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Durch KI ersetzen: Telekom-Tochter streicht Tausende Stellen


Durch KI ersetzen
Telekom-Tochter streicht Tausende Stellen

Von dpa
24.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Telekom-Logo (Symbolbild): Eine Tochter des Unternehmens will tausende Stellen streichen.Vergrößern des BildesTelekom-Logo (Symbolbild): Eine Tochter des Unternehmens will tausende Stellen streichen. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

T-Mobile US will Arbeitsplätze durch Künstliche Intelligenz ersetzen. Die Aktie des Tochterunternehmens der Deutschen Telekom sank nach der Bekanntgabe deutlich.

Der Telekom-Tochter-Konzern T-Mobile US will im ganzen Land Tausende Arbeitsplätze streichen. Die Stellen sollen unter anderem durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Das Unternehmen folgt damit dem branchenweiten Trend, bei dem Telekomunternehmen verstärkt auf ihre Kosten achten. Die Manager liebäugeln dabei mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Für die T-Mobile-Aktie ging es nach Bekanntwerden des Stellenabbaus um rund 1,4 Prozent bergab, die Telekom-Scheine verloren geringfügig.

Knapp 5.000 Stellen, vor allem in Organisationsbereichen, seien betroffen, teilte T-Mobile US am Donnerstag mit. Das seien etwas weniger als sieben Prozent der Gesamtbelegschaft. Arbeitsplätze im Einzelhandel und in der Kundenbetreuung seien nicht betroffen. Bei der Rationierung gehe es vor allem um Doppelbesetzungen und Stellen, bei denen sich die Prozesse veränderten oder die nicht im Fokus des Unternehmens stünden. Auch will T-Mobile-Chef Mike Sievert weniger mit externen Kräften arbeiten.

T-Mobile US rechnet mit Milliarden-Einsparungen

Bei einem Unternehmen wie T-Mobile US sei die Zeit für Veränderungen dann notwendig, solange es erfolgreich sei, sagte der Manager. "Wir müssen uns mit der Geschwindigkeit der Technologie bewegen und dabei Daten, Künstliche Intelligenz und andere Programme nutzen." Nur so könne jedem ein vereinfachtes digitales Kundenerlebnis garantiert werden, sagte Sievert. Das Management rechnet mit einer Vorsteuerbelastung von rund 450 Millionen US-Dollar (415 Millionen Euro).

Noch bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal war Sievert bei den Synergieeffekten aus der Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Sprint optimistischer geworden. Für das Gesamtjahr rechnet T-Mobile US mittlerweile mit 7,5 Milliarden Dollar an Einsparungen. Das reiche allerdings nicht aus, um die gewachsenen Ausgaben pro Kunden zu kompensieren, begründete Sievert den Schritt nun knapp einen Monat nach der Zahlenvorlage.

Erst vor zwei Wochen hatte der Chef der Deutschen Telekom, Tim Höttges, angekündigt, verstärkt auf Künstliche Intelligenz zu setzen. Preiserhöhungen würden die erhöhten Kosten für Energie und Material nicht kompensieren. Die Telekom hält mehr als die Hälfte der Anteile an T-Mobile US.

Auch Vodafone will tausende Stellen streichen

Auch andere Telekomkonzerne achten darauf, wie sie ihre Ausgaben optimieren können. So senkte der T-Mobile-Konkurrent AT&T innerhalb eines Jahres die Gesamtzahl seiner Mitarbeitenden zum Ende des ersten Halbjahres um fast 16.000 auf rund 156.000. Zugleich erhöhte Konzernchef John Stankey das Ziel für das Kosteneinsparprogramm der kommenden drei Jahre um ein Drittel auf acht Milliarden Dollar.

In Europa will die britische Vodafone wieder an Fahrt gewinnen. "Wir werden unsere Organisation vereinfachen, damit wir wieder wettbewerbsfähig werden", sagte die neue Konzernchefin Margherita Della Valle. "Unsere Leistung ist nicht gut genug gewesen. Um zu liefern, muss sich Vodafone ändern." Im Klartext bedeutet das den konzernweiten Abbau von 11.000 Stellen.

In seinem wichtigsten Markt Deutschland will Vodafone 1.300 Vollzeitstellen reduzieren. Hierzulande hatte Vodafone deutlich Marktanteile verloren und kaum Neukunden für sich gewonnen, während Deutsche Telekom und Telefonica Deutschland Hunderttausende neue Verträge abschlossen.

Noch umfangreicher geht der größte britischen Mobilfunker BT Group vor: Bis Ende des Jahrzehnts will das Unternehmen seine Arbeitsplätze von derzeit 130.000 um bis zu 55.000 reduzieren. Auch bei BT Group ist die Deutsche Telekom beteiligt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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