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Boeing-737-Modelle: US-Behörde gibt Warnung heraus


"Mit maximaler Kraft freibekommen"
US-Behörde warnt vor Problemen an Ruder von Boeing 737

Von t-online, wan

27.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0475702670Vergrößern des Bildes
Eine Boeing 737 der United Airlines (Archivbild): Eine US-Behörde hat eine dringende Sicherheitsempfehlung herausgegeben. (Quelle: IMAGO/Ian L. Sitren/imago)

Wieder eine Warnung bei Boeing-Flugzeugen: Eine US-Behörde sieht ein Verfahren bei einem festklemmenden Ruder als problematisch an.

Ein wichtiges Teil an Bord von Boeing-Flugzeugen kann unter Umständen klemmen und nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Die Nationale Behörde für Flugsicherheit in den USA (NTSB) hat für diesen Fall eine entsprechende "dringende Sicherheitsempfehlung" herausgegeben. Betroffen sind einige 737-Modelle, darunter auch die immer wieder in die Schlagzeilen geratenen 737-Max-Flugzeuge.

Wie der Sender CNN berichtet, können die Probleme bei der Bedienung des Ruders bei 737-NG und 737-Max-Maschinen auftauchen. Die Steuerung könnte unter bestimmten Umständen ausfallen. Die Entscheidung für eine Warnung sei getroffen worden, nachdem man einen Vorfall aus dem Februar untersucht hat. Dabei hatten Piloten auf einem Flug der United Airlines berichtet, dass die Pedale, die das Ruder steuern, in einer neutralen Position feststeckten.

Handbuch: Piloten sollen an Rudersteuerung zerren

"Das 737-Flughandbuch von Boeing weist Piloten an, die mit einem blockierten oder eingeschränkt funktionierenden Seitenruder konfrontiert sind, das blockierte oder eingeschränkte System mit maximaler Kraft freizubekommen, einschließlich einer gemeinsamen Anstrengung beider Piloten", so das NTSB in einer Pressemitteilung. Die Behörde sieht das Verfahren als bedenklich an. Dieser Kraftaufwand während der Landung oder des Ausrollens könne zu einer starken Belastung und einer plötzlichen, starken und unerwünschten Ruderauslenkung führen könnte, die unbeabsichtigt zum Verlust der Kontrolle oder zum Verlassen der Landebahn führen könnte, heißt es in der Erklärung.

Abstürze und abgerissene Türklappe sorgten für Schlagzeilen

Boeing solle sich eine andere Lösung einfallen lassen, als beide Piloten im Cockpit an der Rudersteuerung zerren zu lassen. Die Luftaufsichtsbehörde FAA sagte laut CNN in einer Stellungnahme, sie "beobachte die Situation genau" und werde "auf der Grundlage der vorläufigen Empfehlungen des NTSB ein Gremium zur Überprüfung der Abhilfemaßnahmen einberufen und die nächsten Schritte festlegen". Das soll bereits am heutigen Freitag geschehen. Boeing äußerte sich bislang nicht.

In den vergangenen fünf Jahren hatten Boeing-Flugzeuge mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, von denen einige tragische Folgen hatten. Besonders gravierend waren zwei Abstürze des Modells 737 Max, die im Oktober 2018 und März 2019 insgesamt 346 Menschenleben forderten. Diese Unglücke führten zu einem 20-monatigen Flugverbot für Boeings meistverkauftes Flugzeug sowie zu einem zeitweisen Stopp der Auslieferungen. Im Anschluss sah sich Boeing mit weiteren Fragen zur Qualität und Sicherheit seiner Flugzeuge konfrontiert. Diese Bedenken verschärften sich noch, als am 5. Januar eine Türklappe einer 737 Max der Fluggesellschaft Alaska Airlines kurz nach dem Start abriss.

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