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Inflation: Deutschen bleibt beim Einkommen kaum was übrig


BSW fragt bei Behörde Zahlen ab
Vielen Deutschen bleibt kaum was übrig

Von dpa
Aktualisiert am 29.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Kassenzettel nach dem Einkauf: Im Schnitt können sich die Deutschen durch die Inflation weniger leisten. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
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Die durchschnittlichen Einkommen sind in Deutschland zuletzt deutlich gestiegen. Die Preise allerdings noch schneller, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht.

Die Inflation hat die jüngste Steigerung der Einkommen in Deutschland aufgefressen. Zwar wuchs das mittlere Einkommen nach Angaben des Statistischen Bundesamts von 2022 auf 2023 um 5,1 Prozent – die Teuerungsrate lag aber bei 5,9 Prozent. Die Daten hat das Bündnis Sahra Wagenknecht bei der Behörde abgefragt. Vergleicht man die Jahre 2021 und 2023, ist die Lücke noch größer. "Die Deutschen sind deutlich ärmer geworden", schließt die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht aus den Zahlen.

Die Inflation hatte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 beschleunigt, weil Energie und in der Folge auch Produktion und importierte Waren viel teurer wurden. Die Europäische Union hatte Ölimporte aus Russland eingeschränkt und weitere Sanktionen verhängt. Moskau stoppte den Gasexport nach Deutschland über die Nord-Stream-Pipelines, bevor die Leitungen bei einem Anschlag gesprengt wurden.

Unterm Strich ein Minus

Gewerkschaften versuchten, die Preissprünge mit hohen Tarifabschlüssen auszugleichen, und auch die Renten wurden deutlich erhöht. Unterm Strich bleibt aber in den Kassen der Haushalte im Schnitt ein Minus. Besonders deutlich wird das mit Blick auf Zahlen vor der Ukraine-Krise: So lag die Teuerung von 2021 bis 2023 bei insgesamt 13,2 Prozent. Die verfügbaren mittleren Einkommen wuchsen in derselben Zeit nur um gut 5,8 Prozent von 33.558 auf 35.510 Euro.

Das "mittlere Einkommen" – in der Regel Medianeinkommen genannt – ist eine statistische Größe, die sehr hohe und sehr niedrige Einkommen weniger stark gewichtet als das "Durchschnittseinkommen". Die Tendenz ist aber bei beiden Rechengrößen ähnlich: Das durchschnittliche Nettoeinkommen je Haushalt legte von 2021 bis 2023 von bundesweit 41.887 Euro auf 43.795 Euro zu. Gemeint sind nicht nur Löhne, sondern auch andere Einkommensarten wie Mieteinnahmen oder Transferleistungen.

Wagenknecht: "historischer Wohlstandsverlust"

Wagenknecht lastet die Entwicklung der Regierung an. "Sieben Prozent weniger Kaufkraft seit 2021 für die Mittelschicht sind ein historischer Wohlstandsverlust, für den die Ampel hauptverantwortlich ist", kommentierte die Parteigründerin. "Die Ampel war und ist Inflationstreiber und Einkommensbremse zugleich." Sie kritisierte erneut die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sowie eine aus ihrer Sicht "ideologiegetriebene Energiepolitik mit Sonderabgaben". Bei Renten und Mindestlohn habe die Regierung die Inflation nicht annähernd ausgeglichen.

Der Mindestlohn stieg zu Jahresbeginn um 41 Cent auf 12,41 Euro, zum nächsten Jahreswechsel kommen weitere 41 Cent hinzu. Die Renten steigen im Juli um 4,57 Prozent. Vor einem Jahr stiegen sie im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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