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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schutz vor Schadsoftware Das sind die besten Antivirenprogramme für Smartphones
Wie PCs können auch Android-Nutzer Opfer von Schadsoftware werden. Antivirenprogramme sollen helfen. Wir erklären, was sie können und wie Sie sich auch ohne schützen können.
Jeder Internetnutzer ist der Gefahr durch Schadsoftware ausgesetzt. Sei es durch Phishing-Mails oder Viren und Trojaner. Allein im ersten Halbjahr 2018 sollen dem Sicherheitsunternehmen G Data zufolge mehr als zwei Millionen neue Malwaretypen entdeckt worden sein.
Für Windows-Rechner gibt es darum schon seit mehreren Jahrzehnten Antivirenprogramme, die Nutzer vor Schadsoftware schützen. Auch Android-Nutzer finden eine Vielzahl solcher Software. Wir stellen Ihnen die derzeit besten Programme vor und erklären, worauf Sie achten sollten.
Bekannte Hersteller schneiden gut ab
Verschiedene Plattformen und Fachmagazine testen regelmäßig Antivirenprogramme für Android und erstellen Bestenlisten. Die Portale bewerten dabei vor allem die Schutzwirkungen der Programme, aber auch Bedienbarkeit und Zusatzfunktionen.
Insgesamt zeigt sich in aktuellen Tests, dass Programme bekannter Hersteller für gewöhnlich überzeugen können. Tester loben vor allem die Erkennungsraten der Programme von Kaspersky, McAfee, Bitdefender, Sophos, Eset, Avast oder G Data. Gleichzeitig kritisieren Tester die Schutzwirkung von Googles Play Protect. Das zeigte in Tests die geringste Erkennungsrate von allen Schutzprogrammen.
So fallen Testergebnisse aus
Das "PC Magazin" von Juli 2019 bewertet sechs Programme als "sehr gut". Dabei handelt es sich um die Antivirenlösungen von Kaspersky, Eset, Bitdefender, Sophos, G Data und McAfee. Kasperskys Programm gilt für das "PC Magazin" als Testsieger, die Software von Bitdefender als Preis-Leistungs-Sieger. Alle Programme liefern dabei eine hundertprozentige Erkennungsrate.
Das Sicherheitsinstitut AV-Test lieferte im Mai 2019 eine Bestenliste. In puncto Schutzwirkung und Benutzbarkeit dominieren hier verschiedene Programme, darunter die Lösungen von Avast, AVG, Bitdefender, Kaspersky, Sophos, Trend Micro, Norton oder McAfee. Insgesamt hat sich AV-Test 20 Anti-Viren-Programme angeschaut. Eine Übersicht der Liste mit allen Details finden Sie hier.
Die Seite AV-Comparatives liefert eine aktuelle Liste für den Juli 2019. Die Sicherheitsexperten haben sich dabei Software verschiedener Anbieter angeschaut. So gut wie alle Programme lieferten dabei eine Erkennungsrate von mehr als 99 Prozent. Die besten Ergebnisse (100 Prozent) erzielte das Programm von Trend Micro. Hier finden Sie den vollständigen Testbericht von AV-Comparatives (auf Englisch).
Braucht es wirklich Anti-Viren-Programme fürs Smartphone?
Ob Antivirenprogramme für Smartphones nützlich sind oder nicht, wird viel diskutiert. Google liefert mit Play Protect selbst ein Programm, das das Gerät auf Schadprogramme prüfen soll. In der Vergangenheit fanden Experten dennoch immer wieder schädliche Apps im Play Store. Ein Beispiel dafür finden Sie hier.
Experten raten vor allem zu Antivirensoftware, wenn Nutzer Apps aus Drittanbieter-Quellen abseits des Google Play Store herunterladen. Auch kann ein Antivirusprogramm verhindern, Opfer von Schadsoftware zu werden, die sich in E-Mails versteckt.
Daneben bieten viele Antivirenprogramme Zusatzfunktionen. Beispielsweise Tools zur einfachen Reinigung des Smartphones, eine Firewall, Kindersicherung, Anti-Diebstahl-Sicherungen oder ein VPN. Die letzte Funktion ist besonders für Nutzer interessant, die auf Datensicherheit Wert legen und beispielsweise von unterwegs Online-Banking betreiben und dabei öffentliche WLAN-Netzwerke nutzen wollen. Denn ein VPN verschlüsselt den Datenverkehr und verhindert so, dass Unbekannte sensible Daten abgreifen können. Mehr zu VPN lesen Sie hier.
Vorsicht vor nutzlosen oder Fake-Programmen
Falls Sie eine Anti-Viren-Software auf Ihrem Smartphone installieren wollen, sollten Sie sich vor nutzlosen oder falschen Programmen hüten. Ein Beispiel dafür ist die App "Virus Shield". Das Programm kostete knapp vier Dollar und versprach, Android-Geräte vor Schadsoftware zu schützen. 2014 wurde es Zehntausende Male heruntergeladen und zählte damals zu den beliebtesten Apps im Play Store.
Doch ein Test zeigte: Die App hatte keine Funktionen. Sie gab lediglich vor, das System zu scannen. Eine tatsächliche Überprüfung fand aber nie statt.
So surfen Sie virenfrei mit dem Smartphone
Wer sich keine Schadprogramme auf dem Smartphone einfangen will, muss verschiedene Punkte beachten. Laden Sie beispielsweise Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem Google Play Store herunter. Achten Sie hier auch auf die Bewertungen der Apps: Manche Entwickler zahlen für falsche, positive Bewertungen. Lesen Sie sich vor allem die negativen Bewertungen durch, da hier Nutzer meist auf Schwachstellen und Sicherheitslücken aufmerksam machen.
Hinterfragen Sie auch die Berechtigungen, die Apps verlangen. Wenn eine Taschenlampen-App zum Beispiel Zugriff auf die Kontakte oder Geräteinformationen will, sollten Sie stutzen.
Abseits vom Play Store sollten Sie sich vor allem vor Phishing-Mails und betrügerischen Websites hüten, die Schadsoftware verteilen. Gerne verschicken Kriminelle lesen Sie hier. Ob Sie ein leichtes Phishing-Opfer sind, können Sie in unserem Quiz testen.
- Trojaner-Test: Wurde mein Smartphone gehackt?
- Anrufe per Messenger: Wie WhatsApp zur Kostenfalle werden kann
- "Bluekeep": Sicherheitslücke bedroht 800.000 Windows-Rechner
Halten Sie zudem Ihre Software immer aktuell: seien es Apps oder das Android-System selbst. Veraltete Software kann Sicherheitslücken aufweisen, die kriminelle Hacker ausnutzen können. Informieren Sie sich aber vor dem Update von Apps vor allem "kleinerer" Hersteller darüber, welche Änderungen vorgenommen werden. In der Vergangenheit gab es immer wieder Beispiele, in der Entwickler die Apps nachträglich mit Adware nachgerüstet haben.
- PC Magazin 7/2019, Seite 86 bis 90
- AV Test: "Die besten Antivirus Programme für Android"
- AV Comparatives: "Mobile Security Review 2019"
- GData: "Malwarezahlen erstes Halbjahr 2018: Die Gefahr lauert im Web"