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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Apple droht, sie aus dem App-Store zu werfen iPhone-Apps zeichnen ungefragt den Bildschirm auf
Der US-Technikriese geht laut einem Medienbericht gegen bekannte Apps vor, die unerlaubt und ohne Wissen des iPhone-Nutzers Daten speichern und Nutzerverhalten aufzeichnen.
Apple habe die Entwickler von Smartphone-Programmen aufgefordert, keine Software mehr zu verwenden, die das Nutzerverhalten ohne Einverständnis aufzeichne, berichtete der Branchendienst "TechCrunch". Ansonsten würden die Programme aus dem App-Store genommen.
Die Nutzungsbedingungen des App-Stores verlangten, dass die Programme die Erlaubnis der Nutzer einholten, zitierte "TechCrunch" aus einer Mitteilung von Apple. Sie müssten den Nutzern "klar und deutlich" mitteilen, wann sie "aufzeichnen, hochladen oder auf eine andere Art die Nutzungsaktivität speichern".
Jede Bewegung wird aufgezeichnet
"TechCrunch" hatte zuvor berichtet, dass zahlreiche Anwendungen ohne Wissen der Nutzer jede Bewegung innerhalb der App aufzeichnen. Diese Apps nutzen demnach alle dasselbe Analyse-Tool. Nutzer wurden über das Tracking nicht informiert. "TechCrunch" hatte für seine Analyse von einem Experten das Verhalten verschiedener iPhone-Apps auswerten lassen.
Er berichtet, dass die Apps ein Tracking-Programm der Firma "Glassbox" verwenden. Mit dessen Hilfe können Konzerne das Bildschirmverhalten von Nutzern aufzeichnen. Die Firmen sehen so genau, welche Interaktionen Nutzer auf dem Touchscreen oder der Tastatur getätigt haben.
Die Apps folgender Firmen verwenden laut TechCrunch "Glassbox":
- Abercrombie & Fitch
- Air Canada
- Expedia
- Hollister
- Hotels.com
- Singapore Airlines
Nutzer nicht informiert
Laut "Tech Crunch" soll zudem die App von Air Canada die Eingabe von Nutzern nicht maskieren. Das heißt, dass Mitarbeiter mit Zugang auf die Daten Kreditkarteninformationen oder Passwörter auslesen können.
Zudem soll "Glassbox" laut "Tech Crunch" die Nutzer weder darüber informieren, dass das User-Verhalten aufgezeichnet wird. Noch darüber, dass die Daten an die Cloud von "Glassbox" geschickt werden. Auch konnte "Tech Crunch" in den genannten Apps keinen Eintrag in der Datenschutzerklärung finden, der auf das App-Verhalten hinweist. Es ist unklar, ob Apple über diese Praktiken Bescheid weiß.
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Apple entfernte Facebook-App
Erst Ende Januar hat Apple eine Marktforschungs-App von Facebook aus seinem App-Store geworfen. Der Grund: Die App leitete Nutzerdaten an Facebook weiter – allerdings mit Einverständnis der User.
Trotzdem verstößt so ein Vorgehen gegen die Nutzungsrichtlinien von Apple. Der Konzern betont immer wieder, dass er sich für die Privatsphäre seiner Kunden einsetzen will.