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"Amabrush" taugte nichts: Macher der 10-Sekunden-Zahnbürste sind pleite


"Amabrush" taugte nichts
Macher der 10-Sekunden-Zahnbürste sind pleite

Von t-online, avr, str

Aktualisiert am 05.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Amabrush: Die Zahnbürste verspricht saubere Zähne in zehn Sekunden.Vergrößern des Bildes
Amabrush: Die Zahnbürste verspricht saubere Zähne in zehn Sekunden. (Quelle: Amabrush)

Die neuartige Zahnbürste "Amabrush" versprach Zahnreinigung in wenigen Sekunden. Investoren zeigten sich von der Idee begeistert und gaben dem Start-up Millionen. Jetzt ist es pleite.

Geldgeber fanden die 10-Sekunden-Zahnbürste super. Bei den Nutzern fiel das Produkt allerdings durch. Das ist die Kurzfassung der Geschichte von Amabrush, einer smarten Zahnbürste, die den Mund in Windeseile reinigen sollte. Jetzt hat der Hersteller Insolvenz angemeldet.

Bereits im Herbst hatte sich abgezeichnet, dass die Macher von Amabrush in großen Schwierigkeiten steckten. Erst gab es einen Lieferengpass. Dann beklagten sich die Nutzer über die mangelhafte Zahnreinigung. Es hagelte schlechte Kritiken. Das Tech-Magazin "SmartDroid", das zu den frühen Testern gehörte, spricht von einem "Bluff" und "falschen Versprechen".

Käufer der Amabrush wird nichts anderes übrig bleiben, als zur guten alten Zahnbürste zurückzukehren. Denn weder die Geräte noch das versprochene Spezialzubehör, wie etwa die Zahnpastakapseln für die Amabrush, sind noch erhältlich.

Amabrush ist gescheitert - die Idee dahinter auch?

Dabei klang die Idee dahinter vielversprechend. Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten, bedeutet Arbeit: Täglich zwei- bis dreimal die Zähne zu putzen, empfehlen Ärzte. Zwei bis drei Minuten sollen Menschen die Zahnbürste im Mund hin und her bewegen. Ein tägliches Ritual, auf das offenbar viele keine Lust haben. Als Folge leiden die Zähne.

Eine vollautomatische Zahnbürste klang wie die perfekte Lösung für das Problem. In nur zehn Sekunden sollte das Gerät die Zähne putzen und die Nutzer sollten so wertvolle Lebenszeit sparen.

Die Idee begeisterte so viele Menschen, dass das Start-up auf Crowdfunding-Plattformen mehrere Millionen Euro einsammelte. t-online.de hat das Gerät bereits 2017 vorgestellt und mit einem Zahnarzt darüber gesprochen, ob es genauso gut putzten kann wie eine Handzahnbürste. Ab September 2018 sollten die ersten Kunden das Gerät erhalten. Doch es wurden nur wenige Zahnbürsten ausgeliefert. Erste Tester klagten über die mangelhafte Putzleistung.

Besseres Ergebnis mit Zahnbürste

So beschwerten sich einige Nutzer in einem eigens dafür angelegten Google-Docs-Dokument, dass die Zahnbürste schlecht putze oder gar keine Funktion habe. Ein anderer Nutzer nahm in einem YouTube-Video das Gerät auseinander und warnte vor technischen Mängeln.

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Ein weiterer Nutzer hatte einen Selbsttest mit dem Gerät und einer Oral-B-Zahnbürste gemacht. Dazu hatte er seine Zähne eingefärbt und das Resultat verglichen. Das Ergebnis: Mit Amabrush blieb Farbe auf den Zähnen zurück. Erst nachdem er die Zähne mit einer Oral-B-Zahnbürste geputzt hatte, verschwand die Farbe.

Hersteller äußerte sich zu Problemen

In Gesprächen mit "Futurezone" und "Der Standard" äußert sich der Amabrush-CEO Marvin Musialek zu den Problemen. Er warf den Nutzern Bedienungsfehler vor. "Es ist wichtig, das Gerät fest in der Hand zu halten und nicht fest zuzubeißen", sagt Musialek laut "Futurezone". Das Unternehmen wollte zum richtigen Umgang auch ein Video-Tutorial veröffentlichen. Auch Vorwürfe, der Motor des Geräts sei zu schwach, wies das Start-up zurück.

Am Ende musste das junge Unternehmen wohl doch einsehen, dass seine Idee noch nicht ganz ausgereift war.

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