Durchblick behalten Welche Jobbörse ist die Richtige für mich?
Berlin (dpa/tmn) - Die Jobsuche beginnt meist im Internet. Wer passende Stellenanzeigen finden will, muss sich jedoch durch eine Vielzahl an Jobbörsen klicken. Sie sollen dabei helfen, die vielen Anzeigen im Internet zu strukturieren.
Mittlerweile gibt es aber wiederum so viele Anbieter und Plattformen, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Zwei Fachleute erklären, wie man die passende Jobbörse findet und sie für sich richtig nutzt.
Von Spezialplattform bis Job-Suchmaschine
Grundsätzlich lassen sich die vielen Jobbörsen in unterschiedliche Kategorien einteilen: Auf allgemeinen Plattformen können sämtliche Unternehmen die unterschiedlichsten Jobs ausschreiben. Spezialplattformen dagegen bieten Anzeigen für bestimmte Branchen an oder eine spezielle Zielgruppe. Job-Suchmaschinen durchsuchen das Internet nach Jobanzeigen und tragen diese dann zusammen.
Zuletzt gibt es noch berufliche Netzwerke. Dort können Nutzerinnen und Nutzer ein Profil anlegen, sich mit anderen Mitgliedern vernetzen und sich von Recruitingfachkräften finden lassen. Auch Stellenanzeigen sind dort zu finden, auf die man sich dann einfach mit seinem vorher angelegten Profil bewerben kann.
Für Unerfahrene: Google als Einstieg nutzen
Doch welche Plattform ist für wen geeignet? Wo beginne ich mit meiner Suche? "Wer noch nicht so viel Erfahrung mit Internet-Jobbörsen gesammelt hat, dem empfehle ich Google als Einstieg", sagt Branko Woischwill vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader in Berlin. "Es ist benutzerfreundlich, vertraut und ich bekomme für den Anfang einen guten Überblick darüber, was überhaupt auf dem Markt ist." Google for Jobs ist eine Art Spezial-Suche innerhalb der Google-Suche, die nur Stellenanzeigen liefern soll.
Allgemeine Plattformen dienen der Orientierung
"Der Vorteil von Suchmaschinen und allgemeinen Plattformen ist, dass sie einem viele Ergebnisse liefern. Wenn man noch nicht so genaue Vorstellungen hat, kann das toll sein, um sich zu orientieren und auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen", sagt Woischwill.
Diese Fülle von Ergebnissen zu sichten, kann jedoch auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Anders ist es bei Spezialplattformen. Hier bekommt man in der Regel weniger Ergebnisse, jedoch sind diese dann besonders passgenau. "Wer sich ein wenig tiefer in den Stellenmarkt einarbeiten will und einen konkreten neuen Job sucht, dem würde ich empfehlen, so spezifisch wie möglich zu beginnen", sagt Woischwill. "Wenn ich nichts Passendes finde, kann ich meine Suche immer noch ausweiten und allgemeiner machen."
Spezifische Suchkriterien verbessern Suchergebnisse
Dafür ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen: Was genau erwarte ich von meinem neuen Job? Bin ich auf eine Region beschränkt? Wie sollen meine Arbeitszeiten sein? Wie hoch mein Gehalt? Auf welcher Position will ich arbeiten? Worauf könnte ich am ehesten verzichten? Was habe ich zu bieten? Was bin ich bereit dazuzulernen?
"Je genauer ich angeben kann, was ich suche und was ich biete, desto besser werden Matches sein. Und desto größere Chancen habe ich, den Job im Endeffekt auch zu bekommen", sagt Marlene Pöhlmann, die das Berliner Büro des Personalvermittlers Robert Half leitet. Sie rät dazu, mit den Filtern der Jobbörsen die Suche so detailliert wie möglich zu machen. Auch wer sich passende Stellenangebote per E-Mail-Alert schicken lässt, sollte eine möglichst genaue Vorauswahl treffen.
Profile in beruflichen Netzwerken müssen sich abgrenzen
"Das gilt auch für Profile in beruflichen Netzwerken. Je mehr Informationen ich in mein Profil schreibe, die mich von anderen unterscheiden, desto eher werden die richtigen Personaler und Recruiter auf mich aufmerksam", sagt die Personalexpertin.
"So ein Profil anzulegen kostet nicht viel Zeit, kann aber einen großen Nutzen haben", sagt Woischwill. "Selbst bei analogen Bewerbungen werden die Kandidaten in der Regel gegoogelt. Wenn dann ein solches Berufsprofil auftaucht, macht das einen guten Eindruck."
Mindestens genauso wichtig wie Job-Plattformen im Netz sind aber persönliche berufliche Netzwerke. Rund "30 bis 40 Prozent aller Jobs" würden über persönliche Kontakte zustandekommen, sagt Woischwill.