LG Cinebeam Q im Test Dieser Mini-Beamer macht ganz großes Kino
Der LG Cinebeam Q verspricht großes Kino mit 4K-Bildqualität im Mini-Format. Im Test zeigt der Projektor viel Gutes – aber auch Schwächen.
LG hat mit dem Cinebeam Q einen portablen Projektor entwickelt, der gerade einmal 13,5 x 13,5 x 8 Zentimeter misst und auch nur 1,5 Kilogramm wiegt. Mit seinem kantigen Aluminiumgehäuse und dem drehbaren Metallbügel macht der Beamer einen hochwertigen Eindruck und erinnert eher an ein Designerstück als an funktionale Technik.
Doch hinter dem schicken Retro-Look steckt ernst zu nehmende Beamer-Technik mit 4K-Auflösung, drei Lasern und integrierter Streaming-Funktionalität. Diese Ausstattung findet man sonst nur in deutlich teureren High-End-Geräten. Trotz seiner geringen Größe bietet der LG Cinebeam Q eine automatische Bildjustierung, die das Bild schnell und präzise scharfstellt und gerade ausrichtet, was besonders bei flexiblen Einsätzen äußerst praktisch ist.
Aller Anfang ist ... leicht
Die Installation des Beamers gestaltet sich denkbar einfach und erfolgt fast vollautomatisch. Sobald der Cinebeam Q eingeschaltet wird, korrigiert er selbstständig Bildverzerrungen und stellt die Schärfe ein. Wer möchte, kann diese Einstellungen auch manuell vornehmen. Die Menüführung ist alles in allem sehr intuitiv gestaltet.
Das Betriebssystem WebOS 6.0 bietet Zugang zu den gängigen Streamingdiensten wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+. Die Verbindung erfolgt über WLAN oder Bluetooth, sodass keine zusätzlichen Geräte notwendig sind. Die Bedienung erfolgt über eine abgespeckte Version der LG Magic Remote Fernbedienung, der allerdings die Bewegungssteuerung und das Scrollrad fehlen. Eine vollwertige Magic Remote kann optional erworben werden, für uns war die beigelegte Variante völlig ausreichend.
Im Dunkeln ist gut Munkeln
Der Cinebeam Q verfügt über eine Helligkeit von 500 ANSI Lumen. Die Farben wirken natürlich und ausgewogen, besonders im sogenannten Filmmaker-Modus und in abgedunkelten Räumen. Für helle Umgebungen empfiehlt sich die Funktion "Hellster Modus", der zwar einen leichten Grünstich aufweist, aber ein gut erkennbares Bild liefert.
Die Bilderzeugung übernimmt ein Chip der Marke DLP mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten. Das Projektionsverhältnis von 1:1,2 ergibt aus einem Meter Abstand ein etwa 85 Zentimeter breites Bild – oder aus 2,40 Metern ein zwei Meter breites Bild. Die maximale Bilddiagonale beträgt 120 Zoll (rund drei Meter).
Schwächen zeigt der Beamer hauptsächlich beim Gaming: So sind in Full-HD-Auflösung bis zu 120 Hertz möglich, in 4K sind es maximal 60 Hertz. Trotz eines speziellen Spielemodus ist zudem die Latenzzeit deutlich zu hoch. Für Gelegenheitsspieler und wenig anspruchsvolle Games mag das ausreichen, für schnelle Shooter, Sport- oder Rennspiele ist der Cinebeam Q ungeeignet.
Anschlüsse und Mobilität
Die Anschlüsse sind sparsam vorhanden, für den gedachten Anwendungszweck aber ausreichend: Ein HDMI-Eingang mit eARC ermöglicht den Anschluss von TV-Receivern oder Spielkonsolen. Fotos und Videos können direkt über USB-C abgespielt werden. WLAN, Bluetooth und Airplay 2 ermöglichen die kabellose Übertragung von Inhalten.
Ein Kopfhöreranschluss ist nicht vorhanden. Auch ein eingebauter Akku fehlt, was die mobile Nutzung einschränkt. Mit einer leistungsstarken Powerbank, die mindestens 65 Watt liefert, lässt sich der Beamer aber auch unterwegs über den USB-C-Anschluss betreiben.
Schwachpunkte bei Sound und Lautstärke
Als größte Schwäche des Geräts erweisen sich in unserem Test die integrierten Lautsprecher. Der Klang ist dünn und blechern, zudem wird er vom deutlich hörbaren Lüftergeräusch überlagert. Mit 35 Dezibel ist der Betriebsgeräuschpegel durchgängig wahrnehmbar und kann in ruhigen Momenten störend wirken.
Eine externe Soundlösung ist praktisch Pflicht. Der Beamer bietet dafür Bluetooth-Konnektivität und kann sogar den Ton gleichzeitig über den internen Lautsprecher und ein Bluetooth-Gerät ausgeben.
Preis-Leistungs-Verhältnis und Fazit
Der Cinebeam Q von LG überzeugt im Test mit seiner hervorragenden Bildqualität, der einfachen Bedienung und der kompakten Bauweise. Schwachpunkte sind der integrierte Lautsprecher, das deutlich hörbare Lüftergeräusch und die zu hohe Latenz beim Gaming.
Der Beamer eignet sich besonders für Nutzer, die eine flexible Lösung für verschiedene Einsatzorte suchen. Für den optimalen Genuss empfehlen sich abgedunkelte Räume und eine externe Soundlösung. Das Gerät ist weniger für permanente Installationen oder als TV-Ersatz gedacht, sondern eher für gelegentliche Film- und Spieleabende.
Mit einem Preis von 1.300 Euro (UVP) war der LG Cinebeam Q zum Verkaufsstart kein günstiges Vergnügen, mittlerweile wird er bereits deutlich günstiger angeboten. Die gebotene Technik und Bildqualität rechtfertigen den Preis jedoch für Nutzer, die einen kompakten und flexiblen Beamer suchen.
- Eigener Test