im kommenden Jahr, wird die Industrie mit kräftigen Nachholeffekten punkten können. Zum einen müssen dann die liegengebliebenen Aufträge abgearbeitet werden. Zum anderen werden die leergefegten Lager wieder aufgestockt. Beide Effekte versprechen ein kräftiges Anziehen der Industriekonjunktur."

Unter den Einzelwerten aus dem Dax waren Autowerte nach den jüngsten Verlusten wieder auf der Überholspur. Daimler , BMW , Volkswagen und im Gefolge auch die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Porsche gehörten mit Gewinnen von bis zu 2,4 Prozent zu den Favoriten. Die Aktien des Chipherstellers Infineon erreichten am späteren Vormittag ein neues Hoch seit 2001 und legten zuletzt um 1,2 Prozent zu. Die Zahlen und der Ausblick des US-Branchenkollegen Intel vom Vorabend allerdings waren am Markt nicht gut angekommen.

Die RWE -Papiere setzten nach einer positiven Analystenstudie ihre Mitte Oktober eingeschlagene Erholung fort und stiegen um 1,5 Prozent. Die Analysten der britischen Großbank HSBC sind inzwischen positiv gestimmt für die weitere Geschäftsentwicklung des Versorgers. Die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 profitierten von einer Hochstufung der UBS auf "Buy" und die Papiere des Solar- und Windparkbetreibers Encavis von einer Hochstufung der Privatbank Berenberg auf "Buy". Beide legten ebenfalls um etwas mehr als ein Prozent zu.

Im MDax stiegen die Anteilscheine von Beiersdorf an die Index-Spitze mit plus 2,0 Prozent. Unerwartet gut gelaufene Geschäfte des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal stützten auch den Aktienkurs des Hamburger Konsumgüterherstellers. Es sei auch für Beiersdorf ein positives Signal, dass sich L'Oreal in den Bereichen Konsumprodukte und Active Cosmetics überdurchschnittlich entwickelt habe, sagte ein Händler. Die Verbraucher ließen aktuell zunehmend ihren Mund- und Nasenschutz zu Hause und verwendeten wieder mehr Make-up und Parfum.

Im SDax dagegen büßten die Aktien von Siltronic 0,8 Prozent ein, denn die Übernahme des Waferherstellers durch den taiwanesischen Chip-Zulieferer Globalwafers verzögert sich. Aufgrund sich hinziehender Gespräche über regulatorische Freigaben erfolgt der Vollzug des Zusammenschlusses mit Globalwafers laut Siltronic voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr. Globalwafers strebt derweil weiter einen Abschluss der Transaktion bis Ende des Jahres an, sagte ein Unternehmenssprecher./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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