Umfrage Jeder Dritte hat schon gefälschte Markenware gekauft
Handtaschen, Trikots, Uhren: Sie sehen wir teure Designerstücke aus, sind aber viel günstiger. Das verleitet viele Deutsche zum Kauf von Fälschungen.
Rund jeder dritte Mensch in Deutschland hat schon einmal gefälschte Markenprodukte gekauft. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung EY hervor. Und meist wussten oder ahnten die Käufer nach eigener Aussage auch, was sie da erwarben. Hauptgrund für den Kauf von Fälschungen ist der EY-Studie "Produktpiraterie" zufolge der niedrigere Preis der Nachahmungen. Für fast drei Viertel der Befragten gab das den Ausschlag. Gut ein Viertel der Plagiatskäufer begründeten den Kauf aber auch mit dem einfachen Zugang zu den Fälschungen.
Besonders beliebt bei den Plagiat-Shoppern sind der Umfrage zufolge gefälschte Bekleidung und Accessoires, aber auch Schmuck und Uhren bekannter Marken. Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Einkäufe erfolgten im Ausland. Gekauft wurde in fast der Hälfte der Fälle auf Märkten oder bei fliegenden Händlern.
Mehrheit zufrieden mit Kauf
Über die Hälfte der Käufer waren der Umfrage zufolge mit der erworbenen Fälschung "sehr zufrieden" (17 Prozent) oder zumindest "überwiegend zufrieden" (42 Prozent)- auch wenn ihnen mehrheitlich bewusst war, dass die Produktpiraterie für die betroffenen Unternehmen gravierende Nachteile mit sich bringt. "Der vermeintlich niedrige Preis, den die Kunden für Plagiate bezahlen, kommt andere teuer zu stehen", warnte der Autor der EY-Studie Michael Renz. "Es sind Milliarden, die die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden jedes Jahr durch Produktfälschungen verlieren."
Eine wachsende Rolle spielt beim Vertrieb der Fake-Produkte das Internet, auf das zuletzt 28 Prozent der Einkäufe entfielen. "Der Fälschungsmarkt ist gerade im Internet in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Mit wenigen Klicks lassen sich alle möglichen Plagiate von überall auf der Welt bestellen", berichtete EY-Experte Alexander Meinrad
- Nachrichtenagentur dpa