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Galaxy Fold 5G im Test: Eine der größten Handy-Innovationen seit langem


Galaxy Fold 5G im Test
Dieses faltbare Smartphone zieht alle Blicke auf sich


10.01.2020Lesedauer: 5 Min.
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Das Galaxy Fold: Das Samsung-Smartphone lässt sich in der Mitte zusammenfalten.Vergrößern des Bildes
Das Galaxy Fold: Das Samsung-Smartphone lässt sich in der Mitte zusammenfalten. (Quelle: t-online)

Das Galaxy Fold gilt als eines der ersten faltbaren Smartphones der Welt. Wenn es nach Samsung geht, soll es die Nutzung von Mobiltelefonen revolutionieren. Wie schlägt sich das Gerät im Alltag?

"Ein Galaxy, wie es noch nie zuvor eines gab" – mit diesem Satz bewirbt Samsung auf seiner Website das Galaxy Fold. Tatsächlich handelt es sich bei dem Smartphone um ein einzigartiges Gerät der Galaxy-Familie – denn es lässt sich in der Mitte zusammenfalten.

Bereits im Mai 2019 wollte Samsung das Fold auf den Markt bringen, musste den Start wegen technischen Problemen aber verschieben. Im September erschien eine verbesserte Version des Geräts. Im Test zeigt sich: Das Galaxy Fold 5G erfreut durch sein innovatives Konzept und könnte tatsächlich ein neues Smartphone-Zeitalter einläuten.

Galaxy Fold 5G: im Büro und auf Partys der Hit

Wer sich gerne in Aufmerksamkeit suhlt, steht mit dem Galaxy Fold im Mittelpunkt. Sei es auf Partys oder im Büro. Es gibt nur wenige Menschen, die beim Anblick des Geräts keine Fragen stellen oder es in die Hand nehmen wollen. Selbst in der U-Bahn lugte ab und an so mancher Mitfahrer neugierig auf das klappbare Smartphone.

Grund dafür ist die Nutzungsweise des Fold: Es lässt sich sowohl zugeklappt als auch ausgeklappt verwenden. Im ersten Modus gleicht das Gerät äußerlich ein wenig einer Powerbank, ist etwa 62 Millimeter dick und hält sich wie eine Fernbedienung. Da das Gewicht von etwa 276 Gramm auf einer kleineren Fläche verteilt ist, kommt einem das Fold recht schwer vor.

In die Hosentasche passt es trotz seiner klobigen Form dennoch problemlos – auch wenn das Fold eine Beule hinterlässt. Der Bildschirm auf der Vorderseite hat eine Größe von 4,6 Zoll mit viel schwarzem Rand oben und unten. Das erinnert an die ersten Smartphones. Wer deutlich größere Displays gewohnt ist, wird es mit so einem kleinen Bildschirm anfangs schwer haben. Beim Chatten etwa nehmen die Tippfehler merklich zu.

Aus Smartphone mach Tablet

Videos schauen sollte man auf dem Mini-Displays ebenso meiden. Dafür soll laut Samsung der 7,3 Zoll große Hauptdisplay dienen, der sich im Inneren versteckt. In diesem Modus lässt sich das Fold wie ein Tablet verwenden. Geöffnete Apps auf dem Frontdisplay werden beim Aufklappen auf den Hauptbildschirm übertragen. Zudem können User sich drei Apps gleichzeitig zeigen lassen: eine auf der linken und zwei auf der rechten Bildschirmhälfte. Das ist praktisch, wenn man beispielsweise beim Onlineshopping Preise auf zwei verschiedenen Websites vergleichen will oder etwas recherchieren muss.

Wer gerne auf dem Smartphone spielt, wird mit dem großen Bildschirm ebenso seine Freude haben. Auch beim Nachrichtenlesen kann das Display viel mehr Inhalt zeigen. Ein wenig ähnelt das Ganze dabei einem E-Book. Ein Problem ist das heutzutage ungewohnte 4:3-Format des Bildschirmes. Bei vielen Videos und Filmen zeigt sich so ein schwarzer Streifen oben und unten. Beim Zocken schneiden zudem die in einer Ecke verbauten Frontkameras einen Teil des Geschehens ab, wenn die App nicht für das Fold optimiert ist.

Und: Nach einigem Öffnen und Schließen zeigt sich in der Mitte ein Falz. Der ist jedoch nur bei hellem Hintergrund sichtbar – oder wenn Nutzer seitlich auf das Gerät schauen. Samsung selbst behauptet übrigens, dass das Fold etwa 200.000 Faltvorgänge überstehen soll Bei 100 Faltvorgängen am Tag wären das eine Nutzungszeit von etwa fünf Jahren. Laut einem Test von "CHIP" soll das Galaxy Fold auch nach 200.000 Faltvorgängen funktionieren. Nach einem Test von "CNET" versagte eine Bildschirmhälfte nach etwa 120.000 Faltvorgängen.

An der Technik gibt es nichts zu meckern

Technisch beeindruckt das Fold in allen Punkten. Mit 512 Gigabyte bietet das Gerät dabei besonders viel Platz für Filme und Fotos. Das ist auch nötig, denn eine MiniSD-Karte lässt sich nicht ins Fold stecken. Der Prozessor taktet mit bis zu 2,8 Gigahertz. Im Alltag liefert das Fold ein ruckelfreies Smartphone-Vergnügen, sei es beim Surfen, spielen oder Filme schauen. Auch im Leistungstest Antutu rangierte das Galaxy Fold 5G auf Platz acht der derzeit leistungsstärksten Smartphones.

Der Akku hält bei normaler Nutzung des Haupt- und Frontdisplays für gewöhnlich länger als einen Tag. Bei sparsamer Nutzung sogar bis zu drei. Außerdem kann das Fold per Wireless PowerShare1 auch ein anderes Gerät wie eine Galaxy Watch aufladen.

Das Fold kommt mit sechs Kameras: Drei Hauptkameras hinten und drei zum Selfie-Schießen – jeweils eine auf dem Front- und zwei auf dem Hauptdisplay. Alle Linsen können dabei mit Bildern beeindrucken, die sich qualitativ auf dem Niveau von Samsungs Galaxy 10 bewegen – wenn auch manche Fotos ein wenig verwaschener wirken. Besonders feine Fotos schießt das Fold dabei bei gutem Licht, aber auch Nachtbilder können mit entsprechend aktiviertem Modus beeindrucken.

Zudem liefert das Fold für Fotofreunde allerlei Modi wie Hyperlapse oder Live-Fokus. Wer allerdings die beiden Linsen des Frontdisplay für ein Selfie nutzen will, sollte lieber einen Timer einstellen. Denn das große und schwere Gerät mit nur einer Hand weit genug von sich wegzuhalten, ist sowohl ermüdend als auch sehr umständlich.

Fazit: Wer zahlt 2.000 Euro für ein Smartphone?

Wer das Fold erst mal im Alltag nutzt, wird seine vielen Vorteile zu schätzen lernen. Vor allem Nutzer, die viel unterwegs sind, können von einem klappbaren Smartphone profitieren: Wer beispielsweise im Zug Videos schauen, Texte lesen oder etwas recherchieren will, klappt das Gerät auf und kann so ein Mini-Tablet mit mehr Bildschirm als bei einem gewöhnlichen Smartphone nutzen. Für Textnachrichten und den schnellen E-Mail-Check reicht das Frontdisplay.

Das größte Problem am Fold dürfte der Preis sein. 2.100 Euro verlangte Samsung bei Verkaufsstart. Im Internet findet sich das Gerät mittlerweile für knapp unter 1.900 Euro. Das ist immer noch deutlich teurer als das teuerste iPhone und dürfte viele potenzielle Käufer abschrecken: Denn für den Preis kann man sich auch ein günstiges Smartphone und mehrere Tablets kaufen.

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Natürlich ist der Preis des Fold deutlich höher, als es Nutzer gewohnt sind. Natürlich werden viele argumentieren, dass "kein Mensch so etwas braucht" und ein Standard-Smartphone ja reiche. Natürlich kann man sagen, dass das Fold noch unausgereift sei, der Bildschirm vorn zu klein, das Hauptdisplay im unzeitgemäßen Format.

Das mag alles zutreffen, doch mit dem Fold ist endlich mal wieder Innovation auf den Smartphone-Markt gekommen ist. Zwar war es nicht das erste vorgestellte Smartphone (das kam von Royole), aber es war das erste Gerät, das eine große Masse ansprechen sollte. Mittlerweile hat auch Huawei ein eigenes Faltphone veröffentlicht, Hersteller wie Motorola oder TCL wollen nachziehen. Wie sich das faltbare Konzept weiterdenken lässt, zeigte sich auf der CES 2019: Hier präsentierten Lenovo oder Dell Laptops, die sich ebenfalls falten lassen. Das sind Ideen, die bisher nur aus der Science-Fiction bekannt waren und endlich in der Realität ankommen. Das Fold war ein erster Schritt dazu.

Galaxy Fold 5G
Frontdisplay 4,6 Zoll Super AMOLED
720 zu 1.680 Pixel (HD+)
Hauptdisplay 7,3 Zoll Dynamic AMOLED
2.152 zu 1.536 Pixel
Gewicht 276 g
Prozessor Snapdragon 855,
acht Kerne mit bis zu 2,8 GHz
Arbeitsspeicher 12 GB
Interner Speicher 512 GB
Kamera hinten Dreifachkamera: 12 MP f/1.5;f/2.4 (variable Blende)
16 MP f/2.2
12 MP f/2.4
4K-Videos mit bis zu 60 fps
Kamera vorn (Frontdisplay) 10 MP f/2.2
Kamera vorn (Hauptdisplay) 10 MP f/2.2
8MP f/1.9
Akku 4.325 mAh
Betriebssystem Android 9
Farben Space Silver, Cosmos Black
Sonstiges Faltbares Smarthpone, LTE, 5G, NFC, Stereo-Lautsprecher, kabelloses Aufladen,
Preis (UVP) 2.100 Euro

Hinweis: Samsung hat der t-online.de-Redaktion für diesen Artikel das Galaxy Fold 5G zur Verfügung gestellt. Das Gerät wird nach Veröffentlichung des Artikels zurückgesandt. Für die Produkte, die über diese Seite verkauft werden, erhält t-online.de eine Provision vom Händler. Für Sie als Käufer entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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