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Bertelsmann-Stiftung: Jeder fünfte Arbeitnehmer ist "formal unterqualifiziert"


Zu geringe Vergütung und Anerkennung
Jeder fünfte Arbeitnehmer ist "formal unterqualifiziert"

25.01.2018Lesedauer: 1 Min.
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Arbeitnehmer: Arbeit auf einem hohen Niveau wird selten entsprechend vergütet, so die Bertelsmann-Stiftung. (Symbolbild) (Quelle: aywan88/getty-images-bilder)

Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet auf einer Stelle, ohne die dafür eigentlich erforderliche formale Qualifikation zu haben. Rund 21 Prozent der Beschäftigten sind damit "formal unterqualifiziert", wie eine von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Studie der Ruhr-Universität Bochum ergab. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer ohne Ausbildungsabschluss (54 Prozent) arbeitet demnach als Fachkraft.

Fast jede fünfte gelernte Fachkraft wiederum übernimmt laut der Untersuchung Tätigkeiten auf Meister- oder Akademikerniveau. Während demnach insgesamt ein gutes Viertel aller angestellten Männer über ihrem formalen Qualifikationsniveau arbeitet, sind es bei den Frauen nur 16 Prozent.

Leistung wird zu gering vergütet

Wer auf einem Niveau arbeitet, das über seinem formalen Ausbilungsniveau liegt, wird aber nicht unbedingt entsprechend bezahlt. Der Lohnabschlag liegt der Studie zufolge im Vergleich zu formal passend qualifizierten Kollegen bei sieben bis elf Prozent. So verdient demnach etwa eine ungelernte Fachkraft durchschnittlich neun Prozent weniger als ihre Kollegen mit Ausbildungsabschluss.

"Das Know-how und Fachwissen von ungelernten Fachkräften wird nur unzureichend anerkannt", erklärte der Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, Jörg Dräger. Er verwies zudem darauf, dass Praxiswissen für die persönliche Entwicklung in einem Unternehmen die wichtigste Währung sei, bei Bewerbungen aber dennoch vor allem auf den Abschluss geschaut werde.

Gerechte Belohnung gefordert

"Wir brauchen eine neue Anerkennungskultur für Fähigkeiten, die on-the-job erworben wurden", forderte der Stiftungsvorstand. Das sei "gerecht und volkswirtschaftlich sinnvoll".

Quellen:
- Bertelsmann-Stiftung
- dpa

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