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"Der Aktionär": Heiße Aktien bei 3D-Druckern


"Aktionär" glaubt an 3D-Aktien
Gewinne mit der dritten Dimension

Von Der Aktionaer
20.11.2013Lesedauer: 4 Min.
Das lässt sich alles mit einem 3D-Drucker produzierenVergrößern des Bildes
Das lässt sich alles mit einem 3D-Drucker produzieren (Quelle: imago/Xinhua)
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Noch steckt die 3D-Druck-Branche in den Kinderschuhen. Doch die Möglichkeiten scheinen schier endlos zu sein. Höchste Zeit, einzusteigen.

Mondstation aus dem 3D-Drucker?

Noch kann niemand alle Anwendungsbereiche des 3D-Drucks abschätzen: Die europäische Weltraumagentur ESA träumt von einer Mondstation, die mithilfe von 3D-Druckern errichtet werden könnte, in Amerika plant Ingenieur Jim Kor, mit einem Auto aus dem 3D-Drucker die USA von der Westküste zur Ostküste zu durchqueren, und in der Medizin gibt es gerade atemberaubende Aussichten.

Können womöglich in Zukunft ganze Organe einfach ausgedruckt werden? Der Einsatzbereich ist riesig – genauso wie der Markt für die Unternehmen. Mehr und mehr wird klar, was Avi Reichental, Vorstandsvorsitzender von 3D Systems, gemeint hat, als er im Zusammenhang mit dem 3D-Druck vom "nächsten großen Ding" gesprochen hat. Anfangs wurden seine Vergleiche mit der Einführung des Internets noch belächelt.

Die Großkonzerne lauern

Doch mittlerweile sind auch Großkonzerne auf das Thema 3D-Druck aufmerksam geworden. So hat Hewlett-Packard (HP) kürzlich angekündigt, Mitte 2014 groß in den Markt für 3D-Drucker einsteigen zu wollen. Und fast schon selbstverständlich beansprucht HP dabei die Marktführerschaft für sich.

Doch nicht nur HP hat ein Auge auf den Markt geworfen: Immer wieder kursieren Gerüchte auf dem Börsenparkett, "Big Blue" IBM könnte den Markt ins Visier nehmen – und sich vielleicht einen der großen der Branche einverleiben, um schnell Fuß zu fassen. Vor allem ein Name fällt in diesem Zusammenhang immer wieder: Avi Reichentals Unternehmen 3D Systems.

Übernahme-Fantasie bei 3D Systems

Der US-Konzern 3D Systems gilt als einer der Pioniere des 3D-Drucks. In den vergangenen Jahren hat Avi Reichental die Konsolidierung des Marktes mit Nachdruck vorangetrieben. Sprich: 3D Systems ist vor allem durch Übernahmen gewachsen. Dabei hat sich der Konzern die komplette Bandbreite des 3D-Drucks einverleibt. Zuletzt sogar ein Unternehmen, das mithilfe von 3D-Druckern Kuchen ausdrucken will.

3D Systems setzt bei seiner Strategie darauf, dass sich 3D-Drucker auch in privaten Haushalten durchsetzen. "Ich glaube, in den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die 3D-Drucktechnologie alles verändern. Wie wir drucken, wie wir etwas gestalten, wie wir Waren produzieren, wie wir sie kreieren, wie wir Dinge dekorieren und wie wir mit unserer Gesundheit umgehen", sagte Reichental in einem Interview.

Die Zahlen des Unternehmens zeigen: Die aggressive Übernahmestrategie macht sich bezahlt. Im dritten Quartal konnte 3D Systems die Zahl der verkauften Drucker verdoppeln, die Umsätze zogen um 45 Prozent auf 120,8 Millionen Dollar an. Der Nettogewinn kletterte auf 9,3 Millionen Dollar. Kein Wunder also, dass die Gerüchte um IBM als möglichen Käufer nicht verstummen wollen.

Zwar dürfte 3D Systems und vor allem Avi Reichental ein hohes Interesse daran haben, eigenständig zu bleiben. Doch das bedeutet nur, dass IBM im Falle eines Übernahmeangebots wohl tiefer in die Tasche greifen müsste. Die sehr gute Marktstellung und immer wieder aufkeimende Übernahmegerüchte dürften den Kurs weiter nach oben treiben.

Stratasys expandiert in neue Geschäftsfelder

Auch wenn sich 3D Systems in den vergangenen Monaten mit seiner aggressiven Übernahmestrategie einen Namen gemacht hat, gelang der "Big Deal" einem anderen Unternehmen. Im Sommer übernahm Stratasys das US-Unternehmen Makerbot. War Stratasys bis dato vor allem im Bereich von 3D-Druckern für die Industrie aktiv, gelang mit dem Kauf von Makerbot der Einstieg in den Markt für 3D-Drucker für Privathaushalte.

Makerbot hat sich in diesem Bereich bereits einen exzellenten Ruf erarbeitet. Glaubt man den Gerüchten, ist Stratasys mit diesem Kauf dem Konkurrenten 3D Systems zuvorgekommen, der ebenfalls mehr als nur ein Auge auf Makerbot geworfen haben soll. Makerbot soll weiterhin als eigenständiges Unternehmen auf dem Markt agieren. Mittlerweile hat Makerbot mehr als 22.000 3D-Drucker verkauft.

Kein Wunder, dass der Markt dem Unternehmen auch die gesenkte Prognose nur kurz übel nahm. Vor allem das hochmargige Geschäft mit Zubehör litt zuletzt ein wenig. Doch das sollte sich in den kommenden Quartalen wieder stabilisieren. Für das Gesamtjahr rechnet Stratasys mit Umsätzen von 460 bis 510 Millionen Dollar und einem Gewinn von 1,05 bis 1,20 Dollar je Aktie.

Voxeljet - aus der Provinz an die Wall Street

Die 3D-Euphorie ist nicht nur auf dem New Yorker Börsenparkett zu spüren – längst ist sie auch in Friedberg angekommen. In einem Industriegebiet am Rande der 30.000 Einwohner zählenden Gemeinde residiert Voxeljet.

Den Börsenhändlern in der Weltmetropole New York dürfte Friedberg freilich wenig sagen – beim Namen Voxeljet wird der eine oder andere aber doch hellhörig. Schließlich hat der 3D-Druck-Spezialist aus Bayern erst kürzlich ein fulminantes Börsendebüt gefeiert. Am ersten Handelstag an der New York Stock Exchange schoss die Voxeljet-Aktie Mitte Oktober aus dem Stand um über 50 Prozent in die Höhe.

Seitdem ist beim Aktienkurs einiges passiert. Gegenüber dem Ausgabepreis hat sich die Aktie inzwischen vervierfacht. Echte Euphorie eben. Die Bewertung steht in einem krassen Gegensatz zu den jüngsten Quartalszahlen. Das Unternehmen ist im dritten Quartal zwar um 77 Prozent gewachsen, der Umsatz war mit 3,5 Millionen Euro aber noch immer sehr gering.

Aus fundamentaler Sicht ist Voxeljet damit – zurückhaltend ausgedrückt – alles andere als günstig. Ein Vergleich mit Stratasys macht das deutlich. Das amerikanische Branchenschwergewicht wird an der Börse mit dem Zwölffachen des erwarteten Umsatzes für das laufende Jahr bewertet. Bei Voxeljet beläuft sich das Umsatzmultiple auf über 50 – und das, obwohl Stratasys im Gegensatz zu Voxeljet bereits hochprofitabel arbeitet.

Gesteht man Voxeljet dennoch das gleiche Umsatzmultiple wie Stratasys zu, errechnet sich daraus ein Unternehmenswert von rund 150 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 645 Millionen Euro.

So stehen die Chancen

Noch steckt der 3D-Druck in den Kinderschuhen. Doch Anleger können jetzt schon investieren. Der Markteintritt von Großkonzernen sorgt für Übernahmefantasie. Noch nicht investierte Anleger werfen ein Auge auf Stratasys und 3D Systems. Die Technologie von Organovo könnte bahnbrechend sein – die Aktie ist hochspekulativ. Voxeljet ist bereits sehr ambitioniert bewertet, das Korrekturpotenzial enorm.

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