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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lahmes Internet? Wann Sie vorzeitig den Anbieter wechseln dürfen
Stockt oft die Internetverbindung, kann es am Provider liegen. Kunden haben hier die Möglichkeit, vorzeitig ihren Anbieter zu wechseln. Doch dafür müssen Sie bestimmte Punkte beachten.
Lahmt das Internet zu Hause dann und wann, müssen Verbraucher wohl oder übel damit leben. Doch gravierende Defizite bei der Übertragungsrate rechtfertigen einen Providerwechsel.
Ein Kündigungsgrund für den Vertrag mit dem Provider liegt vor, wenn die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit erheblich, regelmäßig wiederkehrend oder dauerhaft von der vertraglich vereinbarten abweicht, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Diese Kriterien lege die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde der Provider als Messlatte an.
Es gibt viele Gründe für eine schlechte Internetverbindung
Bevor man sich daran macht, die Geschwindigkeit zu messen, und dann gegebenenfalls seine Kundenrechte durchzusetzen, sollte man aber erstmal alle möglichen Fehlerquellen ausschließen, raten die Verbraucherschützer. Vom veralteten LAN- oder WLAN-Treiber über schlechten WLAN-Empfang, falsche Router-Einstellungen und ungeeignete Kabel bis hin zu bremsenden Virenscannern seien viele Faktoren denkbar, die auf die Geschwindigkeit drücken. Im Zweifel helfe es oft auch, den Router einfach einmal aus- und wieder einzuschalten.
Besteht das Tempoproblem fort, empfiehlt es sich unter Breitbandmessung.de die Internet-Geschwindigkeitsprüfung der Bundesnetzagentur (BNetzA) vorzunehmen. An deren Ende steht ein detailliertes Protokoll, das alle relevanten Daten festhält und Abweichungen von den Maximalwerten aus dem Produktinformationsblatt dokumentiert.
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Bei der Messung ist einiges zu beachten
Die BNetzA empfiehlt 20 Messungen an zwei unterschiedlichen Tagen in gleichem Umfang, also mit mindestens zehn Messungen pro Tag, um dauerhafte Minderleistungen nachweisen zu können. Wichtig ist, dass der Computer mit einem Netzwerkkabel an den Router angeschlossen sein muss, um die Internetverbindung korrekt zu messen. Die Messergebnisse sollten als Bildschirmfoto oder Ausdruck gesichert werden.
Kunden können vom Anbieter unter verschiedenen Voraussetzungen Abhilfe verlangen: Wenn nicht an mindestens zwei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Geschwindigkeit erreicht werden. Wenn die normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit nicht in 90 Prozent der Messungen erzielt wird. Oder wenn das vereinbarte Mindesttempo an mindestens zwei Messtagen jeweils unterschritten wird, erklären die Verbraucherschützer die BNetzA-Regeln.
Zwei Wochen hat der Provider Zeit, das Problem zu regeln
Ist die Geschwindigkeit nachweislich schlechter als vertraglich zugesichert, sollte der Kunde seinen Telekommunikationsanbieter schriftlich über das Problem informieren und eine angemessene Frist zur Abhilfe setzen, raten die Experten. Zwei Wochen reichten normalerweise aus.
Bleibt die Geschwindigkeit weiterhin hinter der vereinbarten zurück oder ist es dem Anbieter technisch am Wohnort gar nicht möglich, die vertraglich vereinbarte Leistung dauerhaft zu erbringen, kann der Vertrag außerordentlich gekündigt werden.
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Möglicherweise kann der Kunde auch in einen günstigeren Tarif wechseln
Als mögliche Alternative zur Kündigung und dem Wechsel des Providers nennt die Verbraucherzentrale folgenden Tipp: Kann der aktuelle Anbieter die vereinbarte Leistung nicht liefern, hat er aber günstigere Tarife im Angebot, die von vornherein nur die daheim gemessene niedrigere Geschwindigkeit bieten, kann es sinnvoll sein, einen Wechsel in einen dieser Tarife oder eine Vertragsanpassung zu verlangen. Dabei sollte aber eine etwaige Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten nicht wieder von vorne beginnen, und es sollten auch keine Kosten für den Tarifwechsel oder die Vertragsanpassung anfallen.
- Nachrichtenagentur dpa