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Fliege ich raus, wenn ich zu spät zur Arbeit komme?


Grund für Abmahnung
Fliege ich raus, wenn ich zu spät zur Arbeit komme?

Von dpa
Aktualisiert am 17.01.2018Lesedauer: 1 Min.
Karriere: Wer verschläft und deshalb zu spät zur Arbeit kommt, muss mit einer Abmahnung rechnen.Vergrößern des Bildes
Karriere: Wer verschläft und deshalb zu spät zur Arbeit kommt, muss mit einer Abmahnung rechnen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)

Autobahnen können verstopft sein, Züge Verspätung haben – und mit ihnen verspäten sich auch die Pendler, die zur Arbeit wollen. Droht mir dann die Kündigung? Oder nur, wenn es öfter passiert?

Ein Kavaliersdelikt ist Verspätung nicht, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein. "Der Arbeitnehmer trägt das Wegerisiko. Er ist dafür verantwortlich, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen."

Selbstverschuldetes Zuspätkommen ist abzumahnen

Anders gesagt: Auch für eine Verspätung ist theoretisch eine Abmahnung möglich. Entscheidend ist dabei aber, wer Schuld an der Verspätung ist: "Eine Abmahnung setzt ja voraus, dass es etwas Vorwerfbares gibt", so Oberthür.

Verschläft jemand, ist die Sache klar – dies gilt als eigenes Verschulden. Gibt es ein Zugunglück oder einen plötzlichen Wintereinbruch, ist der Fall ebenfalls klar – Fremdverschulden.

Gibt es zur gleichen Uhrzeit aber immer wieder Stau auf der gleichen Autobahn, kann der Arbeitgeber schon verlangen, dass ein Angestellter das einplant und entsprechend früher aufsteht – genau wie bei Schneefall, der seit drei Tagen in den Nachrichten angekündigt wird.

Keine Nacharbeit, aber auch kein Lohn

Die gute Nachricht dagegen: Wer später kommt, muss nicht zwingend länger bleiben – auch wenn es in der Praxis oft so gehandhabt wird. "Nacharbeiten müssen Sie nicht", sagt Oberthür. "Lohn bekommen Sie für die verpasste Zeit aber dann auch nicht."

Anders ist der Fall natürlich bei Regelungen wie Gleit- oder Vertrauensarbeitszeit – unter Umständen ist die Verspätung dann allerdings ohnehin kein großes Drama.

Quelle:
– dpa

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