Server mit Anfragen überflutet Cyberangriff auf Thüringer Impfportal
Das Terminvergabeportal des Thüringer Impfzentrums ist von Unbekannten attackiert worden. Das hat das Gesundheitsministerium bestätigt. Demnach erfolgte der Cyberangriff bereits Ende vergangenen Jahres.
Auf das Thüringer Terminvergabeportal für die Corona-Impfungen hat es laut dem Gesundheitsministerium einen Cyberangriff gegeben. Zum Start des Onlineportals am 30. Dezember seien mehr als 158.000 Anfragen an den Server geschickt worden, so dass dieser überlastet wurde, bestätigte am Donnerstag ein Ministeriumssprecher. Zuvor hatte MDR Thüringen darüber berichtet.
Portal nach einem Tag wieder geschlossen
Das Problem habe kurzfristig behoben werden können. Allerdings seien Impftermine verfallen, da mehrere hundert Betroffene in dieser Zeit auf Buchungsanfragen keinen Bestätigungslink erhalten hätten. Die Impfwilligen seien deshalb alle per Mail angeschrieben und gebeten worden, einen neuen Termin zu buchen. Dafür sei im Terminbuchungsportal bis Donnerstagmittag ein Exklusivzugang geschaltet gewesen.
Über das Internetportal sollen voraussichtlich an diesem Freitag wieder regulär Impftermine gebucht werden können. Um noch Termine für die Telefonvergabe freizuhalten, war das Portal aufgrund der großen Nachfrage in der vergangenen Woche bereits nach einem Tag wieder geschlossen worden. Auch zum Start der Telefon-Hotline an diesem Montag war es aufgrund eines Stromausfalls zu Serverproblemen gekommen.
FDP fordert besseren Schutz vor Cyberangriffen
Die FDP-Landtagsfraktion sieht erhebliche Sicherheitsrisiken und will daher den Schutz vor Internet-Angriffen per Gesetz als eine der Aufgaben des Thüringer Verfassungsschutzes verankert wissen. Rot-Rot-Grün sowie die oppositionelle CDU seien schlecht beraten, wenn sie dieses Vorhaben weiter blockierten, erklärte FDP-Innenpolitiker Dirk Bergner.
Die Terminvergabe für die Impfungen im Freistaat wird von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen organisiert. In der nächsten Woche sollen die ersten Impfzentren öffnen.
- Nachrichtenagentur dpa