Unnötige Kosten vermeiden Ab 2025: Kredite ohne teure Zwangsversicherung möglich
Schon mal was von einer Restschuldversicherung gehört? Jetzt gibt es neue Regeln für Kredite, die Verbraucher besser vor überflüssigen Kosten schützen sollen.
Seit dem 1. Januar 2025 ist Schluss damit: Wer einen Kredit aufnimmt, muss gleichzeitig keine Restschuldversicherung mehr abschließen. Diese neue Regelung soll Verbraucher besser schützen und sie vor unnötigen Kosten oder Fehlentscheidungen bewahren. Doch was genau ist eine Restschuldversicherung, warum wurde sie bislang oft mitverkauft, und wie können Sie herausfinden, ob sich eine solche Versicherung für Sie lohnt?
Was ist eine Restschuldversicherung?
Eine Restschuldversicherung, auch Kreditversicherung genannt, springt ein, wenn der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr bezahlen kann. Das kann passieren, wenn man unerwartet arbeitslos wird, schwer erkrankt oder gar verstirbt. Die Versicherung übernimmt in solchen Fällen die offenen Kreditraten, sodass kein Schuldenberg für die Familie oder andere Hinterbliebene zurückbleibt.
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In der Vergangenheit wurden Restschuldversicherungen oft im Paket mit einem Kredit verkauft. Wer einen Autokredit oder einen Ratenkredit für neue Elektronikprodukte aufgenommen hat, wurde häufig gefragt, ob er sich nicht gegen einen Kreditausfall "absichern" wolle. Nicht selten wurde dabei der Eindruck erweckt, dass die Versicherung unverzichtbar sei oder sogar eine Voraussetzung für die Kreditvergabe.
Tatsächlich aber entpuppte sich die Police häufig als teure Zusatzleistung, die den Kredit erheblich verteuerte, ohne im Ernstfall wirklich ausreichend Schutz zu bieten. Verbraucherschützer bemängeln schon lange die hohen Kosten und die vielen Ausschlussklauseln solcher Policen.
Neues Gesetz: Schutz für Kreditnehmer
Das neue Gesetz schreibt nun vor, dass eine Restschuldversicherung frühestens sieben Tage nach Abschluss des Kredits verkauft werden darf. Damit soll verhindert werden, dass Verbraucher unter Zeitdruck eine Entscheidung treffen, die sie später bereuen. Außerdem wird dadurch sichergestellt, dass Kredite unabhängig von der Bereitschaft vergeben werden, eine solche Versicherung abzuschließen.
Online Kredit-Check als Orientierungshilfe
Doch wie können Sie feststellen, ob eine Restschuldversicherung für Sie sinnvoll ist? Eine gute Orientierung bietet der sogenannte Kredit-Check, auf den die Verbraucherzentrale Hamburg hinweist. Auf deren Webseite können Sie Daten zu Ihrem Kreditangebot eingeben und erhalten eine transparente Einschätzung der tatsächlichen Kosten. Der Check vergleicht das Angebot mit den marktüblichen Konditionen und prüft, ob die monatlichen Raten zu Ihrem Einkommen passen. Das ist ein erster wichtiger Schritt, um zu klären, ob sich das Angebot lohnt.
Falls Sie sich für eine Restschuldversicherung interessieren, sollten Sie Folgendes beachten:
- Prüfen Sie die Vertragsbedingungen genau.
- Was deckt die Police wirklich ab?
- Gibt es Ausschlüsse, die den Schutz im Ernstfall einschränken?
- Und: Wie hoch sind die Zusatzkosten?
Oft lohnt es sich, unabhängigen Rat einzuholen, etwa bei einer Verbraucherzentrale. Diese kann Ihnen helfen, die Vor- und Nachteile der Versicherung zu bewerten.
Die wichtigste Botschaft ist jedoch, sich bei der Entscheidung über den Abschluss einer Restschuldversicherung Zeit zu lassen und in Ruhe zu entscheiden. Eine Restschuldversicherung kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn Sie Alleinverdiener sind oder keine anderen finanziellen Rücklagen haben. Doch für viele Menschen ist sie schlichtweg unnötig und eine teure Belastung.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Verbraucherzentrale Hamburg: "Kredit-Check: Ihre Kosten im Blick"