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Weitere Warnstreiks und Verhandlungen bei Metallern


Metall- und Elektroindustrie
Weitere Warnstreiks und Verhandlungen bei Metallern

Von dpa
Aktualisiert am 30.10.2024Lesedauer: 2 Min.
3. Tarifverhandlungsrunde bayerische Metall- und ElektroindustrieVergrößern des Bildes
Die Tarifpartner in Bayern laufen sich warm für einen Pilotabschluss. (Quelle: Lennart Preiss/dpa/dpa-bilder)

Nach zwei Tagen Warnstreiks hat die IG Metall nicht genug. Die Proteste der Beschäftigten gehen weiter, auch wenn man sich bei den Verhandlungen langsam näher kommt.

Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie haben bei ihrer dritten Tarifrunde - zumindest in Bayern - in einigen Punkten eine Annäherung erzielt. Die Warnstreiks auch in anderen Tarifbezirken gehen weiter. Am zweiten Tag in Folge nahmen laut Gewerkschaft rund 65.000 Menschen in mehr als 350 Betrieben teil. Für Donnerstag, der in vielen Ländern Feiertag ist, sind Proteste vor allem in Baden-Württemberg bei Daimler und Rolls Royce sowie erneut im Bezirk Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) geplant.

Bayerns IG-Metall-Chef: Von Durchbruch noch weit entfernt

Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott sagte von einem Durchbruch sei man noch weit entfernt, aber "in Strukturfragen sind wir weitergekommen". Die Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes VBM, Angelique Renkhoff-Mücke, sagte: "Ich hoffe, dass wir in der nächsten Runde eine Lösung finden." Bei den Verhandlungen in München waren auch die Verhandlungsführer des Tarifbezirks Küste dabei.

Aber die Gespräche seien konstruktiv, der Ton sei offen, es gebe Fortschritte, sagte Renkhoff-Mücke.: "Wir bewegen uns langsam Schritt für Schritt weiter". Für die nächsten Tage seien weitere Sondierungsgespräche vereinbart. "Wir spüren den Druck, schnell fertig zu werden."

Hauptargument der IG Metall für deutliche Lohnsteigerungen ist die fehlende Kaufkraft der Beschäftigten nach Jahren mit hoher Inflation. Sie fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten.

"Wir streiken, bis wir ein Ergebnis haben."

Ott sagte: "Beim Geld liegen wir noch weit auseinander. Einen baldigen Erfolg sehe ich im Moment noch nicht." Die Warnstreiks will die Gewerkschaft unbefristet fortsetzen: "Wir streiken, bis wir ein Ergebnis haben."

Mit Warnstreiks von 2100 Beschäftigten in 19 bayerischen Betrieben machte die IG Metall während der Verhandlungen weiter Druck. Kundgebungen gibt es bei ZF in Passau, Schneider Electric in Regensburg, Siemens in Cham und Luhe-Wildenau, Gutmann in Weißenburg und Magna in Markt Schwaben. Schwerpunkt der Warnstreiks waren heute aber die Tarifregionen Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) und Küste.

Verhandlungen der Bezirke Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mitte

Am Donnerstag folgen die Verhandlungen der Tarifbezirke Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mitte. Kriselnde Autobranche - florierende Rüstungsindustrie Fast schon traditionell geht der erste Blick bei der Wahl eines Pilotbezirks nach Baden-Württemberg - Bayern war das letzte Mal 2013 am Zug.

Aber die Autobauer und ihre Zulieferer kämpfen mit Absatz- und Gewinnrückgängen. In Bayern und im Bezirk Küste spielt neben der Autobranche auch die Luft- und Raumfahrtindustrie eine Rolle. Dazu kommen in Bayern die gut laufende Rüstungsindustrie sowie die Elektroindustrie mit dem Schwergewicht Siemens.

Gewerkschaft und Arbeitgeber sprechen in dritter Runde

Der Reigen der regionalen Verhandlungen wird in drei Bezirken fortgesetzt. Mit einem Demonstrationszug von der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden über den Rhein zum Verhandlungsort Mainz will der Bezirk Mitte Eindruck machen. Zum Tarifgebiet gehört zudem das krisengeschüttelte Saarland, wo Ford und ZF viele Jobs abbauen wollen. Der Gewerkschaftsbezirk plant an diesem Donnerstag Proteste in 88 Betrieben. Tarifpolitische Schwergewichte kommen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zusammen, ohne dass bereits mit einem Abschluss gerechnet wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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