Verkauf bei Familienunternehmen Viessmann-Chef: "Auch bei mir sind Tränen geflossen"
Der Verkauf der Klimasparte des deutschen Traditionsunternehmens Viessmann hatte für Wirbel gesorgt. Nun äußert sich der Firmenchef.
Der hessische Heizungsbauer Viessmann will auch nach dem Verkauf seiner Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen an den US-Konkurrenten Carrier Global ein Familienunternehmen bleiben. Firmenchef Max Viessmann betonte in einem Interview der "Wirtschaftswoche": "Wir sind und bleiben ein Familienunternehmen. Die Viessmann-Gruppe und die Marke – die an Carrier lizenziert wird – bleiben zu 100 Prozent im Eigentum der Familie."
Alle sonstigen Aktivitäten von Viessmann mit fast einer Milliarde Euro Jahresumsatz würden mit Investitionen weiter betrieben. "Und wir werden größter privater Einzelaktionär von Carrier. Ich werde in den Verwaltungsrat einziehen", sagte Viessmann. "Also für mich fühlt sich das nicht an, wie es in der Öffentlichkeit zuweilen dargestellt wird, ein Verkauf des Familienunternehmens, höchstens ein Teilverkauf."
Gleichwohl sei er mit der Firma im nordhessischen Allendorf an der Eder aufgewachsen: "Am Wochenende bin ich als Kind mit dem Skateboard durch die Produktion meinem Vater hinterhergefahren." Bei der Mitarbeiterversammlung zum Verkauf "sind auch bei mir Tränen geflossen", sagte Viessmann.
Das Unternehmen hatte angekündigt, seine Klimasparte inklusive Wärmepumpen für zwölf Milliarden Euro an das US-Unternehmen Carrier Global zu veräußern. Vor allem Wärmepumpen sollen in Deutschland längerfristig Öl- und Gasheizungen ersetzen.
- Nachrichtenagentur dpa