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Arbeitslosenzahlen gesunken – dennoch keine Erholung am Stellenmarkt?


Neue Arbeitsmarktzahlen
Expertin: Stellenmarkt erholt sich noch nicht

Von dpa, t-online
04.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Handwerker sind aktuell gefragter als Bürojobs, sagt Arbeitsmarktexperten Annina Hering. (Symbolfoto) (Quelle: Javier De La Torre/imago-images-bilder)
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Die wärmere Jahreszeit hat noch nicht zu den erhofften Rückgängen bei den Arbeitslosenzahlen geführt. Eine Expertin sieht zudem sehr unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Branchen.

Eine schwache Konjunktur, die die Frühjahrsbelebung ausbremst und Arbeitslose, die trotz Fachkräftemangels keinen neuen Job finden: Die Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleiben auch im Mai eingetrübt. So sank die Zahl der Arbeitslosen in dem Monat zwar im Vergleich zum April um 27.000 auf 2,723 Millionen. Normalerweise liege der Rückgang aber um die 60.000 bis 80.000 Arbeitslosen in diesem Monat, sagte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, am Dienstag in Nürnberg.

Annina Hering vom Jobportal Indeed geht angesichts der neuen Zahlen davon aus, dass es in absehbarer Zeit keine großen Wellen an Neueinstellungen geben wird: "Im Vergleich zum Vormonat sind die Stellenausschreibungen im Mai um 5,6 Prozent zurückgegangen. Zudem lässt die aktuelle Datenlage darauf schließen, dass Unternehmen in Deutschland auch in den kommenden Monaten keine Personaloffensive planen“, sagt Hering, die im Auftrag von Indeed Trends und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt mit nationaler und globaler Relevanz.

"Nicht richtig in Fahrt gekommen"

Aktuell beobachte Hering unterschiedliche Entwicklungen in verschiedenen Branchen: "Während das Angebot an klassischen Bürojobs, die häufig einen akademischen Abschluss erfordern, deutlich zurückgeht, ist die Nachfrage nach Fach- und Hilfskräften im sogenannten Blue Collar–Bereich noch immer vergleichsweise hoch. Ein Handwerker findet aktuell leichter einen Job als ein Software-Entwickler." Generell sei der deutsche Arbeitsmarkt aber weiter robust: Die größte Gefahr sei weiterhin der Mangel an Arbeitskräften und nicht der kurzfristige Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

"Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr nicht richtig in Fahrt gekommen", sagte zuvor BA-Chefin Nahles. Saisonbereinigt erhöhten sich im Mai sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Unterbeschäftigung, die Menschen in Maßnahmen wie Weiterbildung oder Integrationskursen erfasst. Im Vergleich zum Mai 2023 erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen sogar um 179.000. Für die Statistik griff die Bundesagentur (BA) auf Datenmaterial zurück, das bis zum 15. des Monats vorlag.

Verwendete Quellen
  • Schriftliches Statement von Annina Hering
  • Nachrichtenagentur dpa
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