Beruf & Karriere Oettinger-Gründer Günther Kollmar ist tot
Er hat eine bayerische Bierbrauerei zum größten Braukonzern Deutschlands gemacht: Der Gründer der Oettinger-Gruppe, Günther Kollmar, ist gestorben. Seinen Erfolg verdankte er dem Trend zum Billig-Bier.
Weichen gestellt für weltweite Expansion
Wie das Unternehmen mitteilte, starb Günther Kollmar am Dienstag im Alter von 75 Jahren in Oettingen (Landkreis Donau-Ries) nach kurzer, schwerer Krankheit. Kollmar habe die Weichen gestellt für die Entwicklung eines regionalen Bierbrauers zu einem weltweit erfolgreichen Getränkehersteller.
Kollmars Vater Otto hatte 1956 das "Fürstliche Brauhaus zu Oettingen" übernommen. Als Mitte der 70er-Jahre vielerorts Großflächen-Supermärkte entstanden seien, habe Kollmar früh die Chancen dieses neuen Vertriebswegs erkannt und erfolgreich genutzt. Außerdem etablierte er nach Angaben des Unternehmens die Ausrichtung auf preisbewusste Kundschaft.
Kein Problem mit Billig-Image
Das Image von Oettinger-Bier als Billigmarke störte Kollmar nicht. "Wenn ein Arbeitsloser einen anderen Arbeitslosen einlädt, serviert er zwar bestimmt kein Oettinger, aus Prestigegründen", zitierte der "Spiegel" einmal den Oettinger-Gründer. "Dafür stehen wir kistenweise bei ihm im Keller."
Bis zuletzt war Günther Kollmar Vorsitzender des Beirates der Oettinger Brauerei GmbH. Seine Marke schaffte es laut "Bild"-Zeitung auf Platz eins der beliebtesten Biermarken der Deutschen mit 5,9 Millionen Kunden. Die Zeitung beruft sich dabei auf Daten des Getränkemarkt-Magazins "Inside".
1100 Mitarbeiter an vier Standorten
Zurzeit beschäftigt die Brauereigruppe an den vier Standorten in Deutschland - Oettingen, Gotha, Mönchengladbach und Braunschweig - etwa 1100 Mitarbeiter. Im Jahr 2011 erwirtschaftete die Gruppe nach Medienangaben einen Umsatz von 442 Millionen Euro.